Die Schweiz hat immer mehr Licht. Das zeigen Satellitenbilder. In den letzten zwanzig Jahren haben die Lichtemissionen zugenommen. Es gibt fast keine Orte mehr, welche nur von Mond und Sternen beleuchtet sind. Die Stadt Zürich ist eine der hellsten Städte der Schweiz.
Zu viel künstliches Licht blendet und macht die Umgebung heller. Das Licht stört den Tag-Nacht-Rhythmus, beeinflusst, wieviel Melatonin der Mensch produziert und kann zu Schlafstörungen führen. Schlafstörungen, Depressionen und Burn-out können auftreten, wenn man zu viel Licht ausgesetzt ist. Dadurch, dass weniger Melatonin ausgeschüttet wird, steigt das Risiko für Diabetes, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Lichtemissionen beeinflussen auch Tiere und Pflanzen. Bäume wachsen länger und werfen ihre Blätter später ab. Nachtaktive Tiere können sich nicht mehr so gut bewegen. Licht kann Lebensräume stören und Insekten töten. Tiere können wegen des Lichts der Ortschaften und Gebäude von ihrem Weg abkommen.
Lichtemissionen sind gemäss Umweltschutzgesetz (USG) in erster Linie mit Massnahmen an der Quelle zu begrenzen. Der Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich (UGZ) überprüft im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens Bauten und Anlagen mit geplanter Aussenbeleuchtung auf ihre Umweltverträglichkeit und behandelt Klagen im Zusammenhang mit Lichtimmissionen. Die Grundsätze entsprechen den Empfehlungen des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) sowie der SIA-Empfehlung 491.
Der «Plan Lumière» setzt die Leitlinien für die Gestaltung des nächtlichen Stadtbildes. Die Konzepte zu Aussenwerbung und Plakatierung zeigen auf, wie sich Leuchtplakate und andere Lichtelemente in das Stadtbild einfügen. Temporäre Lichtkunst-Installationen und Veranstaltungen mit Einsatz von Beleuchtungselementen bedürfen einer Veranstaltungsbewilligung.
Folgende Gedanken können helfen, richtig mit Beleuchtung umzugehen:
- Braucht es eine Beleuchtung oder könnte darauf verzichtet werden?
Nur beleuchten, was beleuchtet werden muss. Dabei bestehende Beleuchtungen mit einbeziehen.
- Wie hell muss die Beleuchtung sein?
Nur so hell beleuchten, wie nötig. Umgebungsbeleuchtung beachten. - Ist das Lichtspektrum richtig gewählt?
Lichtspektrum dem Beleuchtungszweck und der Umgebung anpassen und dabei warmweisses Licht benutzen (Farbtemperatur ≤ 2700 Kelvin). - Helligkeit auf das Umfeld abstimmen
- Pflanzen nicht beleuchten
Stören Sie Lichtquellen? Haben Sie Fragen zu Lichtemissionen? Unsere Fachperson ist per Kontaktformular erreichbar.
8050 Zürich