Der heute bestehende Teil des alten Tramdepots Oerlikon wurde von 1932 bis 1935 vom damaligen Stadtbaumeister Hermann Herter erbaut und bildet zusammen mit dem Hallenstadion, der offenen Rennbahn und den Messebauten ein städtebauliches Ensemble. Das Tramdepot ist ein wichtiger Zeuge für die Stadtbaugeschichte Zürichs in der Entwicklung zur Grossstadt zum beginnenden 20. Jahrhundert, weshalb die Depotanlage 2009 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Bau- und architekturgeschichtlich steht das Tramdepot für den sachlichen Funktions- oder Zweckbau des Neuen Bauens.

Energieeffizienter Betrieb
Die Depotanlage besteht aus vier Gebäudeteilen: der eigentlichen Tramhalle, dem Dienstgebäude, der Tramwaschanlage sowie der Depoterweiterung. Dank gezielter energetischer Massnahmen konnten die Treibhausgasemissionen der gesamten Anlage gesenkt werden. Durch eine neue Dachdämmung, innere Vorsatzfenster und die Modernisierung der technischen Anlagen konnten die Raumtemperatur ausgeglichen werden. Auf den grossen Dachflächen wurde eine Photovoltaikanlage montiert. Das Hallentragwerk wurde dem Sicherheitswert entsprechend entlastet. Die Instandsetzungsarbeiten umfassten die Umsetzung feuerpolizeilicher Anforderungen, Anpassungen zur Erdbeben- und Anprallsicherheit, einen Ersatz der Gebäudetechnik und der Kanalisation gemäss den neuen betrieblichen und behördlichen Anforderungen.
Weniger Lärmemissionen dank Einhausung Waschanlage
Die bestehende, offene Aussenwaschanlage erfüllte die betrieblichen Anforderungen nicht mehr und wurde durch eine neue, eingehauste Waschanlage ersetzt. Damit sollen alle heutigen und zukünftigen Tramfahrzeuge vollständig und unabhängig vom Aussenklima gereinigt werden können. Durch die Einhausung wurden gleichzeitig die Lärmemissionen auf die Nachbarschaft minimiert.
Umbau des Dienstgebäudes nach denkmalpflegerischen Aspekten
Die Räumlichkeiten des Dienstgebäudes wurden auf die Bedürfnisse der Verkehrsbetriebe Zürich VBZ an einen zeitgemässen Betrieb angepasst und gesamthaft umgebaut. In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege konnten originale Bauteile wie Fenster und Türen erhalten und der ursprüngliche Charakter des denkmalgeschützten Gebäudes wiederhergestellt werden.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Verkehrsbetriebe Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Objektkredit CHF 43,32 Mio. (inkl. Kostengutsprache Zürcher Verkehrsrat)
- Architektur Ernst & Humbel GmbH, Zürich
- Baumanagement MMT AG Bauleiter und Architekten, Zürich
- Bauingenieurwesen Ingenieurbüro Heierli AG, Zürich
- Elektroplanung Mosimann + Partner, Zürich
- HL-Planung Gruenberg Partner AG, Zürich
- Sanitär-Planung Neukom Engineering AG, Zürich
- Auswahlverfahren Planerwahl, 2013
- Bauzeit 2020 – 2022