
Die kommunale Wohnsiedlung Salzweg befindet sich am südlichen Rand von Altstetten in unmittelbarer Nähe zur Schulanlage Loogarten. Das Grundstück weist eine hohe Ausnützungsreserve auf. Der Auftrag der Stadt Zürich ist in der Gemeindeordnung verankert - bis 2050 soll der Anteil an gemeinnützigen und damit preisgünstigen Wohnungen in der Stadt rund ein Drittel der Mietwohnungen betragen. Die Wohnsiedlung Salzweg aus den 1960er-Jahren weist heute Konstruktionsschäden und einen erheblichen Instandsetzungsbedarf auf. Um das Angebot an gemeinnützigem Wohnraum in der Stadt Zürich zu erweitern, soll die bestehende Wohnsiedlung mit heute 130 Wohnungen rückgebaut und durch einen modernen, hindernisfrei erschlossenen Neubau mit 230 preisgünstigen Wohnungen sowie zumietbaren Zimmern, einem Doppelkindergarten und einer Doppelkindertagesstätte ersetzt werden.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Liegenschaften Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Ausführungskredit CHF 127,185 Mio.
- Politischer Prozess Ausführungskredit in Gemeinderat.
Volksabstimmung: voraussichtlich Mai 2025 - Architektur Zimmermann Sutter Architekten AG, Zürich
- Landschaftsarchitektur Freiraumarchitektur GmbH, Luzern
- Auswahlverfahren Architekturwettbewerb im offenen Verfahren mit 43 Teams nach SIA 142 (einstufig, anonym), August 2021
- Bauzeit 2025 – 2028
Mit dem Neubau bietet sich nicht nur die Chance, das Wohnraumangebot zu erhöhen, sondern dieses auch an heutige Bedürfnisse und gesetzliche Anforderungen (Hindernisfreiheit) auszurichten. Das neue Wohnangebot umfasst 1- bis 8-Zimmer-Wohnungen. Davon sind rund zwei Drittel Kleinwohnungen, welche im Quartier dringend benötigt werden und auch für ältere Menschen geeignet sind. Alle Wohnungsgrundrisse sind bewusst einfach gehalten. Der vielfältige flexibel gestaltete Wohnungsmix und das breite Angebot an zumietbaren Zimmern, Atelierwohnungen, Multifunktionsräumen und einem Gemeinschaftsraum kommt dem Wunsch nach Flexibilität im Flächenbedarf in unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsphasen entgegen. Verbunden mit dem Angebot eines Doppelkindergartens mit Betreuung sowie einer Doppelkindertagesstätte und der Nähe zur Schulanlage Loogarten ist die Wohnsiedlung auch für Familien attraktiv.
Im Rahmen der strategischen Planungen und in Machbarkeitsstudien werden Varianten des Bestandserhalts, der Nachverdichtung oder eines Ersatzneubaus sorgfältig auf gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Kriterien hin geprüft. Im vorliegenden Fall sprachen mehrere Gründe für einen Ersatzneubau. Die vorfabrizierten Wand-, Decken- und Fassadenelementen sind aus heutiger Sicht mangelhaft und kaum sanierbar. Zudem können aktuelle gesetzliche Anforderungen wie Hindernisfreiheit, Lufthygiene und Schallschutz umgesetzt werden, welche im Bestand nur mit erheblichen Eingriffen und entsprechenden Mehrkosten zu bewältigen wären.
Der Entscheid für den Ersatzneubau der Wohnsiedlung Salzweg ist wohlüberlegt und schafft zur Erfüllung des Drittelziels mehr zeitgemässen Wohnraum für möglichst viele Bewohnende. Zudem können aktuelle gesetzliche Anforderungen wie Hindernisfreiheit, Lufthygiene und Schallschutz umgesetzt werden, welche im Bestand nur mit erheblichen Eingriffen und entsprechenden Mehrkosten zu bewältigen wären. Zur Qualitätssicherung des Neubauvorhabens hat die Stadt einen Architekturwettbewerb durchgeführt, den das Architekturbüro Zimmermann Sutter Architekten zusammen mit dem Landschaftsarchitekturbüro Freiraumarchitektur gewonnen hat.
Mit ihren fünf Geschossen orientiert sich die neue Wohnsiedlung an der heterogenen, eher kleinmassstäblichen Bebauung der Umgebung. Die kammartig ineinander verschränkten Zeilenbauten folgen der Hangtopografie und liegen quer zur Rautistrasse. Die Stellung der Bauten ist vorteilhaft für die Wohnqualität und fürs Stadtklima. Einerseits schafft die diagonale Ausrichtung der Wohnungen eine gute Wohnqualität und öffnet den Blick zur Stadt, in den Freiraum oder zum Uetliberg. Andererseits können die kühlenden Hangwinde dank der Durchlässigkeit der Siedlung die angrenzenden Stadtgebiete erreichen.
Die parallel zum Hang verlaufende Wohngasse verbindet die Zeilenbauten untereinander und führt durch begrünte vielfältige Siedlungsgrünräume. Dank der Versetzung der Bauten und die offenen Aussenräume, die wechselseitig tal- oder bergwärts angeordnet sind, entstehen im Kreuzungspunkt lebendige Orte der Begegnung für die Bewohnenden und das Quartier.
Sämtliche Aussenräume sind vielfältig bepflanzt und wo immer möglich unversiegelt, um so einen Beitrag zur Förderung der Biodiversität und Hitzeminderung zu leisten. Mittels Animal Aided Design sollen insbesondere Lebensräume für unterschiedliche einheimische Tierarten geschaffen werden.
Effiziente Grundrisse, das kompakte Gebäudevolumen und nur so viel Technik wie nötig: All das hält die Kosten für die Erstellung und den Unterhalt der neuen Wohnsiedlung tief, sodass die Kostenlimiten der Wohnbauförderung sogar unterschritten werden. Gleichzeitig müssen keine Abstriche bei der Wohnqualität und der Gestaltung des Aussenraumes in Kauf genommen werden. Die im städtischen Immobilienstandard formulierten Vorgaben für eine umweltgerechte Erstellung und einen energieeffizienten Betrieb von Neubauten werden eingehalten. Die Bauten sind in Massivbauweise aus Backstein in Kombination mit Recyclingbeton geplant. Für die Pergolakonstruktion sind Re-Use-Bauteile vorgesehen. Eine Erdsonden-Wärmepumpe und Photovoltaik-Elemente auf den begrünten Dachlandschaften sorgen für die Wärme- und Stromversorgung mit erneuerbaren Energien.
Die Wohnungen werden etwa ein halbes Jahr vor dem Bezug auf der städtischen Webseite zur Vermietung ausgeschrieben. Der Zeitpunkt ist offen – abonnieren Sie den Ligi-Newsletter, um den Vermietungsbeginn nicht zu verpassen. Die Gewerbeflächen schreiben wir rund ein Jahr vor Fertigstellung auf einer gängigen Vermietungsplattform aus.
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt die Stadt Zürich auf den Architekturwettbewerb. Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht.
Animal-Aided Design (AAD) ist eine Planungsmethode, die es ermöglicht, das Vorkommen von Zielarten von Anfang an in die Stadt- und Freiraumplanung zu integrieren. Somit lassen sich an Wohn-, Arbeits- und Lernorten nicht nur wertvolle Nischen für Vögel, Reptilien, Amphibien, Insekten oder Säugetiere schaffen – auch die Lebensqualität der Bewohner*innen, Beschäftigten und Schüler*innen steigt. AAD hat den Anspruch, sicherzustellen, dass bestimmte Arten in einem Freiraum im Sinne eines evidenzbasierten Naturschutzes tatsächlich vorkommen können. Das Ziel von AAD ist es, neue Habitate für Arten zu schaffen und gleichzeitig eine attraktive Gestaltung zu ermöglichen.