Jubiläumsbrunnen
Sardonabrunnen am Limmatquai
Die Wasserversorgung Zürich führte anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens einen öffentlichen Brunnenwettbewerb durch. Als Siegerprojekt ging der «Sardonabrunnen» von Timon Reichle (Architekt) und Christian Aubry (Steinkünstler) hervor. Der Spatenstich für den neuen Brunnen in Form eines Findlings erfolgte Mitte Februar 2020, nach rund zehnmonatiger Bauzeit konnte er ans Trinkwassernetzangeschlossen werden.
Brunnenstandort
Der Brunnen liegt auf der sogenannten Hungerinsel und schliesst unmittelbar ans Restaurant Terrasse an. Am Brunnenstandort, wo heute Utoquai und Limmatquai in spitzem Winkel aufeinandertreffen, war einst das Hafenbecken direkt am Schifflände- und Hechtplatz. Dieser Ort bildete das Tor zu Zürich.
Mit dem Rückbau der Stadtbefestigung und dem Bau des Sonnenquais Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Ort als Teil des neuen, grossen Hafens. Mittels Aufschüttungen im Rahmen des Seeuferparkes entstand das heutige Utoquai, das als Verlängerung der neuen Seepromenade noch heute in die Stadt führt. Die alte Bezeichnung der Hungerinsel deutet auf das im Mittelalter nahegelegene Armenhaus hin.
Terrazzo-Beton
Architekt Timon Reichle zeigt mit dem Sardonabrunnen die Herkunft des Wassers auf – denn, als Quelle der Limmat gilt das Gebiet um den Geopark Sardona. Der Ursprung des Züriwassers liegt somit in den Glarner Alpen und die Kräfte des Linthgletschers schufen den Zürichsee, der heute ein wichtiger Trinkwasserspeicher ist.
Die ausgewählten Steine beziehungsweise Findlinge aus dem Sardonagebiet wurden von Steinkünstler Christian Aubry in seiner Werkstatt bei Ilanz GR verarbeitet. Die Brocken des Urgesteins wurden dabei geschnitten und gebrochen.
Die Konstruktion des Brunnenbeckens besteht aus einem Terrazzo mit den ausgesuchten und einzeln gesetzten Steinen sowie in einem weiteren Arbeitsschritt aufgebrachten farbigen Kiesmaterial im Mörtelbett. Abschliessend wurde die Oberfläche fein niedergeschliffen.
Die helle Farbgebung macht die Klarheit des frischen Wassers sichtbar. Der grosszügige Massstab setzt dem Stadttreiben eine gewisse Ruhe entgegen.