Wie stellen sich die Menschen, die in der Stadt Zürich leben, arbeiten oder sie besuchen, Stadträume und Mobilität im Jahr 2050 vor? Welche Ideen und Wünsche haben sie und welche Ansprüche sind ihnen wichtig? Für die Beantwortung dieser Fragen führte das Tiefbauamt 2021 einen breiten Mitwirkungsprozess durch und trat mit den verschiedenen Anspruchsgruppen in einen Dialog. An einer Online-Partizipation im Sommer 2021 beteiligten sich 1200 Personen, im Rahmen einer spielerischen Partizipation an mehreren Orten in der Stadt gingen über 800 Rückmeldungen ein. Für Vertretende von Organisationen, Vereinen und Unternehmen fanden Forumsveranstaltungen und Workshops statt.
Nachhaltige Mobilität fördern
Die Förderung von nachhaltigen Mobilitätsformen war ein zentrales Bedürfnis: Veloverbindungen sollen sicher und durchgängig sein, Fussverbindungen begrünt und beschattet. Zudem werden mehr Veloabstellplätze und mehr Sitzgelegenheiten für Passantinnen und Passanten gefordert. Ausgebaut werden sollen der öffentliche Verkehr und effiziente Logistiksysteme für die gewerbliche Anlieferung. Um den dafür notwendigen Platz zu schaffen, ist eine Mehrheit der rückmeldenden Personen dafür, bis 2050 den Autoverkehr zu reduzieren und die Quartiere vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Ausgenommen davon sollen Personen sein, die auf ein Auto angewiesen sind oder Handwerkerinnen und Handwerker.
Mehr Grün, mehr Schatten und mehr Wasser
Massnahmen zum Klima- und Umweltschutz wurden in der Mitwirkung als wichtig erachtet. Gewünschte Massnahmen beinhalten vor allem mehr Grün, mehr Schatten und mehr Wasser. Zudem sollen vermehrt Flächen entsiegelt werden. Der Klimaschutz wurde von der Mehrheit als grösste Herausforderung für Zürich bis 2050 gesehen.
Lebenswerte Stadträume und Mitsprachemöglichkeiten
Die Stadträume sollen angenehmer werden, um sich darin aufzuhalten sowie zum Verweilen, Spielen und Sporttreiben an der frischen Luft einladen. Die Quartiere sollen eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Auch wurde das Bedürfnis geäussert, vermehrt «offene» Freiräume zu schaffen, die vielfältig genutzt werden können. Und die Bevölkerung soll bei der Gestaltung von Räumen mitreden und mehr Verantwortung für diese übernehmen können. Auch temporäre Umnutzungen von Strassen und freien Flächen wurden gefordert.
Die Resultate liefern ein Stimmungsbild und tragen dazu bei, die künftige Planung und Gestaltung von Mobilität und Stadträumen noch stärker an den Bedürfnissen der Zürcherinnen und Zürcher auszurichten. Das Tiefbauamt wird die Resultate in seine Arbeit einfliessen lassen und für die Weiterentwicklung der Strategien «Stadträume Zürich» und «Stadtverkehr 2025» verwenden. Auch Ideen, die anzahlmässig in der Minderheit waren, werden geprüft.
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