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Fachplanung Stadtnatur

stadt-zuerich.ch/fachplanung-stadtnatur

Die neue Fachplanung Stadtnatur und die dazugehörige Umsetzungsagenda schaffen die Grundlage, um die städtische Biodiversität langfristig zu erhalten und zu fördern.

Begrüntes Tramtrassee mit angrenzender Blumenwiese, Thurgauerstrasse Opfikon

Die Fachplanung Stadtnatur ist ein Planungsinstrument, mit dem ökologisch wertvolle Lebensräume – und damit auch die städtische Biodiversität – langfristig erhalten und gefördert werden sollen. Das Stadtgebiet von Zürich verzeichnet eine hohe Biodiversität: Knapp 11 Prozent der Fläche im Siedlungsgebiet, 29 Prozent im Offenland und 26 Prozent im Wald gelten als ökologisch wertvoll.

Die Fachplanung Stadtnatur fokussiert auf das Siedlungsgebiet, weil hier vor allem Handlungsbedarf besteht, und konkretisiert die Zielsetzung des kommunalen Richtplanes. Ziel ist es, den Anteil ökologisch wertvoller Lebensräume innerhalb des Siedlungsgebiets bis 2040 mit gezielten Massnahmen auf 15 Prozent zu erhöhen und ein Netzwerk von miteinander verbundenen Lebensräumen aufzubauen.

Netzwerk ökologisch wertvoller Lebensräume

Liste der ökologisch wertvollen Lebensräume (öwL)
Liste der ökologisch wertvollen Lebensräume (öwL)

Es gilt aufzuzeigen, wo und wie die zusätzlichen ökologisch wertvollen Lebensräume (öwL) geschaffen werden können, die das Netzwerk für die Stadtnatur aufbauen. Dieses Netzwerk besteht aus drei Elementen: Trittsteinbiotope, Vernetzungskorridore und Naturschutzgebiete. Die öwL sind der zentrale Baustein dafür.

 I. Wildhecke mit Sträuchern: Vielfältige Wildhecke entlang Bahnlinie, Andreaspark, Andreasstrasse, Schwamendingen. Foto: Katharina Nüesch
I. Wildhecke mit Sträuchern: Vielfältige Wildhecke entlang Bahnlinie, Andreaspark, Andreasstrasse, Schwamendingen. Foto: Katharina Nüesch
II. Gehölz aus Bäumen und Sträuchern: Wertvolles Gehölz mit Magerwiesen und Krautsäumen, Kantonsschule Rämibühl, Hottingen. Foto: Katharina Nüesch
II. Gehölz aus Bäumen und Sträuchern: Wertvolles Gehölz mit Magerwiesen und Krautsäumen, Kantonsschule Rämibühl, Hottingen. Foto: Katharina Nüesch
III. Wertvoller Baumbestand: Linden im Lindenhof, Altstadt. Foto: Katharina Nüesch
III. Wertvoller Baumbestand: Linden im Lindenhof, Altstadt. Foto: Katharina Nüesch
IV. Fromentalwiese (=Blumenwiese): Ökologisch wertvolle Blumenwiese in privatem Freiraum, Paradiesstrasse, Wollishofen. Foto: Katharina Nüesch
IV. Fromentalwiese (=Blumenwiese): Ökologisch wertvolle Blumenwiese in privatem Freiraum, Paradiesstrasse, Wollishofen. Foto: Katharina Nüesch
IX. Feuchtwiese/Hochstaudenflur: Hochstaudenflur, KSO 12.06 Ried Industriegebiet ABB, Binzmühlestrasse Regina-Kägi-Hof, Oerlikon. Foto: Katharina Nüesch
IX. Feuchtwiese/Hochstaudenflur: Hochstaudenflur, KSO 12.06 Ried Industriegebiet ABB, Binzmühlestrasse Regina-Kägi-Hof, Oerlikon. Foto: Katharina Nüesch
V. Magerrasen / Magerwiese: Magerwiese im Pfingstweidpark, Industriequartier. Foto: Katharina Nüesch
V. Magerrasen / Magerwiese: Magerwiese im Pfingstweidpark, Industriequartier. Foto: Katharina Nüesch
VI. Ruderalflur: Strassenbegleitende Ruderalflur mit Strukturelementen, Binzmühlestrasse Höhe Robert-Maillart-Strasse, Oerlikon. Foto: Katharina Nüesch
VI. Ruderalflur: Strassenbegleitende Ruderalflur mit Strukturelementen, Binzmühlestrasse Höhe Robert-Maillart-Strasse, Oerlikon. Foto: Katharina Nüesch
VII. Naturnaher Bach: Naturnaher Holderbach mit stukturreicher Begleitvegetation, Affoltern. Foto: Katharina Nüesch
VII. Naturnaher Bach: Naturnaher Holderbach mit stukturreicher Begleitvegetation, Affoltern. Foto: Katharina Nüesch
VIII. Naturnaher Weiher: Naturnah gestalteter Weiher am revitalisierten Neugutbach, Retentionsanlage, Parkanlage Einfang, Affoltern. Foto: Katharina Nüesch
VIII. Naturnaher Weiher: Naturnah gestalteter Weiher am revitalisierten Neugutbach, Retentionsanlage, Parkanlage Einfang, Affoltern. Foto: Katharina Nüesch
X. Strukturreicher Nutzgarten: Privater strukturreicher Nutzgarten, Wohnsiedlung Mehr als Wohnen Andreasstrasse, Schwamendingen. Foto: Katharina Nüesch
X. Strukturreicher Nutzgarten: Privater strukturreicher Nutzgarten, Wohnsiedlung Mehr als Wohnen Andreasstrasse, Schwamendingen. Foto: Katharina Nüesch
XI. Einheimische Staudenmischbepflanzung: Staudenmischpflanzung, Wohnsiedlung, Neugasse Höhe Ottostrasse, Industriequartier. Foto: Katharina Nüesch
XI. Einheimische Staudenmischbepflanzung: Staudenmischpflanzung, Wohnsiedlung, Neugasse Höhe Ottostrasse, Industriequartier. Foto: Katharina Nüesch

Trittsteinbiotope

Trittsteinbiotope als kleinflächige, divers verteilte öwL sind ein Element des angestrebten Netzwerkes. Für diese Trittsteinbiotope werden quantitative Richtwerte hergeleitet für den Anteil und die Verteilung der ökologisch wertvollen Lebensräume im Siedlungsgebiet. Basis dafür sind die aktuelle Biotoptypenkartierung sowie gute Fallbeispiele, die das Potenzial verschiedener Freiräume hinsichtlich ihres Anteils an öwL verdeutlichen.

Der Handlungsbedarf ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Anteil öwL (Stand 2020) und dem jeweiligen Richtwert.

Vernetzungskorridore

Vielfältige Hecke als Vernetzungselement in der Wohnsiedlung Entlisberg in Wollishofen. Foto: Katharina Nüesch
Vielfältige Hecke als Vernetzungselement in der Wohnsiedlung Entlisberg in Wollishofen. Foto: Katharina Nüesch

Die ökologischen Vernetzungskorridore sind als lineare zusammenhängende, unversiegelte Grünräume mit möglichst hoher Dichte an öwL das zweite Element des Netzwerkes für die Stadtnatur. Die meisten Korridore folgen einer natürlichen oder künstlichen linearen Leitstruktur, zum Beispiel einem Gewässer. Die Vernetzungskorridore werden anhand dieser zentralen Leitstrukturen typisiert und mittels qualitativer Zielbilder konkretisiert. Die öwL sollen sich in einem Korridor konzentrieren, möglichst barrierefrei aufeinander abfolgen und ihn mit ihrer Qualität stärken.

Naturschutzgebiete

Schutzwürdige Dachbegrünung auf der Filteranlage Moos.
Schutzwürdige Dachbegrünung auf der Filteranlage Moos mit vielen Orchideen. Die Dachflächen stehen seit 2019 kommunal unter Schutz.

Die Naturschutzgebiete sind das dritte Element für das Netzwerk für die Stadtnatur. Die bestehenden Naturschutzgebiete werden in ihrer zeitlichen Entwicklung gewürdigt und bezüglich ihrer Eignung als Schutzobjekt neu bewertet. Aufgrund dieser Analyse werden ergänzende Gebiete für Schutzobjekte vorgeschlagen. Die Nachführung des Inventars der Schutzobjekte soll sicherstellen, dass es die Gebiete mit der grössten Schutzvermutung umfasst und die wertvollsten langfristig erhält.

Umsetzungsagenda

Wegbegleitender Ruderalsaum entlang des Lettenviadukts im Industriequartier. Foto: Katharina Nüesch
Wegbegleitender Ruderalsaum entlang des Lettenviadukts im Industriequartier. Foto: Katharina Nüesch

Die Umsetzungsagenda beinhaltet Massnahmen für die Jahre 2024 bis 2031. Als grosse Flächeneigentümerin möchte die Stadt bei der Umsetzung der Fachplanung eine Vorbildfunktion einnehmen, indem sie bei eigenen Grünflächen sowie bei Bauvorhaben die Richtwerte für den Anteil ökologisch wertvoller Lebensräume im Blick hat, diese aktiv und systematisch aufwertet und die Qualität durch Pflegemassnahmen erhält. Zudem gilt es, private Aufwertungen zu fördern und die Vorgaben in der Nutzungsplanung weiterzuentwickeln.
Die Fachplanung Stadtnatur ergänzt die bestehenden Fachplanungen Hitzeminderung und Stadtbäume sowie das Grünbuch der Stadt Zürich. Das Programm Stadtgrün leistet ebenfalls einen namhaften Beitrag zu den Zielen der Fachplanung Stadtnatur. 

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