Sexistisch
Lesen Sie, weshalb die Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung und Expertin in der Schweizerischen Lauterkeitskommission diese Werbungen als sexistisch beurteilt.
Auf Männer ist kein Verlass! Zur Lösung dieses Problems riet Marylin Monroe «Diamonds are a girl’s best friend!» Hier wird den Frauen Abhilfe durch Schmerzmittel geboten. Die Ironie will nicht gelingen, die Werbung, die sich explizit an Frauen wendet, wirkt im Gegenteil fast perfide, wenn man weiss, dass die Suchtgefährdung von Frauen durch Medikamente hoch ist.
In fast gleicher Inszenierung wie beim Burger-Männerplakat wird hier mit einem Frauentorso geworben. Der aktive Part liegt bei den Männerhänden. Die Frau ist damit beschäftigt, sich die Brüste zu bedecken und hat daher ihre Hände nicht frei. Die Aussage des Bildes ist eine andere; die Gelassenheit, die im Männerplakat zum Ausdruck kommt, findet sich hier nicht.
Für «zurich open», das jährlich stattfindende Tennis-Turnier im Zürcher Hallenstadion, wird 2005 mit einem Ladyshave und einem halbrasierten Tennisball geworben. Dies mit dem Text «The girls are back in town». Es braucht einige Fantasie, um zu verstehen, dass hier für ein Turnier mit Sportlerinnen von Weltformat geworben wird. Geht es um Mädchen-Schauen, um rasierte Achselhöhlen und Beine? Warum wird für sportliche Höchstleistung mit Utensilien für die weibliche Körperpflege geworben?
Das Inserat wirbt mit der Ansicht eines Busens im Glarnerstoff-Bikini. Das Ganze ist als Stilleben komponiert, was der wegfliegende Schmetterling, der einen blassen Fleck auf dem Dekolletee hinterlässt, noch verdeutlicht. Eine harmlose Variante der gängigen Methode, mit weiblichen Körperteilen, vorzugsweise Po oder Busen, ein Produkt zu vermarkten. Bleibt dennoch die Frage, warum für das Glarnerland mit einem Busen geworben werden muss.