Das gute Beispiel 01-22
Sportunternehmen: CrossFit Zürich
Interview mit Moritz Furrer, Inhaber & leitender Trainer
Das CrossFit liegt zentral im urbanen Quartier Hard der Stadt Zürich. Jährlich stemmen rund 35'000 Sportlerinnen und Sportler in diesen Räumlichkeiten Gewichte. Ein internationales Coaching-Team von etwa 15 Mitarbeitenden betreut die Kundschaft an sieben Tagen in der Woche von frühmorgens bis abends. Im Vergleich zu einem Hotel, das beispielsweise für die Reinigung der Wäsche viel Energie verbraucht, ist ein Fitness-Studio kein Energie-Grossverbraucher. Wenn man aber genau hinschaut, entdeckt man auch dort Möglichkeiten, die Energie- und Ressourceneffizienz zu optimieren.
Herr Furrer, weshalb haben Sie sich für eine Beratung des Öko-Kompass entschieden?
Das war ein Glücksfall. Wir wurden direkt telefonisch angefragt, ob wir Interesse an einer grundlegenden Beratung hätten. Ich persönlich bin offen für Ideen und Verbesserungsvorschläge, wie wir unser Studio nachhaltiger und ressourceneffizienter betreiben können. Da es sich zudem um ein kostenloses Angebot der Stadt Zürich handelte, zögerte ich nicht lange.
Wo lagen in Ihrem Unternehmen die grössten Verbesserungsmöglichkeiten?
Von der Bodenreinigung bis hin zur Getränkekühlung wurden verschiedene Potenziale angesprochen. Womit wir am meisten erreichten, war sicher die Abdichtung zweier Türen sowie die Reduktion von Papier- und Desinfektionsmittelverbrauch. Bei Ersterem handelt es sich um zwei Notausgangstüren. Zwischen der Türunterkante und dem Fussboden war ein Spalt und durch den drang immer kalte Luft ins Studio. Wir kannten das Problem und haben es der Verwaltung gemeldet. Unternommen wurde von ihrer Seite allerdings nichts.
Konnte Öko-Kompass weiterhelfen?
Ja, mit dem Bericht von Öko-Kompass hatten wir etwas in der Hand und die Verwaltung reagierte. Beide Türen sind nun abgedichtet.
Sie haben die Reduktion von Papier- und Desinfektionsmittel erwähnt, warum war diese Massnahme nötig?
Während der Pandemie waren wir mit den verpflichtenden Hygienemassnahmen des Bundes konfrontiert und merkten, dass unsere Ausgaben stiegen. Das hatte mit dem Verbrauch von Desinfektionsmittel und Papier zu tun. Unsere Kundschaft reinigt die Sportgeräte nach dem Gebrauch und oftmals benutzten sie gleich mehrere Blätter von der Papierrolle.
Die Beratenden von Öko-Kompass haben dazu eine Recherche durchgeführt und uns interessante Optionen zur Verbesserung präsentiert. Auf der Basis der Untersuchung empfahlen sie uns, auf desinfizierende Feuchttücher umzusteigen. Wir zögerten nicht und setzten die Massnahme gleich um. In einer anschliessenden Vorher-Nachher-Analyse wurde unsere beobachtete Ressourcen- und Kosteneinsparung nochmals mit Zahlen verdeutlicht. Es hat sich gelohnt.
War diese Analyse ebenfalls Teil der Beratung?
Es waren zwar dieselben Beratenden, die die Analyse durchgeführt haben, aber die vertiefte Analyse lief über das Reffnet-Programm, in das wir automatisch hineinkamen. Das ist ein vom Bund unterstütztes Programm, das ebenfalls für unseren Betrieb kostenlos war.
Wie haben die Kundinnen und Kunden auf die Umstellung auf die Feuchttücher reagiert?
Die Kundschaft hat die Feuchttücher sehr gut angenommen. Durch die Boxen mit Einzelblatt-Abriss werden ein bis höchsten zwei Blätter abgerissen. Damit hat sowohl der Papier- als auch der Desinfektionsmittelverbrauch signifikant abgenommen. Wir werden auch in Zukunft immer ein paar Papierrollen und Desinfektionsmittel benötigen, vor allem zum Putzen ausserhalb der Öffnungszeiten. Die Feuchttücher sind für die individuelle Reinigung des Equipments während der Trainings klar die bessere Lösung.
Was geben Sie anderen KMU mit auf den Weg?
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit ist gerade für kleine Unternehmen nicht immer einfach und vordringlich, aber ich halte sie für sehr wichtig. Viele KMU schenken meiner Meinung nach diesen Fragen immer noch zu wenig Beachtung. Ich würde die Öko-Kompass-Beratung allen weiterempfehlen, denn sie braucht wenig Zeitaufwand und vermittelt gute Impulse für die Praxis.