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Altersmonitoring

stadt-zuerich.ch/altersmonitoring

Die Altersstrategie 2035 sieht vor, dass in der Stadt Zürich die Lebenssituation und die Bedürfnisse der Bevölkerung ab 65 Jahren regelmässig erhoben wird. Die Ergebnisse dieser Altersmonitorings geben wichtige Hinweise für die künftige Ausrichtung der Alterspolitik der Stadt Zürich.

Altersbefragung 2023 – Die wichtigsten Resultate im Überblick

Im Sommer 2023 wurde die erste repräsentative Altersbefragung durchgeführt.

Von rund 4500 angeschriebenen Personen haben 2500 Angeschriebene an der Befragung teilgenommen. Das entspricht einer Rücklaufquote von sehr guten 54 Prozent. 2200 der Befragten leben in Privathaushalten, rund 250 Personen in einem Alters- oder Pflegeheim.

Die Ergebnisse der Befragung wurden in einem Bericht zusammengefasst.

1. Leben in der Stadt Zürich

Grundsätzlich leben die meisten der Befragten gerne in der Stadt Zürich. Dabei gibt es keine signifikanten Unterschiede nach Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit.

Wie gerne leben Sie insgesamt in der Stadt Zürich?

Grösse der Stichprobe: Alle Personen (n=2411)

Zürich ist altersfreundlich, es gibt aber noch Verbesserungspotenzial. Besonders altersfreundlich ist in der Meinung der Befragten die Gesundheitsversorgung und das ÖV-Angebot, besonders kritisch bewerten sie den Wohnraum für ältere Menschen sowie die Sicherheit zu Fuss.

Als wie altersfreundlich empfinden Sie die Stadt Zürich hinsichtlich...

Grösse der Stichprobe: Nur Personen aus Privathaushalten (n=2091)

2. Lebens- und Wohnsituation

Der Wohnraum für ältere Menschen wird insgesamt von den Befragten kritisch bewertet wird. Viele von ihnen sich jedoch mit ihrer eigenen aktuellen Wohnsituation sehr oder eher zufrieden. Knapp 20% haben aber angegeben, sie seien mit ihrem Mietzins eher oder sehr unzufrieden.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Wohnsituation?

Grösse der Stichprobe: Nur Personen aus Privathaushalten (n=1737-2263)

Auffallend ist die grosse Verbundenheit der älteren Menschen mit ihrem Wohnquartier. Mehr als die Hälfte möchte wenn, dann nur innerhalb des gleichen Quartiers umziehen, weitere rund 20 im selben Stadtkreis. Die hohe Präferenz für das bestehende Wohnumfeld verstärkt sich noch einmal mit zunehmendem Alter.

Wenn Sie einmal umziehen würden / müssten, wo würden Sie am liebsten wohnen?

Grösse der Stichprobe: Nur Personen aus Privathaushalten (n=2002)

3. Leben im Quartier

Die meisten Befragten finden im Quartier, was sie für den Alltag brauchen.

Alle abgefragten Aspekte der Quartiere wie Grünraum, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants etc. werden insgesamt positiv bewertet. Besonders zufrieden sind die Befragten mit der Nähe zum öffentlichen Verkehr, öffentlichem Grünraum, Erreichbarkeit von Ärzten und Apotheken, Einkaufsmöglichkeiten, Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und der öffentlichen Sicherheit. Mit der Möglichkeit, die eigene Anliegen im Quartier einzubringen und mit dem Angebot an Restaurants und Cafés sind die Befragten im Vergleich etwas weniger zufrieden.

Wie zufrieden sind Sie mit den folgenden Gegebenheiten in Ihrem Quartier?

Grösse der Stichprobe: Nur Personen aus Privathaushalten (n=1432-2274)

4. Aktivitäten im Alter

Die Antworten zur Frage nach Alltagsaktivitäten zeigen, dass die ältere Bevölkerung vielfältigen Aktivitäten nachgeht. 

Regelmässig ausgeübte Aktivitäten

Grösse der Stichprobe: Alle Personen (n=2261-2353)

Mehr als ein Viertel der Befragten leistet Freiwilligenarbeit. Besonders bei den jüngeren besteht noch ungenutztes Potential: 42 Prozent der 65-79-Jährigen gaben an, dass sie sich sicher oder möglicherweise vorstellen könnten, in Zukunft Freiwilligenarbeit zu leisten.

5. Soziale Kontakte

Über die Hälfte der Befragten gab an, einmal pro Woche oder häufiger Kontakt zu pflegen zu ihren Nachbarn, Freunden und Bekannten oder Kindern.

Wie häufig haben Sie mit folgenden Personen Kontakt?

Grösse der Stichprobe: Alle Personen (n=2338)

Ältere Menschen geben vielfältige Hilfeleistungen in ihrem sozialen Umfeld, am häufigsten innerhalb der eigenen Familie. 40% von denjenigen, die Kinder respektive Enkel haben, unterstützen helfen diesen wöchentlich oder häufiger.

Umgekehrt erhalten die älteren Stadtbewohner*innen auch Hilfe, am häufigsten von ihren Kindern, sofern vorhanden. Aber auch Freunde und Nachbarn stellen eine wichtige Hilfequelle dar.

Trotz vielfältiger sozialer Kontakte ist auch die ältere Bevölkerung mit dem Thema Einsamkeit konfrontiert. 6% der Befragten gab an, sich ziemlich oder sehr häufig einsam zu fühlen, was gemäss der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2022 dem Wert der Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren entspricht.

6. Gesundheit und Unterstützung

12% aller Befragten, die in Privathaushalten leben, geben an, im Alltag auf regelmässige Unterstützung oder Pflege angewiesen zu sein. Dabei gibt es einen starken Alterseffekt: Während bei der jüngsten Altersgruppe (65-79 Jahre) 8% angeben, auf Unterstützung oder Pflege angewiesen zu sein, sind es bei der ältesten Gruppe (90+) 35%.

Von den Befragten gaben 7% an, regelmässig mindestens eine ihnen nahestehende ältere Person mit Demenzerkrankung zu betreuen. 14% von ihnen gaben an, mit dieser Aufgabe weniger gut zurecht zu kommen. Knapp 60% gaben an, eher gut zurecht zukommen, 27% sogar sehr gut.

Auf die Frage, wie zufrieden sie mit dem Angebot an Spitälern, Hausärzt*innen, Apotheken, und Spitex-Organisationen in der Stadt Zürich seien, antworteten 55 Prozent der Befragten, dass sie «sehr zufrieden» seien, 33% «eher zufrieden».

Wie zufrieden sind Sie mit dem Angebot an Spitälern, Hausärzten, Apotheken und Spitex-Organisationen in der Stadt Zürich?

Grösse der Stichprobe: Alle Personen (n=2410)

7. Angebote der Stadt Zürich: Bekanntheit, Nutzung, Wünsche

Die Befragung zeigt, dass gewisse Anbieter im Bereich Alter einen sehr hohen Bekanntheitsgrad haben. So gaben 91% der Befragten an, Pro Senectute zu kennen, 90% das rote Kreuz SRK und 86% Pro Infirmis.

Kennen Sie die folgenden Angebote für Information und Beratung zu Altersfragen in der Stadt Zürich?

Grösse der Stichprobe: Alle Personen (n=2192-2312)

Auch die 2021 neu formierte Fachstelle Zürich im Alter ist 70% der Personen bereits bekannt. Genutzt wurde sie bisher von 15 Prozent der Befragten, was von den abgefragten Angeboten der zweithöchste Wert ist nach der Pro Senectute (18%).

Dennoch fühlen sich nicht alle Befragten über die Angebote für ältere Menschen gut informiert. 27% der Befragten gab an, sich eher schlecht, 5 % sich sehr schlecht informiert zu fühlen. 

Wie gut informiert fühlen Sie sich aktuell über die Angebote für ältere Menschen in der Stadt Zürich?

alle Personen (n=1961)

8. Fokusthema: Umgang mit neuen Technologien

Das am häufigsten genutzte Medium ist immer noch der TV, allerdings dicht gefolgt von Smartphone und Internet. Lediglich 11% der Befragten gaben an, nie ein Smartphone zu nutzen, 17% nutzen das Internet nie. Damit liegt die Internetnutzung der Befragten leicht über jener der gesamtschweizerischen ü65-Bevölkerung (Quelle: Studie «Digitale Senioren», 2019).

Allerdings gibt es bei der Nutzung Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Personen ab 90 Jahren nutzen seltener das Internet, das Smartphone und Tablet als Personen im Alter von 65 bis 79 Jahren; hingegen nutzen die Älteren häufiger das Festnetztelefon.

Anteil der Befragten, die ausgewählte Geräte oder Medien nutzen

Grösse der Stichprobe: Alle Personen (n=2229-2396)

Ein eher kleiner Teil der Befragten nutzt smarte Technologien (z.B. Sprachgesteuerte Assistenz: 15%, Smarte Haustechnik: 10%, Smartwatch: 9%, Fitnessarmband: 8%). Ähnlich viele Befragte gaben an, die Technologien nicht zu nutzen, sich aber dafür zu interessieren. Jeweils über die Hälfte der Befragten gab an, die genannten Technologien nicht zu nutzen und sich auch nicht dafür zu interessieren.

Vorgehen und Methode

Konzept und Methodik

Die Altersbefragung der Stadt Zürich wurde erstmalig im Sommer 2023 durchgeführt. Die Erhebung ist als Personenbefragung konzipiert, bestehend aus zwei Komponenten: einem allgemeinen Fragenteil, der bei künftigen Erhebungen wiederholt werden soll, sowie einem Fragenteil, der jeweils ein Fokusthema beleuchtet. In der ersten Befragung liegt der Fokus auf dem Zugang der älteren Bewohner*innen zu neuen Technologien und der zunehmenden Digitalisierung.

Die vorliegende Befragung wurde in einem Methoden-Mix konzipiert, um möglichst vielen Personen die Teilnahme zu ermöglichen. Dies bedeutet, dass die Untersuchung hauptsächlich als Papierbefragung (schriftliche Fragebögen) stattgefunden hat, die durch eine alternative Teilnahme per Onlinefragebogen ergänzt wurde. Zudem konnten bei Bedarf auch telefonische Interviews geführt werden. Die Mehrheit der Befragten (88 %) füllte einen Papierfragebogen aus; 12 % nahmen via Onlinefragebogen teil, und 3 Personen wünschten eine Teilnahme via Telefoninterview.

Grundgesamtheit, Stichprobe und Rücklauf

Die Grundgesamtheit der Altersbefragung umfasst alle Personen ab 65 Jahren, die in der Stadt Zürich wohnhaft sind. Aus dieser Grundgesamtheit wurde für die Erhebung – auf der Grundlage von Personen- und Adressdaten aus dem Einwohnerregister der Stadt Zürich – eine Zufallsstichprobe gezogen. Es konnten insgesamt 2499 Personen ab 65 Jahren befragt werden; 2200 lebten in Privathaushalten, 249 in einem Alters- oder Pflegeheim. Bei 4568 angeschriebenen Personen ergibt sich bei 2499 Teilnahmen eine Rücklaufquote von sehr guten 54 Prozent.

Von den 2449 befragten Personen stammen 1563 Personen (64%) aus der Altersgruppe der 65–79-Jährigen, 656 Personen (27%) aus der Altersgruppe der 80–89-Jährigen und 230 (9%) aus der Gruppe der 90-Jährigen und Älteren. Diese Einteilung in drei Altersgruppen entspricht einer gängigen Annäherung an unterscheidbare Lebensphasen im Alter, die häufig mit spezifischen Herausforderungen einhergehen (z.B. zunehmende körperliche Einschränkungen). In der Stichprobe sind 59 Prozent der Personen weiblich und 41 Prozent männlich. Hinsichtlich der Staatsangehörigkeit haben 79 Prozent die Schweizer Staatsangehörigkeit, weitere 12 Prozent haben neben der Schweizer noch eine weitere Staatsangehörigkeit und 9 Prozent haben keine Schweizer Staatsangehörigkeit.

Vorgehen

Die Erhebung fand zwischen dem 3. Juli 2023 und 27. August 2023 statt. Sie wurde vom Schweizer Befragungsinstitut DemoSCOPE durchgeführt und von Dr. phil. Alexander Seifert von der Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich konzipiert und begleitet.

Alle Zielpersonen erhielten ein postalisches Einladungsschreiben mit allen Informationen zur Befragung, dem ein Papierfragebogen beigelegt wurde. Zudem beinhaltete das Einladungsschreiben Angaben zur alternativen Teilnahmemöglichkeit via personalisiertem Onlinezugang und dem Telefon. Knapp vier Wochen nach Versand der Einladungen wurden Erinnerungsschreiben an diejenigen Zielpersonen verschickt, die bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Fragebogen ausgefüllt bzw. retourniert hatten.

Um auch Personen ohne bzw. mit beschränkten Deutschkenntnissen eine Teilnahme zu ermöglichen, wurde der Fragebogen (Online und Papier) in sechs zusätzlichen Sprachen bereitgestellt (Albanisch, Englisch, Italienisch, Portugiesisch, Serbokroatisch und Spanisch). Zusätzlich wurde eine barrierefreie Version (als barrierefreies PDF) angeboten. Während der gesamten Felddauer stand der Zielperson bei DemoSCOPE eine Hotline für Fragen, Bestellungen (insb. Fragebogen in Fremdsprachen) oder eine telefonische Befragungsteilnahme zur Verfügung.

Offenen Verwaltungsdaten zur Altersbefragung

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