Mis Züri. Mis Spital.
Ein Schritt zurück ins Leben
In der Schweiz werden pro Jahr etwa 16'000 künstliche Kniegelenke implantiert. Auch Carmen Hurni benötigte nach einem Skiunfall eine Knieprothese und ging dafür ins Waid. Im Beitrag erzählt sie, weshalb das die richtige Entscheidung war und wie es ihr heute geht.
«Ich hatte Schmerzen bis zum Schweissausbruch», erzählt Carmen Hurni, wenn sie von ihrer letzten Wanderung vor der Knieoperation spricht. Die Körpertherapeutin und Shiatsu-Expertin kann 15 Jahre nach einem fatalen Skiunfall kaum mehr gehen. Lange hat sie versucht, die Folgen des Sturzes durch gezielte Aufbauarbeit mit Yoga und Sport abzumildern, doch so richtig erholt hat sich ihr Knie nie. Demoliert sei es gewesen und insgesamt sehr instabil, erzählt sie rückblickend. Dann kam ein Velounfall hinzu. «Der», sagt Carmen Hurni, «hat dem Knie den Rest gegeben.»
«Wenn ich diese Operation mache, dann bei Ihnen.»
Ein erster Beratungstermin fand vor einem Jahr im Waid statt. «Dr. Dietrich, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Hand- und Unfallchirurgie, hat sich viel Zeit für mich genommen und mir ganz genau erklärt, was bei einer solchen Operation passiert und welche Prothesenteile eingesetzt werden», erinnert sich Carmen Hurni. Doch ist sie damals mental noch nicht bereit für eine Operation. Obwohl zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon klar ist, dass dieser Eingriff langfristig unvermeidbar ist, will sie es weiterhin mit alternativen Methoden versuchen.
Bis zur alles entscheidenden Wanderung verursacht ihr Knie beim Laufen immer stärkere Schmerzen. Schwierig für Carmen Hurni, die sehr aktiv ist und mit 71 Jahren noch leidenschaftlich gerne ihren Beruf als Shiatsu-Therapeutin ausübt. Ein weiterer Termin im Waid folgt. Für Carmen Hurni ist eines klar: «Wenn ich diese Operation mache, dann bei Ihnen», habe ich zu Dr. Dietrich gesagt. Ein Jahr später ist es soweit.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt
Dr. Dietrich freut sich, seine Patientin wiederzusehen, sie hat es sich mit der Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht. Doch mittlerweile ist der Leidensdruck so gross geworden, dass sie sich zur Operation entschlossen hat.
Die Knieoperation verläuft ohne Komplikationen. Wenig später kann Carmen Hurni bereits wieder ohne Krücken gehen. Mit Physiotherapie und sehr viel Selbstmotivation und Selbstdisziplin gelingt es ihr, ihr Knie wieder fit zu machen. «Es geht mir so viel besser als vorher», sagt sie. «Ich habe wirklich sehr lange mit der Operation gewartet, aber ich war innerlich einfach noch nicht bereit für diesen Schritt.» Heute läuft Carmen Hurni gute zwei bis drei Stunden ohne Schmerzen. «Das», betont sie, «verschafft mir unglaublich viel Lebensqualität.»