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Plätze

Verschiedene Platztypen
Verschiedene Platztypen

Plätze sind zentrale Orte des öffentlichen Lebens und bieten Orientierung im Stadtgefüge. Besuchende und Bevölkerung sollen sich auf öffentlichen Plätzen aufhalten und den sozialen und kulturellen Austausch pflegen können.

Plätze stehen in Wechselwirkung mit den Vorzonen sowie den Erdgeschossnutzungen der umliegenden Gebäude und werden durch diese stark geprägt.

Auf unversiegelten Plätzen kann Meteorwasser in geringem Masse versickern. In Randbereichen oder an Orten mit geringer Nutzung kann sich eine interessante Ruderalvegetation ansiedeln.

Plätze sind ortsspezifisch gestaltet, sie prägen die Identität eines Quartiers und repräsentieren die Stadt Zürich. Informieren Sie sich über die strategische Zielsetzung, bevor Sie Plätze gestalten, die stadtweit oder darüber hinaus von Bedeutung sind.

Andere Raumtypen wie Strassen oder Verkehrsknoten können sich mit eigentlichen Platzflächen überlagern. Die Gewichtung nachfolgender Funktionen ist zu bestimmen. Leiten Sie daraus das Nutzungslayout und den Raumcharakter ab:

  • Repräsentation / Erlebnis
  • Aufenthalt / Kommunikation
  • Veranstaltungen / Märkte
  • Gewerbe / Konsum
  • Individualverkehr / öffentlicher Verkehr
  • Fussverkehr / Veloverkehr
  • Ökologische Funktionen / Wasserrückhalt
Räumliche Fassung von Plätzen durch die angrenzende Bebauung
Räumliche Fassung von Plätzen durch die angrenzende Bebauung

Angrenzende Bauten und Vorzonen sollen Plätze klar definieren. Die Flächen sind so zu ordnen und zu gliedern, dass Raumtypen, die sich überlagern, erkennbar werden. Dazu setzen Sie wasserdurchlässige Beläge und Randabschlüsse oder Vegetation, insbesondere Bäume oder Beleuchtungselemente ein. Je nach stadträumlicher und verkehrlicher Hierarchie können Kunstobjekte und Brunnen einzelne Punkte, Achsen oder Flächen akzentuieren.

Bäume bilden ein grünes Dach oder fassen den Raum. Sie wirken äusserst positiv auf das Stadtklima und die Stadtraumqualität. Setzen Sie auf Plätzen deshalb, wenn immer möglich Bäume ein und erhalten Sie den Altbaumbestand (Vorgaben und Richtwerte – z.B. zu Kronenfläche – aus FP Stadtbäume beachten). Die Baumscheiben sind nach Möglichkeit offen und begrünt zu gestalten. Schaffen Sie ideale Voraussetzungen für einen alterungsfähigen Baumbestand, indem sie unter anderem durchwurzelbare Räume vergrössern und verbundene Baumscheiben planen. Die Situation im Untergrund (Werkleitungen etc.) ist geordnet auf die Baumpflanzungen abzustimmen. Sind Baumpflanzungen nicht möglich, können als Alternative andere hitzemindernde Elemente eingesetzt werden.

Achten Sie auf ein nachhaltiges, aktives Wassermanagement. Ziel ist es den natürlichen Verhältnissen in Bezug auf Verdunstung und Versickerung nachzukommen. Das Wassermanagement ist systemisch zusammen mit der Vegetation zu entwickeln. Oberflächenwasser ist weitgehend zurück zu halten und auf dem Platz zu leiten, sofern es nicht verschmutzt ist.

Die Oberflächen haben einen wasserdurchlässigen, wenn möglich begrünten Charakter. Sie entwässern in Richtung der Grün- oder Leitelemente. Prioritär werden wasserdurchlässige Beläge oder Pflästerungen mit ungebundenen Fugen aus Quarzsandstein eingesetzt. Asphalt und Pflästerungen mit gebundenen Fugen sind zurückhaltend zu verwenden. Die Wahl der Belagsart ist abhängig von der Werkhaftung, der Nutzendensicherheit, Dauerhaftigkeit, gewünschten Stimmung, der Nutzung, klimaökologischen Aspekten und vom Budget für Bau und Betrieb. Die Ansprüche an die Hindernisfreiheit sind dabei zu berücksichtigen. Die Belastbarkeit für die Nutzungsansprüche, Ver-/Entsorgung etc. muss gewährleistet sein.

Plätze sind konsistent und ruhig zu gestalten. Setzen Sie die Elemente und Oberflächen - insbesondere Belagswechsel – immer bewusst ein und achten Sie auf eine dem jeweiligen Ortscharakter angemessene Gesamtgestaltung. Mit Brechsand oder unvergossenen Natursteinbelägen lassen sich Aufenthaltsflächen akzentuieren. Legen Sie klare Geometrien an, die sich am Stadtraum und an den Verkehrsstrukturen orientieren.

Aufenthaltsflächen sind mit Niveausprüngen von den Fahrbahnen abzugrenzen. Es muss klar sichtbar sein, wie der Verkehr fliesst. Verhindern Sie mit baulichen Massnahmen, dass Fahrzeuge wild parkieren können. Parkmöglichkeiten für Autos, Taxis und Zweiräder sind in den umliegenden Strassen anzuordnen.

Schaffen Sie gut zugängliche Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten, die verschiedene Bedürfnisse berücksichtigen: nach Schatten oder Sonne, Ausblick, Ruhe oder Geselligkeit. Trink- und Notwasserbrunnen, Abfallbehälter und technische Anschlüsse für Veranstaltungen gehören zur Grundausstattung.

Folgende Elemente sind wenn möglich in angrenzenden Strassenzügen anzuordnen:

  • Systembauten (z. B. ZüriWCs), Telefonkabinen, offene Sprechstellen, Zeitungskästen
  • Überflurhydranten, Container
  • Wegweiser, Vorsignalisationen, Infokästen
  • Plakate

Planungsgrundlagen

  • Fachplanung Hitzeminderung, Grün Stadt Zürich GSZ, 2020
  • Guideline Quickwins Hitzeminderung, Tiefbauamt Stadt Zürich TAZ, 2022
  • Fachplanung Hitzeminderung, Grün Stadt Zürich GSZ, 2020
  • Fachplanung Stadtbäume, Grün Stadt Zürich GSZ, 2021
  • Arbeitshilfe Verdunstung und Versickerung in Stadträumen, Entsorgung + Recycling Stadt Zürich ERZ, 2023
  • Richtlinie und Praxishilfe Regenwasserbewirtschaftung, Baudirektion, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL), 2022
  • Arbeitshilfe Versickerung in Stadträumen, Entsorgung + Recycling Stadt Zürich ERZ, 2015
  • Leitfaden Bauen an Stadtachsen und Plätzen, Amt für Städtebau Stadt Zürich AfS, 2021
  • Klangqualität aktiv gestalten, Umwelt- und Gesundheitsschutz Stadt Zürich UGZ (Lärmschutzstrategie, Klangraumgestaltung Wasser und Verkehr), 2020/2023