Am neuen Hauptstandort der OIZ (Organisation und Informatik) in Zürich-Albisrieden stellte sich eine gleich dreifache Bauaufgabe: Büroarbeitsplätze, ein Schulungszentrum und ein grosses Rechenzentrum. An dem sicherheitstechnisch optimalen Standort konnten zwei Gebäude gekauft und umgebaut werden. Sie sind verbunden durch einen Neubau – dem ersten Bauwerk der Stadt, das den Minergie-ECO-Standard erfüllte (2012). Das Rechenzentrum ist als «Green Data Center» konzipiert: seine Abwärme wird zurück in den Energiekreislauf gespiesen. Dank seiner Fassadengestaltung bekam der heterogene Komplex eine einheitliche Anmutung.
Rund hundert, über die ganze Stadt verteilte Serverräume mussten in zwei Rechenzentren zusammengeführt werden. Für das eine davon eignete sich ein Laborgebäude in Albisrieden besonders gut, u. a. weil es über hohe Raumhöhen verfügt. So erhielt die OIZ auf drei Geschossen 1800 m2 Fläche, was den Bedarf auf lange Zeit hinaus decken wird. In einem zweiten Laborgebäude konnten 400 attraktive Büroarbeitsplätze, Sitzungszimmer und «Denkzellen» erstellt werden. Auch hier ermöglichten Raumhöhen bis 4.5 Meter grosszügige Bürolandschaften. Zwischen den beiden Gebäuden war Platz für einen verbindenden Neubau. Dieser beherbergt Seminarräume, ein unterteilbares Auditorium, zentrale Infrastrukturen wie Empfang, Foyer, Cafeteria. Von Ballmoos Krucker Architekten schufen unterschiedliche Stimmungen anhand von Raumtypen, Farben, Materialien, im Sinne einer abwechslungsreichen Aufenthaltsqualität. Ein Lichthof trägt Tageslicht bis ins Untergeschoss.
Das Rechenzentrum musste um Fluchtwege, Lüftungen, eine Not-Diesel-Anlage und viele weitere Haustechnik erweitert werden. Weil das Gewerbe- immer mehr zum Wohnquartier wird, spielt die Architektur eine besondere Rolle. Das von Röhren und Kaminen entstellte Gebäude wurde deshalb in Aluminium-Streckmetall eingepackt. Diese reizvolle, fast textile Anmutung wurde auch auf den – Minergie-ECO-zertifizierten – Neubau ausgedehnt. So entsteht eine optische Einheit. Die Verkleidung war günstig und ist recyclebar. Überhaupt ist das Ensemble in ökologischer Hinsicht vorbildlich. Durch den Umbau bestehender Gebäude wurde graue Energie gespart. Die Räume können flexibel an zukünftige Nutzungen angepasst werden. Ebenso die Haustechnik: sie wird offen geführt und soll auch als ästhetisches Element verstanden werden.
Das Rechenzentrum ist als «Green Data Center» konzipiert. Seine enormen Wärmelasten, die durch die permanente Kühlung der Server anfallen, werden so weit als möglich wieder in den Energiekreislauf des Zentrums eingespeist. Ausserdem wird die Abwärme für die Wärmeversorgung von rund 400 Wohnungen in eine benachbarte Siedlung abgegeben. Rund 80 Prozent des Wärmebedarfs können so CO2-frei sichergestellt werden. Das entspricht rund 3000 Megawattstunden.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Gesamtplaner BDS Security Design AG, Bern
- Architektur Von Ballmoos Krucker Architekten, Zürich
- Landschaftsarchitektur Neuland Architektur-Landschaft, Zürich / vi.vo.architektur.landschaft gmbh, Zürich
- Kunst und Bau Darren Almond, Alfredo Jaar, Markus Schwander
- Ausführungskredit CHF 139 Mio. (inkl. IT-Betriebseinrichtungen und Übertragung), davon Erstellungskosten CHF 90,9 Mio.
- Bauzeit 2010 – 2012