Die strategischen Entscheidungen des vergangenen Jahres – die gemeinsame Führung, die Nutzung von Synergien und die abgestimmte Angebotsstrategie – führten bereits zu einer deutlichen Verbesserung der Wirtschaftlichkeit sowie zu einer Senkung der Fallkosten des Stadtspitals Waid und Triemli. Trotz guter Zahlen zeigen die Prognosen auf, dass das Stadtspital Triemli die Anlagenutzungskosten seiner Liegenschaften jetzt wie auch künftig nicht wird tragen können. Aufgrund der stark veränderten politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen kann das Stadtspital Triemli seine Gebäude nicht wie ursprünglich geplant nutzen, weshalb eine Neubewertung aller Immobilien veranlasst wurde. Basierend auf deren Ergebnis hat der Stadtrat entschieden, rückwirkend per 1. Januar 2019, für das Bettenhaus inklusive Energie-Medienzentrale eine Wertberichtigung vorzunehmen.
Neubewertung der Liegenschaften
Im Sommer 2019 wurde eine Neubewertung aller Spital-Liegenschaften durchgeführt, um den tatsächlichen Wert (Verkehrswert) zu ermitteln. Der Verkehrswert wird massgeblich dadurch bestimmt, was das Triemli unter den gegebenen Rahmenbedingungen nachhaltig erwirtschaften kann. Seit der Planung des neuen Bettenhauses bis heute haben sich die Rahmenbedingungen für die Spitäler wesentlich verändert. Die Einführung des neuen Spitalplanungs- und -finanzierungsgesetzes, die Verschiebungen von stationär zu ambulant sowie Eingriffe in die Tarmed-Tarifstruktur erfordern eine Anpassung der Prozesse und Infrastrukturen und führen zu tieferen Einnahmen. Diese Entwicklungen wirken sich unmittelbar auf die Nutzung und die Wirtschaftlichkeit des Bettenhauses und damit auch auf dessen Verkehrswert aus. Die Neubewertung des Bettenhauses inklusive Energie-Medienzentrale zeigt, dass der aktuell bilanzierte Wert gegenüber dem tatsächlichen Verkehrswert um 175,686 Millionen Franken zu hoch ist. Der Stadtrat nimmt deshalb rückwirkend per 1. Januar 2019 eine entsprechende Wertberichtigung vor.
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit
Die Wertberichtigung wird als ausserplanmässige Abschreibung per 1. Januar 2019 vorgenommen. Sie stellt keinen Mehraufwand und somit keine liquiditätswirksame Ausgabe dar. Als Folge verschlechtert sich das Ergebnis des Triemli für das Jahr 2019 einmalig. In den Folgejahren führt die Wertberichtigung hingegen zu einer Entlastung des Ergebnisses. Die jährlichen Abschreibungen auf das Bettenhaus mit Energie-Medienzentrale sinken um etwa 7,6 Millionen Franken. «Die Wertberichtigung ist ein weiterer zentraler Schritt, um die Wirtschaftlichkeit und Positionierung des Stadtspitals Waid und Triemli zu stärken», sagt Stadtrat Andreas Hauri. «Dies ist im Hinblick auf die Vergabe der kantonalen Leistungsaufträge per 2023 von hoher Wichtigkeit». Die Wertberichtigung wirkt sich einmalig auf das Eigenkapital der Stadt Zürich, das zurzeit rund 1,5 Milliarden Franken beträgt, aus und ist im Jahr 2019 ergebnisrelevant. Das Ergebnis der Rechnung 2019 wird der Stadtrat am 7. April 2020 kommunizieren.