Aufgrund des erwarteten Bevölkerungswachstums wird auch in Zürich-Affoltern zusätzlicher Schulraum benötigt. Bis 2026/2027 sind im Schulkreis rund 29 zusätzliche Oberstufenklassen prognostiziert. «Mit den beiden Schulanlagen Blumenfeld und Schauenberg haben wir schon auf die Zunahme der Anzahl Primarschulkinder in Affoltern reagiert. Mit dem neuen Schulhaus Im Isengrind können wir jetzt auch attraktiven Schulraum für die Sekundarschulkinder schaffen», so Stadtrat André Odermatt.
Der Neubau soll Räume bieten für 18 Regelklassen, 2 Klassen der Heilpädagogischen Schule (HPS), Musikunterricht sowie die Betreuung und eine zentrale Mensa. Ergänzt wird die Anlage mit vielfältig nutzbaren Aussenräumen und einer nach BASPO-Norm geplanten Doppelsporthalle, die ausserhalb der Unterrichtszeiten auch Sportvereinen oder der Quartierbevölkerung zur Verfügung stehen. Zur Qualitätssicherung dieses Neubauvorhabens hat das Amt für Hochbauten einen Architekturwettbewerb im offenen Verfahren durchgeführt. Das Team MSA Meletta Strebel Architekten AG aus Zürich, Freiraumarchitektur GmbH aus Luzern und Pirmin Jung Schweiz AG aus Sargans hat das Verfahren mit seinem Projekt «SENSEI» für sich entschieden. «Ein schönes, intelligentes und nachhaltiges Projekt», freut sich André Odermatt. Unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Gemeinderats und der Stimmberechtigten zum Neubauvorhaben soll die neue Schulanlage im Jahr 2027 bezugsbereit sein.
Holzbau überzeugt die Wettbewerbsjury
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Grundstück für die neue Sekundarschule befinden sich quartierprägende Bebauungen wie die Primarschule Im Isengrind und die städtischen Siedlungen «Unteraffoltern I-III». Das Siegerprojekt «SENSEI» fügt den dreiflügeligen Neubau mit seiner feingliedrigen Fassade gut in bestehende Arealüberbauung mit ihren siedlungsverbindenden Aussenräumen ein. Die neue viergeschossige Sekundarschule ist geschickt auf dem Areal platziert und schafft über ihre moderate Höhe und den zentralen Allwetterplatz eine Verbindung zur bestehenden Primarschulanlage. Mit seinen wenigen versiegelten Flächen und den vielfältig begrünten Aussenräumen leistet der Neubau einen Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität und einem guten Lokalklima. Die typischen Schulraumcluster werden über einen zentralen Schulhof im Zentrum der Anlage erschlossen und sind im 2. und 3. Obergeschoss sehr effizient angeordnet. Sie bestehen aus längsausgerichteten gut belichteten Klassenzimmern, Gruppenräumen und einem vielfältig nutzbaren zentralen Raum.
Neubau mit guter CO2-Bilanz
Die Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft und der Minergie-P-Standard werden eingehalten. Dank der vorgefertigten Systemholzbauweise weist das Siegerprojekt eine sehr gute CO2-Bilanz bei der Erstellung auf. Die Zielerstellungskosten für den Neubau der Schulanlage Im Isengrind mit Doppelsporthalle, Mensa und Betreuung betragen voraussichtlich 56,5 Millionen Franken (Baukostenplan Hauptgruppen 1-9, inklusive Mehrwertsteuer, exklusive Reserven).
Notwendige Teilrevision der Bau- und Zonenordnung
Die für die Schulanlage vorgesehene Parzelle liegt heute in der Wohnbauzone (W4). Es ist daher eine Umzonung in die Zone für öffentliche Bauten (Oe4F) erforderlich. Die entsprechende Teilrevision der Bau- und Zonenordnung ist beim Amt für Städtebau in Erarbeitung und lag vom 8. Juli bis 10. September 2020 öffentlich auf. Der Stadtrat hat die Zonenplanänderung beschlossen und überweist die Vorlage nun an den Gemeinderat.