Während das ursprüngliche Garderoben- und Clubgebäude von 1971 in die Jahre kam, haben sich der Fussballsport und der Club SV Höngg stark entwickelt. Die Zahl der Aktiven und Mannschaften ist gewachsen. Der Frauenfussball nimmt einen viel grösseren Platz ein. Auf der Anlage trainieren 30 Teams, und es werden jährlich über 200 Matches gespielt. Der 1. Liga-Wettbewerb stellt erhöhte Anforderungen an die Vereine. Nur dank einem innovativen Neubau konnten mehr Garderoben, bessere und für den Elitewettkampf separate Infrastrukturen sowie eine ausgebaute Gastronomie realisiert werden.
Das neue Garderoben- und Clubgebäude wurde von 2020–2022 nach den Plänen von Mentha Walther Architekten und S2L GmbH Landschaftsarchitekten BSLA SIA aus Zürich realisiert. Das Ersatzneubauprojekt ging aus dem 2017 durchgeführten Architekturwettbewerb hervor. Der schlanke, zweigeschossige Neubau bettet sich gut in den Landschaftsraum am Hönggerberg ein. Dank der geschickten Platzierung des Neubaus im Gelände ist er von beiden Seiten ebenerdig zugänglich. Ein öffentlicher, die unterschiedlichen Spielfelder verbindender, Weg führt diagonal über das Grundstück und setzt sich im Gebäudeinnern als Erschliessung weiter. Die umlaufenden Laubengänge sind als eine sogenannte «Promenade Architecturale» platzsparend angeordnet. Sie ermöglichen eine effiziente Erschliessung der unterschiedlichen Garderoben und Räume für den Sportverein (SV) Höngg in den Obergeschossen und bieten gleichzeitig sommerlichen Wärmeschutz. Der neue Holzbau geht flexibel auf die Nutzungsbedürfnisse der Sportvereine ein und kann auch für die Quartierbevölkerung zum Treffpunkt werden. Das neue Clubrestaurant im Erdgeschoss bietet Besucherinnen und Besuchern eine gute Sicht auf die Spielfelder und die Umgebung. Auf der Haupt- und einer Seitenfassade des Gebäudes lässt sich zudem das Kunst-und-Bau-Werk «11 + 2» von Nic Hess entdecken. Beim Abschreiten der Gebäudeseiten fügt es sich mit der wechselnden Perspektive der Betrachterin oder des Betrachters zu Bildern zusammen. Der Künstler reagiert mit Bewegung, Rhythmus und Dynamik auf den Ort für Sport und Spiel.
Bezüglich CO₂-Bilanz schneidet der Holzbau nach ECO-Standard vorbildlich ab. Vierzehn Stützenreihen bilden das statische und architektonische Grundgerüst. Die Decken und Fassaden aus vorfabrizierten Holzelementen wurden in dieses Grundgerüst eingefügt. Das unter dem Holzbau liegende, flachfundierte Untergeschoss inkl. Decke wurde durch den Baugrund bedingt in Massivbauweise ausgeführt.
Auf erneuerbare Energien wurde grosser Wert gelegt. Die Energie für Heizung und Warmwasser wird über eine Wärmepumpe bereitgestellt. Aus dem Schmutzabwasser und der Aussenluft wird Energie für dieses System gewonnen. Die vollflächig integrierte PV-Anlage auf dem Dach wurde von ewz errichtet und wird künftig auch von ihr betrieben. Um bei der schwankenden Belegung des Hauses den Energieverbrauch im Betrieb so gering wie möglich zu halten, werden die Garderoben nur grundtemperiert und erst jeweils eine Stunde vor der Nutzung durch die Sportvereine mittels Lüftung aktiv beheizt.
Die knapp gehaltenen versiegelten Flächen sowie eine naturnahe und ausgleichende Vegetation leisten einen Beitrag zur lokalen Hitzeminderung und zur Biodiversität auf dem Hönggerberg. Auf den Baumbestand wurde in Planung und Bau Rücksicht genommen, ein Grossteil der alten Föhren blieb erhalten.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Objektkredit CHF 12,452 Mio.
- Architektur Mentha Walther Architekten GmbH, Zürich
- Landschaftsarchitektur S2L Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich
- Holzbauingenieurwesen Pirmin Jung Schweiz AG, Rain
- HLKS-Ingenieurwesen BLM Haustechnik AG, Zürich
- Elektro-Ingenieurwesen Mettler und Partner AG, Zürich
- Holzbau Nussbaumer Holzbau AG, Baar
- Auswahlverfahren Architekturwettbewerb im offenen Verfahren nach SIA 142 mit 112 Teams (einstufig, anonym), 2017
- Bauzeit 2020 – 2022