Die Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof leistet mit der massvollen und sozialverträglichen Verdichtung einen Beitrag zur Schaffung von dringend benötigtem preisgünstigem Wohnraum in der Stadt Zürich. Unter dem Motto «preisWERTIG: ökonomisch, ökologisch und sozial» will die Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof ihren Wohnungsbestand erneuern und erweitern. Die 36 Reihenhäuser an der Dübendorfstrasse aus dem Jahr 1945 sollen durch Neubauten mit rund 135 Wohnungen ersetzt werden. Zeitgemässe Schalt- und Gästezimmer, ein Gemeinschaftsraum, Ateliers und ein Doppelkindergarten sollen zu einem lebendigen, flexiblen und familienfreundlichen Siedlungsangebot beitragen. Im Rahmen eines durch die Siedlungsgenossenschaft organisierten Mitwirkungsprozesses war die genossenschaftsinterne «Projektgruppe Probstei» an der Erarbeitung der Rahmenbedingungen sowie beim Wettbewerbsprogramm für den Architekturwettbewerb beteiligt.
Architekturwettbewerb im offenen Verfahren
Das Amt für Hochbauten hat im Auftrag der Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof einen Architekturwettbewerb im offenen Verfahren durchgeführt. Das Team von mmmr Architekten aus Zürich hat das Verfahren für sich entschieden. Nebst dem Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit stehen bei den Ersatzneubauten ein geringer CO2-Verbrauch in der Erstellung und im Betrieb, gute Grundrisslösungen in Bezug auf die verkehrsintensive Dübendorfstrasse sowie eine naturnahe Aussenraumgestaltung im Zentrum.
Modernisierung der Gartenstadt
Das Siegerprojekt «the three magnets» leistet einen Beitrag zur Modernisierung der Gartenstadt Schwamendingen. Drei siebengeschossige kompakte Gebäudezeilen sind nahe der Dübendorfstrasse platziert und damit in grösstmöglichem Abstand zu den geschützten Bauten der Gründeretappe. Dank des Bezugs zu der vor Ort vorhandenen Siedlungsarchitektur mit den Merkmalen Schrägdach, Gaube, Dacheinschnitt, Erker und Vordach gelingt eine gute Eingliederung ins Quartier. Im östlichen Abschnitt sind aus Rücksicht auf die Nähe der Nachbarbauten beide Volumen ein Geschoss niedriger. Im tieferen Parzellenbereich im Westen schliesst ein Kopfbau das Ensemble zur Nachbarparzelle hin ab. Da die Tiefgarage vollständig unter den Gebäuden liegt, kann eine grosszügige, vielfältig auch mit Grossbäumen bepflanzbare Gartenfläche innerhalb der Siedlung entstehen, die im Sinne des Genossenschaftscharakters den Bewohnenden einen Begegnungsort bietet. Ausserdem trägt das Projekt zur Biodiversität und lokalen Hitzeminderung bei. Die Wohnungen sind gut organisiert, alle zweiseitig ausgerichtet und hell. Die Ateliers sind im Erdgeschoss gelegen und über kleine nischenartige Vorbereiche direkt vom Trottoir aus erschlossen. Der Gemeinschaftsraum ist im Erdgeschoss als Abschluss des Gartens im Westen angeordnet. Der Doppelkindergarten findet Platz in einem kleinen Häuschen umgeben von Spiel- und Grünflächen für die Kinder der Siedlung und die Kindergartenkinder. Dank der nachhaltigen Beton-Holz-Hybrid-Bauweise und den gegen Süden hin ausgerichteten Photovoltaik-Elementen auf dem Dach und an den Fassadenbrüstungen leistet das Projekt auch baulich einen substanziellen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen.
Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof
Die Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof wurde 1942 in Zürich gegründet und ist heute eine der grösseren Wohnbaugenossenschaften im Kanton Zürich. Aktuell bietet Sunnige Hof ein Wohnangebot für rund 5000 Menschen. Knapp 2500 Genossenschafterinnen und Genossenschafter sind finanziell an der Siedlungsgenossenschaft beteiligt. Mit Zusatzangeboten in ihren Siedlungen leistet die Siedlungsgenossenschaft einen Beitrag zu einem vielfältigen Quartierleben. Eigene Siedlungskommissionen sind für Veranstaltungen zur Förderung des Zusammenlebens in der Genossenschaft verantwortlich. Im Zusammenleben pflegt die Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof eine Kultur der gegenseitigen Rücksichtnahme und guten Nachbarschaft.
Wettbewerbsausstellung
Freitag, 20. Mai bis Sonntag, 29. Mai 2022, Werkerei Schwamendingen, Luegislandstrasse 105, 8051 Zürich. Öffnungszeiten: Mo–Fr 16–20 Uhr; Sa/So 14–18 Uhr