Die Stadt Zürich will Perioden-Armut bekämpfen. Darum gibt es das Projekt «Perioden-Armut stoppen!»: Mädchen, Frauen, trans und intergeschlechtliche Menschen, die die Menstruation haben, sollen Zugang zu Tampons und Binden haben. Und auch wissen, wie man sie anwendet.
Was ist Perioden-Armut?
Manche Menschen können sich keine oder nur wenig Produkte für die Menstruation leisten. Produkte für die Menstruation sind zum Beispiel Tampons oder Binden. Manche Menschen schämen sich wegen der Menstruation. Nicht alle wissen, was die Menstruation ist. Und welche verschiedenen Produkte es für die Menstruation gibt. Oder was sie tun können, wenn sie Schmerzen oder Beschwerden haben wegen der Menstruation. Obwohl ungefähr die Hälfte der Menschen die Menstruation etwa einmal im Monat während rund 40 Jahren hat. Perioden-Armut kann der Gesundheit schaden. Oder bewirkt, dass manche nicht zur Schule oder zur Arbeit gehen.
Ziele des Projekts
- Gratis Produkte für die Menstruation für diejenigen anbieten, die sie benötigen oder sie sich nicht leisten können.
- Die Verwendung von Produkten fördern, die wiederverwendet werden können; zum Beispiel die Menstruationstasse. Das spart Geld und Abfall.
- Informationen über die Menstruation anbieten, Wissen über die Menstruation weitergeben und offen über Menstruation sprechen.
Das Projekt «Perioden-Armut stoppen!» ist eine Massnahme im städtischen Gleichstellungsplan. Gleichstellung heisst: Alle Menschen sollen die gleichen Möglichkeiten und Rechte haben, egal welches Geschlecht sie haben, wen sie lieben, woher sie kommen, oder wie sie leben.
Wie Zürich das Projekt umsetzt
Im März 2022 hat der Zürcher Gemeinderat zwei Postulate an die Verwaltung zur Bearbeitung überwiesen:
- Kostenlose Menstruationsartikel in öffentlichen Schulen (Externer Link:Postulat 2021/124)
- Kostenlose Bereitstellung von Menstruationsprodukten in den öffentlich zugänglichen Toiletten der Stadt (Externer Link:Postulat 2021/392)
Verschiedene Institutionen der Stadt Zürich, die Offene Jugendarbeit Zürich (OJA) und der Verein ELCH für Eltere & Chind haben deshalb im Jahr 2023 in ausgewählten Toiletten versuchsweise Tampons und Binden angeboten. Das Angebot richtet sich zum Beispiel an Jugendliche, an Menstruierende mit wenig Geld, ohne Zuhause oder im Sexgewerbe Tätige.
Die unten aufgeführten Standorte führen das Angebot auch nach Ende der Versuchsphase fort.
Alle öffentlichen Sekundarschulen und Mittelstufen in der Stadt Zürich sind nach einem erfolgreichen Pilotversuch mit gratis Tampons und Binden ausgestattet.
Auch an anderen Orten in der Schweiz und im Ausland werden bereits gratis Menstruationsprodukte angeboten. Zum Beispiel in der Stadt Genf, an der ETH Zürich oder im Kanton Freiburg. Oder zum Beispiel in Schottland, an Schulen in Neuseeland und England sowie an Universitäten in Frankreich.
Beteiligte Institutionen und Standorte
Für Klient*innen und Patient*innen ausgewählter Einrichtungen, Jugendliche bei der Offenen Jugendarbeit Zürich (OJA) sowie Besuchende der Familienzentren ELCH stehen an diesen Orten in der Stadt Zürich seit Anfang 2023 kostenlose Tampons und Binden zur Verfügung.
Standorte
Evaluation und Weiterführung
Die Evaluation im Jahr 2024 zeigte: Kostenlose Tampons und Binden in sozialen Einrichtungen bewähren sich. Das Angebot entlastet Menstruierende wirkungsvoll und trägt zur Enttabuisierung der Menstruation bei. Die Stadt Zürich prüft basierend auf den Ergebnissen der Evaluation, wie das Projekt weitergeführt werden kann.