Interview mit Marit Kruthoff
Marit Kruthoff, Sie sind Fachbeauftragte Leistungsauftrag der Zürcher Kantonalbank. Können Sie bitte die «Fahrzeugflotte» der Zürcher Kantonalbank in der Stadt Zürich beschreiben? Wie viele Ihrer Mitarbeitenden nutzen Dienstwagen für welche Tätigkeiten?
Mobility hat uns in der Stadt Zürich vier Fahrzeuge zur exklusiven Nutzung bereitgestellt. Letztendlich haben wir aber Zugang zur gesamten Mobilityflotte in der Schweiz. Das Mobility-Abonnement gilt ausschliesslich für Dienstfahrten und wird besonders von unseren Privat- und Firmenkundenbetreuern genutzt. Seit der Umstellung im August 2015 steigt das Interesse konstant - dieser Trend wird wohl anhalten. Ab Sommer werden an einem weiteren Standort zwei zusätzliche Fahrzeuge bereitstehen, und zwar elektrische.
Warum haben Sie sich entschieden, Ihr «Flottenmanagement» auszulagern?
Die Entscheidung hatte mehrere Gründe. Zuerst einen rein praktischen: Wir haben in der Innenstadt keine Parkmöglichkeiten. Das Angebot entspricht aber auch dem Interesse unserer Mitarbeitenden. Diese pendeln nämlich überwiegend mit dem ÖV.
Sicherlich war auch die Kostenfrage relevant. Nun verfügen wir über ein fortschrittliches Gesamtpaket mit äusserst geringem eigenem Aufwand. Wartung, der Wechsel auf Winterbereifung, etc., all das ist ausgelagert. Wir haben ein hervorragendes Datenmanagement und sind sehr flexibel.
Wie fällt Ihre bisherige Bilanz aus?
Diese ist durchwegs positiv, die Abläufe sind reibungslos. Wir führen zusammen mit Mobility eine jährliche Standortbestimmung durch, um das Angebot schrittweise zu verfeinern und gegebenenfalls auch auszuweiten.
Wie haben Ihre Mitarbeitenden reagiert? Mussten sie Überzeugungsarbeit leisten?
Es gab anfänglich tatsächlich gewisse Einwände, da die Mitarbeitenden sich die «klassische» rote Flotte vorgestellt hatten. Da wir aber dezente schwarze Fahrzeuge nutzen, waren diese Bedenken sofort verflogen. Viele unserer Kundenbetreuer finden diesen dezenten Auftritt sehr passend.
Dadurch dass die Administration ausgelagert ist, entstehen auch nur wenig Zusatzaufwände für unsere Mitarbeitenden, was sehr geschätzt wird.
Inwieweit spielten auch ökologische Gedanken bei Ihrer Entscheidung eine Rolle? Haben Sie den Einfluss auf die CO2-Bilanz gemessen?
Diese spielten eine sehr wichtige Rolle und haben unsere Auswahl der Fahrzeuge beeinflusst. Auch wenn wir nicht alles im Detail auswerten, sind wir von der positiven Wirkung überzeugt. Gerade die Kombination mit der Bahn und den bestehenden Mobility-Fahrzeugen bei längeren Strecken beurteilen wir als sehr positiv. Im Übrigen überzeugt das Paket auch was die Faktoren Zeit und Entspannung betrifft.
War Elektromobilität ein Thema, mit dem Sie sich beschäftigt haben?
Wir haben uns eingehend damit befasst. Aber damals haben die Reichweiten und Ladezeiten noch nicht unseren Bedürfnissen entsprochen. Dies hat sich in Zwischenzeit geändert: Mit den neuen elektrischen Fahrzeugen erreichen wir mit 30 Minuten Ladedauer 80 % der Gesamtreichweite.
Bei guten Erfahrungen ist sogar eine vollständig elektrisch betriebene Flotte denkbar.
Welche Erfahrungen / Learnings würden Sie anderen Unternehmen weitergeben, die überlegen, ihre Flotte ebenfalls auszulagern?
Einer solchen Entscheidung sollte immer eine konkrete Analyse der betrieblichen Fahrten vorangehen (Kilometer, Belegungen). Das beeinflusst auch eine Entscheidung für e-Mobilität massgeblich.
Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht mit einer Sensibilisierung der Mitarbeitenden vor und während der Einführung. Über unser Intranet haben wir schrittweise eine umfangreiche Kommunikation gestartet. Dabei empfiehlt es sich, die positiven Aspekte, in unserem Fall die Kombinationsmöglichkeiten mit dem ÖV, zu betonen.