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Was braucht mein Baby, wenn es «fremd»-betreut wird?

Wenn Sie sich mit der gewählten Betreuungsform wohlfühlen, fällt es auch Ihrem Baby einfacher, sich in der neuen Situation zurechtzufinden.

Kinder in Kita

Der Zeitpunkt ist bei allen unterschiedlich, aber irgendwann ist es für die meisten Eltern soweit: Die Rückkehr in den Berufsalltag wartet. Das bedeutet für Sie und Ihr Baby eine grosse Veränderung. Bis es soweit ist, haben Sie als Eltern schon viel mit Ihrem Kind gemeinsam erlebt. Sie blicken auf intensive Monate zurück – mit freudigen Momenten, in denen Sie zusammen Neues entdeckt haben, Ihr Baby zum ersten Mal gelächelt, sich gedreht oder Ihre Hände ergriffen hat. Und bestimmt gab es auch viele herausfordernde Momente wie zum Beispiel Einschlafprobleme, häufiges nächtliches Aufwachen oder vielleicht wollte Ihr Baby auf einmal nicht mehr vom Schoppen trinken. 

Sie kennen Ihr Kind am besten

Durch all diese und viele weiteren Erfahrungen konnten Sie ihr Kind und seine Bedürfnisse kennenlernen. Dieses Wissen ist zentral, wenn es darum geht, dass Babys und auch Kleinkinder eine neue Umgebung und Tagesstruktur sowie neue Menschen kennenlernen. Indem Sie dies gemeinsam mit Ihrem Kind erfahren, können Sie ihm die nötige Sicherheit vermitteln, sich auf diese neue Situation einzulassen – schrittweise, im Tempo Ihres Kindes und auch nach Ihren eigenen Bedürfnissen. Gemeinsam können Sie so die Beziehung mit der neuen Bezugsperson in der fremden Umgebung aufbauen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Ihr Kind in einer Kita oder zuhause betreut wird. Eine Eingewöhnungszeit vor dem Wiedereinstieg ist auch dann empfehlenswert, wenn sich Familienmitglieder oder Freunde um Ihr Kind kümmern. Sprechen Sie sich mit den Betreuungspersonen ab, gerne unterstützen wir Sie bei Bedarf in Form einer Beratung.

Achten Sie auf Ihr Bauchgefühl

Es hilft Ihrem Baby, wenn es spürt, dass es Ihnen am Betreuungsort und mit den Menschen dort wohl ist. Ihr Baby kann mitfühlen, wie es Ihnen ergeht. Verlassen Sie sich deshalb auf Ihr Bauchgefühl hinsichtlich der Wahl eines Betreuungsangebotes oder auch im Umgang mit den Bezugspersonen. Wir empfehlen Ihnen, verschiedene Betreuungsorte anzuschauen und mit den Mitarbeitenden ein Gespräch zu führen. Dabei können Sie Fragen, Bedenken und Wünsche klären und Sie werden über die Eingewöhnung informiert. Wenn möglich, soll die Eingewöhnungszeit individuell nach den Bedürfnissen von Ihnen und Ihrem Baby gestaltet  werden.

Die ersten Erfahrungen sind entscheidend

Je jünger ein Baby ist, desto stärker ist es auf die Personen angewiesen, von welchen es betreut wird. Wichtig ist eine konstante Bezugsperson, die seine Bedürfnisse rasch erkennt und feinfühlig darauf reagiert. Die ersten Erfahrungen, die das Baby bei der Fremdbetreuung macht, sind wichtige Schlüsselmomente: Die Trennung von den Eltern, sich an eine neue Bezugsperson gewöhnen, in der neuen Situation in den Schlaf finden, aber auch die Umstellung an den neuen Tagesablauf. Grundsätzlich ist es hilfreich, wenn der Tagesablauf in der Betreuung möglichst den Bedürfnissen des Babys angepasst wird. Bei Bedarf können Sie Ihrem Baby die Eingewöhnung erleichtern, indem Sie zuhause die Essens- und Schlafenszeiten etwas anpassen. Übergänge sind für alle Babys eine Herausforderung. Ihr Baby muss sich erst an die neue Umgebung gewöhnen.

Eine in der Schweiz durchgeführte Studie hat belegt, dass die Kita-Betreuung keinen negativen Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes hat. Als massgebend wurden die Betreuungsdauer und die Gruppenkonstellation während der Betreuung genannt. Ihr Kind kann sich zusammen mit ähnlich alten Kindern am besten entwickeln.


(2019, Bleiker, Marco; Gampe, Anja; Daum, Moritz M (2019). Effects of the Type of Childcare on Toddlers’ Motor, Social, Cognitive, and Language Skills. Swiss Journal of Psychology, 78:81-90)

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