Bei sogenannten Inversionslagen besteht das Risiko, dass sich die Luft mit Schadstoffen anreichert. Vor allem durch Feinstaub besteht in der Folge ein Gesundheitsrisiko. In Zürich gibt es immer wieder Wintersmog.
Inversionslagen, die über mehrere Tage anhalten, treten vor allem in den Wintermonaten, bei stabilen windarmen Wetterlagen auf. Dabei schiebt sich eine wärmere Luftschicht über die kalte Bodenluft. Bei einer solchen stabilen Schichtung der Atmosphäre nimmt die Lufttemperatur mit der Höhe zu und nicht ab. An der Grenze zwischen den beiden Luftmassen bildet sich meist eine Nebelschicht. Als Folge des tiefen Sonnenstands vermag die Sonne die kalte Luft in Bodennähe tagsüber nicht zu erwärmen. Die Trennung zwischen kalter und darüberliegender wärmerer Luftschicht bleibt bestehen. Die wärmere Luft wirkt dabei wie ein Deckel: Die Luftschadstoffe, welche darunter weiterhin produziert werden, können nicht abgeführt werden. Die Luftschadstoffe reichern sich also über Tage bis Wochen an und erreichen ein Niveau, welches weit über der sonst üblichen Luftschadstoffbelastung liegen kann. Ob sich im Winterhalbjahr bei zu hohen Schadstoffemissionen eine gravierende Smog-Situation ausbildet, hängt in erster Linie von der Dicke der Kaltluftschicht und der Inversionsdauer ab.
Meistens gibt es Wintersmog, wenn die folgenden Faustregeln erfüllt sind:
- Die Obergrenze der kalten Luftschicht liegt tiefer als ca. 700 Meter über dem Boden
- Die Windgeschwindigkeit in Bodennähe erreicht seit mehr als 12 Stunden weniger als 1,5 Meter/Sekunde
- Diese Wetterlage dauert noch mehrere Tage an
Eine Inversion wird erst durch einen Wechsel zu windreicheren Wetterlagen beendet.
Winterliche Inversionslagen sind in Zürich keine Seltenheit. Es gibt tendenziell weniger davon, weil in den letzten Jahren die Winter windiger und wärmer geworden sind. Aber auch in Zürich führen Inversionen zu erhöhten Schadstoffwerten von Feinstaub und Stickoxiden. Überschreitungen des Grenzwerts für Feinstaub und auch vereinzelte Überschreitungen des Grenzwertes von Stickstoffdioxid können immer noch während winterlichen Inversionen auftreten.
Ein gutes Beispiel für Wintersmog war die Inversionslage zu Beginn des Jahres 2006, als sowohl die Feinstaubbelastung als auch die NO2-Belastung stark anstiegen. Durch Minderung der Schadstoffemissionen können in Zukunft solche Belastungsspitzen weiter reduziert werden.
Die Ansammlung verschiedener Schadstoffe in der Luft kann zu gesundheitlichen Schäden führen. Mehr Informationen zur Wirkung der im Wintersmog enthaltenen Schadstoffe steht auf der Seite des jeweiligen Schadstoffs:
Für Smog gibt es keine Grenzwerte. Aber es gibt Grenzwerte für Feinstaub, dem wichtigsten Schadstoff im Zusammenhang mit Wintersmog.
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Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat am 22. November 2006 (RRB Nr. 1652/2006) eine SMOG-Verordnung erlassen. Damit setzt der Kanton Zürich das dreistufige Wintersmog-Konzept um, das die Schweizerische Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz (BPUK) am 21. September 2006 verabschiedet hat. Im Sinne eines Notfallkonzeptes sieht die SMOG-Verordnung temporäre Massnahmen bei ausserordentlich hoher Luftbelastung mit Feinstaub PM10 vor.