Prämierung Freiwilligenprojekte rund ums Alter
Ältere Menschen sollen in der Stadt Zürich so lange wie möglich selbstbestimmt und nach ihren individuellen Bedürfnissen leben können. Dazu braucht es in vielen Bereichen die Unterstützung freiwillig engagierter Menschen. Im Rahmen der Altersstrategie 2035 unterstützt die Stadt besonders innovative Freiwilligen-Projekte aus der Zivilgesellschaft.
Eine Massnahme der Altersstrategie 2035 will Projekte fördern, die innovative Modelle und Anreize für Freiwilligenarbeit und nachbarschaftliche Unterstützung rund ums Alter entwickeln.
Im Herbst 2022 wurde ein Gesamtbetrag von insgesamt 60 000 Franken auf fünf besonders vielversprechende Projekte aus der Zivilgesellschaft verteilt.
Die prämierten Projekte
Plattform DigiCoach
Das Projekt «Plattform DigiCoach» hat zum Ziel, die technische und digitale Medienkompetenz von Senior*innen im Zürcher Kreis 12 zu stärken. In regelmässigen Digi-Kafi-Treffs an diversen Standorten und im persönlichen Austausch erhalten die Senior*innen Unterstützung von Freiwilligen im Umgang mit digitalen Geräten und Anwendungen. Für die Schulung, Unterstützung und Vernetzung der freiwilligen Digi-Coaches sieht das Projekt eine eigens entwickelte Online-Plattform vor.
Einsame Senior*innen vernetzen
Das Projekt stellt sich dem Problem, wie einsame ältere Menschen zu erreichen sind. «Zeitgut», eine Nachbarschaftshilfe im Kreis 10, will ein Netz von Personen und Stellen aufbauen, die durch einen Auftrag oder eine Dienstleistung mit älteren Menschen in Kontakt sind, die sehr zurückgezogen leben und unter ihrer Einsamkeit leiden. Diese Kontakte sollen genutzt werden, um bei den betroffenen Menschen Bedürfnisse zu eruieren – zum Beispiel den Wunsch nach einem Konzertbesuch, die Teilnahme an einem Gesangsverein oder an einem Kurs. Zur Umsetzung der geäusserten Bedürfnisse bietet «Zeitgut» Unterstützung durch Freiwillige an.
Flink Gotten-/Göttisystem
Flink ist eine bereits erprobte, barrierefreie Community-App für Mieter*innen von Baugenossenschaften und anderen gemeinnützigen Wohnbauprojekten. Die App dient der Vernetzung untereinander, ermöglicht es, am gemeinschaftlichen Leben teilzunehmen; gleichzeitig lassen sich damit Geschäfte mit der Verwaltung erledigen.
Im Rahmen des Förderprojektes soll Flink um ein «Gotten- und Götti-System» mit Freiwilligen erweitert werden. Ziel ist es, Senior*innen mit digital affinen Mitbewohner*innen zu vernetzen. Flink-Gotten und -Göttis sind Ansprechpartner*innen für Senior*innen. Sie führen interessierte Mieter*innen in die Verwendung von Flink ein, helfen, wenn Passwörter verloren gegangen sind oder Fragen bei der Verwendung von Flink auftauchen. Sie zeigen interessierten älteren Mieter*innen darüber hinaus, wie etwaige Hürden bei der Verwendung von Apps, Smartphones, Tablets und Browser zu meistern sind. Die «Gotten» und «Göttis» führen ihre Funktion in Freiwilligenarbeit aus.
«Malreden» – Der Telefondienst gegen Einsamkeit im Alter
Das Projekt «malreden» richtet sich an ältere Personen, deren Bedürfnis nach Austausch mit anderen Menschen aus unterschiedlichen Gründen unzureichend erfüllt ist. Es bietet verschiedene Möglichkeiten zum telefonischen Austausch: Für ein gutes Gespräch zwischendurch die «malreden Hotline», für Menschen, die eine längerfristige Gesprächspartnerschaft suchen das «malreden Tandem». «Malreden Info» hilft mit Kontaktadressen weiter für Menschen, die Lust auf mehr soziale Kontakte haben oder bei einem bestimmten Problem Unterstützung brauchen. Alle Angebote werden von Freiwilligen erbracht.
Das während der Corona-Pandemie gestartete Projekt soll nun auch in der Stadt Zürich so beworben werden können, dass seine schwer erreichbare Zielgruppe den Zugang zu diesem Angebot findet.
Website von «malreden»
Netzwerkplattform G60+ Schwamendingen
Das partizipativ angelegte Projekt Netzwerkplattform G60+ Schwamendingen will Menschen im fortgeschrittenen Alter dabei unterstützen, ihr Potenzial zur Mitgestaltung der Gesellschaft zu entfalten. Ideen zugunsten der psychischen und sozialen Gesundheit der älteren Bewohner*innen des Quartiers Schwamendingen sollen eingebracht und umgesetzt werden. Das Projekt baut auf gut etablierten Organisationen auf und ermuntert Quartierbewohner*innen, die noch nicht in die Freiwilligenarbeit involviert sind, sich für andere zu engagieren und partizipativ Projekte zu erarbeiten.
Ausschreibung als Massnahme der Altersstrategie 2035
Die Ausschreibung Projektfinanzierung Freiwilligenarbeit fand von Mai bis Ende Juli 2022 statt. Von 16 eingereichten Projekten hat eine stadtinterne Jury fünf Projekt prämiert.
Um von der Jury beurteilt zu werden, musste ein eingereichtes Projekt Freiwilligenarbeit beinhalten, den Benevol Standards entsprechen, einen innovativen Ansatz verfolgen und in der Stadt Zürich umgesetzt werden.
Im Projektbeschrieb speziell auszuweisen war der innovative Charakter des Projekts und dessen Bezug zur Altersstrategie 2035. Ein Projektbudget musste mit eingereicht werden.
Die Projekte sollen bis Oktober 2023 gestartet sein, nach Abschluss erwartet das Gesundheits- und Umweltdepartement einen Schlussbericht.
Kontaktperson
Stabsmitarbeiterin Departementssekretariat
Gesundheits- und Umweltdepartement
T +41 44 412 45 85