Das Gebiet um den Hauptbahnhof (HB) ist ein bedeutender Verkehrsraum in der Stadt Zürich. Nicht nur für den Bahn- und Fussverkehr, sondern auch für den städtischen öffentlichen Verkehr, den Veloverkehr und den motorisierten Individualverkehr. Als wichtiger Umsteigeort für Pendlerinnen und Pendler sowie Ankunftsort für Touristinnen und Touristen ist der Raum um den HB stadträumlich und städtebaulich von internationaler Bedeutung.
Ausgelöst durch die Motion des Gemeinderats (GR Nr. 2017/136) soll ein «Masterplan HB/Central» entwickelt werden, der sich als Grundlage verwenden lässt für die verkehrliche und stadträumliche Weiterentwicklung von Bahnhofplatz, Bahnhofquai, Museumstrasse, Zollbrücke, Bahnhofbrücke, Papierwerd-Areal sowie Central einschliesslich Neumühlequai, Limmatquai und Mühlesteg. Aus städtebaulicher und stadträumlicher Sicht geht es um die Frage, welche Strassenräume um den Hauptbahnhof als öffentliche Räume für Aufenthalt und Begegnung ausgestaltet und zurückgewonnen werden können. Aus verkehrlicher Sicht ist das steigende Personenaufkommen rund um den HB zu bewältigen und gleichzeitig die erforderliche Kapazität für den öffentlichen Verkehr und für den privaten Verkehr bereitzustellen.
Für den Planungsprozess hat der Stadtrat 1,3 Millionen Franken bewilligt. In einer zweistufigen Testplanung sollen unterschiedliche Szenarien für den Raum HB/Central entwickelt und die verschiedenen städtebaulich-gestalterischen und verkehrlich-funktionalen Anforderungen gegeneinander abgewogen werden. Das Ergebnis ist ein Zukunftsbild, das in einem Masterplan konsolidiert wird und die Grundlage für weitere mittel- und langfristige Planungen bildet. Da es sich um einen zentralen Ort in der Stadt Zürich handelt, ist im Zuge der Testplanung ein Einbezug der Öffentlichkeit und der betroffenen Nutzergruppen vorgesehen.
Papierwerd-Areal: Breit abgestützter Entscheid angestrebt
Für das Papierwerd-Areal soll ein Strategieprozess die Grundlagen schaffen, um die Zukunft des Globusprovisoriums zu bestimmen. Über das Gebäude, in dem derzeit eine Coop-Filiale und Büros der Stadtverwaltung untergebracht sind, wird seit Jahrzehnten diskutiert.
Mit dem Beschluss, den Strategieprozess zu starten, kommt der Stadtrat einer Forderung des Gemeinderats nach. Dieser hatte den Vorschlag des Stadtrats für einen öffentlichen Platz (GR Nr. 2018/47) vor einem Jahr zurückgewiesen und einen Bericht über Nutzungsvarianten sowie den Einbezug des Quartiers, der Nutzerinnen und Nutzer, von Fachkreisen und Interessierten verlangt. Der Strategieprozess soll nun durch eine gesamtheitliche Interessensabwägung einen breit abgestützten Entscheid über die Zukunft des Areals den Weg ebnen. Ausserdem sind die Frage der potenziellen Schutzwürdigkeit des bestehenden Baus sowie kurzfristige Massnahmen zur Verbesserung der Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit ein Thema; etwa die Möglichkeit, das Gebäudedach zu begehen.
Der Strategieprozess gliedert sich in vier Phasen plus Umsetzung. Die ersten beiden Phasen – Vorbereitung und Konzeption – sollen noch im Jahr 2020 durchgeführt werden. Der eigentliche Kern folgt danach mit einem Dialogverfahren zu verschiedenen Themenblöcken, namentlich Städtebau, Nutzung und kurzfristige Aufwertungsmassnahmen. Ein Bericht wird das Verfahren abschliessen. Mit diesem Vorgehen wird eine angemessene Mitwirkung gewährleistet.
Die Erarbeitung des «Masterplans HB/Central» erfolgt unter der Federführung des Tiefbauamts, in Zusammenarbeit mit dem Amt für Städtebau, den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich sowie der Dienstabteilung Verkehr. Der Strategieprozess Papierwerd-Areal wird durch das Amt für Städtebau geleitet. Beide Verfahren werden eng aufeinander abgestimmt.
Weitere Informationen
Weitere Auskünfte erteilt:
Zum Strategieprozess Papierwerd-Areal: Michael Rüegg, Kommunikation Amt für Städtebau, E-Mail: michael.rueegg(at)zuerich.ch, Telefon 044 412 47 17