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Erste Etappe der Stadthaus-Sanierung abgeschlossen

Medienmitteilung

Das Stadthaus wird seit Mai 2007 saniert und räumlich optimiert. Die erste Bauetappe ist nun abgeschlossen. Während der anstehenden zweiten Etappe befindet sich der Haupteingang des Stadthauses provisorisch an der Fraumünsterstrasse 28. Die Dienstleistungen bleiben unverändert, finden sich allerdings in neuen Räumen.

17. Dezember 2008

Während der ersten Etappe der Stadthaus-Sanierung wurde hauptsächlich der so genannte Geiserbau (vgl. Infokasten) instand gesetzt. Er wird nun stärker als eigenständiger Gebäudeteil wahrgenommen. Zwei wichtige ursprüngliche Raumelemente des Gebäudes konnten wieder zugänglich gemacht werden: der Lichthof und der Eingang Kappelergasse.  

Lichthof als architektonisches Bijou
Der Lichthof mit seinem kleinen Wandbrunnen war zwischenzeitlich zweckentfremdet: In den 1960er-Jahren wurden Böden eingezogen und Archivräume eingerichtet. Nun hellt der wiedergeöffnete Lichthof die Korridore auf und ermöglicht damit eine bessere Orientierung im Gebäude. Anhand einzelner Fundstücke konnte die ursprüngliche Wandgliederung – eine toskanische Säulenordnung – aus Stuck wiederhergestellt werden.  

Wahrscheinlich um die architektonische Einheit mit dem neu erstellten Gullbau zu erhöhen, wurde nach 1900 der Haupteingang des Geiserbaus zur Kappelergasse zugemauert. Mit der Öffnung des Einganges konnte nun einerseits eine feuerpolizeiliche Bedingung zur Durchführung von grösseren Publikumsanlässen erfüllt werden. Andererseits hat das original erhaltene Treppenhaus seinen räumlichen Auftakt wieder in der Eingangshalle.  

Auffälliges Gestaltungsmittel an den Korridorwänden und im Treppenhaus sind die Dekorationsmalereien. Sondierungen unter den zahlreichen Wandanstrichen der letzten 100 Jahre ergaben die Vorlage für die Neufassung der Wände.  

Originalgetreue Materialisierung
Der Geiser- wie der Gullbau verfügen teilweise noch über ihre Originaloberflächen, zum Beispiel in den Böden. Sie wurden weitestgehend erhalten und dienten als Orientierung für die neue Oberflächen-Materialisierung. Die Büroräume sind neu mit Linoleumboden und neutral gehaltenen Wänden und Decken zweckmässig ausgebaut.  

Das Stadthaus erfüllt nach der Sanierung die Anforderungen an einen flächeneffizienten und flexibel nutzbaren Verwaltungsbau. Die Arbeitsplätze der rund 300 städtischen Angestellten werden mit Möbeln aus dem Programm Züri@Work ausgestattet.  

Bauarbeiten bis Frühjahr 2010
Während der ersten Etappe blieb der vordere Teil des Stadthauses in Betrieb. Damit dort im Januar die zweite Bauetappe starten kann, ziehen die Angestellten nun in den fertigen hinteren Gebäudeteil, einige bereits an ihren definitiven Arbeitsplatz. Das Büro des Stadtpräsidenten und der Stadtratssaal sind erst Provisorien.  

Der Abschluss der zweiten Bauetappe fällt ins Frühjahr 2010. Für das Gesamtprojekt bewilligte der Stadtrat im Oktober 2006 53 Millionen Franken.

Geiserbau + Gullbau = Stadthaus
Das Zürcher Stadthaus besteht aus zwei miteinander verbundenen Gebäuden: Im Südwesten des Areals der ehemaligen Fraumünsterabtei erstellte Stadtbaumeister Arnold Geiser von 1883 bis 1885 gegen die Fraumünsterstrasse einen Eckbau im Neorenaissance-Stil. Sein Nachfolger Gustav Gull brach das Fraumünsterkloster 1900 bis auf die Kirche und einen Teil des Kreuzganges ab und fügte dem Geiserbau sein um einiges grösseres Stadthaus an.   Die Eingemeindung von 1893 ging für Zürich mit einem starken Anstieg der Verwaltungsaufgaben einher, so dass die ehemaligen Klosterräume für die Verwaltung nicht mehr ausreichten.