Belastung
In der Stadt Zürich wird Schwefeldioxid überwiegend aus Feuerungsanlagen freigesetzt (94 Prozent). Aus dem motorisierten Strassenverkehr stammt nur noch rund ein Prozent. Seit 1990 wurden keine Überschreitungen des Jahresmittel-Grenzwertes mehr registriert.

Auch Überschreitungen des maximalen Tagesmittelwertes während mehrtägigen Inversionslagen im Winter wurden seit 1989 nicht mehr verzeichnet.

Diese positive Entwicklung bei der SO2-Belastung hat zwei Hauptgründe: Erstens wurden stark schwefelhaltige Brennstoffe durch fossile Energieträger mit geringem Schwefelgehalt (Heizöl extra leicht, Erdgas) ersetzt. Zweitens hat die Entschwefelungs-Technik bei der Raffination von Heizöl und Dieselöl Fortschritte gemacht. So ist der Schwefelgehalt in Heizöl und Dieselöl stark gesunken. Auch die Lenkungsabgaben auf Heizöl extra leicht mit einem Schwefelgehalt von mehr als 0,1 Prozent (1998) sowie auf Benzin und Diesel mit einem Schwefelgehalt von mehr als 0,001 Prozent (2004) tragen zur Senkung der Säureeinträge bei. Die hohen Qualitätsanforderungen an Treibstoffe (praktisch schwefelfrei) sind notwendig, damit neue Motoren- und Abgasbehandlungs-Technologien störungsfrei betrieben werden können.
Wirkung
Schwefeldioxid kann zu Reizungen der Schleimhäute der Atemwege und der Augen führen. In der Luft wird Schwefeldioxid zum Teil in Schwefeltrioxid (SO3) oxidiert, wodurch in Niederschlägen ein Gemisch aus schwefliger Säure und Schwefelsäure entsteht, bekannt als saurer Regen. Dies führt zur schädlichen Versauerung von Böden und Gewässern. Schwefeldioxid kann Pflanzen auch direkt schädigen und wird oft weiträumig transportiert, sodass auch Gebiete weitab von Ballungs- und Industriezentren betroffen sein können.
Grenzwerte
Langzeitgrenzwert: 30 μg/m³ im Jahresmittel
Kurzzeitgrenzwert: 100 μg/m³ im 24-Stunden-Mittel (maximal 1 Überschreitung pro Jahr)