Kurz vor dem Hauptbahnhof fliesst der Schanzengraben in die Sihl. Dieser Zusammenfluss bildet eine Inselspitze, darauf steht seit 1933 ein kleines, eingeschossiges Gebäude. Geplant hat das «Dienstgebäude» Stadtbaumeister Hermann Herter, genutzt wurde es von den Elektrizitätswerken, dann vom Sozialdepartement der Stadt Zürich. Mit dessen Wegzug im Jahr 2007 war eine neue Nutzung gefragt.
Hermann Herter schenkte solchen Kleinbauten viel Aufmerksamkeit – ein fast baugleiches steht flussaufwärts und beherbergt heute den beliebten «Union Diner». Die Stadt fasste den Entschluss, auch das freiwerdende Gebäude zu einem Gastrobetrieb umzunutzen. Im Einklang mit dem Leitbild «Sihlraum» sollte der Ort wieder als Aufenthalts- und Erholungsraum dienen.
Dazu wurde das Gebäude auf drei Seiten grosszügig geöffnet. Bronzefarbenen Fensterprofile wirken, als wären sie schon immer da gewesen. Die verbliebene Betonfassaden wurden saniert, das Dach vollständig ersetzt. Die neue Nutzung verlangte nach einer komplett neuen Haustechnik (Elektro, Sanitär, Lüftung, Heizung).
Blick hinter die Kulissen von öffentlichen Bauten. In den Architekturpoträts zeigen Architekt*innen, wie sie durch ihre kreative und interdisziplinäre Arbeit Bauwerke schaffen, die Funktionalität, Ästhetik und Baukultur vereinen.
Der Gastraum der Café-Bar mit 35 Sitz- und Stehplätzen liegt im Erdgeschoss, im Untergeschoss sind Toiletten, Lagerräume und Technik untergebracht. Für die warme Jahreszeit ist eine Aussenfläche mit rund 60 Sitzplätzen vorhanden. Nicht nur den Gästen der Café-Bar zugänglich ist ein behindertengerechtes ZüriWC im hinteren Bereich des Gebäudes.
Den Umbau geplant hat das Zürcher Architekturbüro S2 Stucky Schneebeli Architekten nach einem Planerwahlverfahren.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Liegenschaften Stadt Zürich, Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Erstellungskosten CHF 2 Mio.
- Architektur S2 Stucky Schneebeli Architekten, Zürich
- Bauzeit 2008 – 2009