Zwischen 2016 und 2018 wurde das Amtshaus Helvetiaplatz umfassend instand gesetzt. Trotz der damit verbundenen grossen Eingriffstiefe konnte die äussere Erscheinung weitestgehend erhalten bleiben. Mit der Fertigstellung kann im Februar 2019 nun das Sozialzentrum Helvetiaplatz einziehen.
Energetische und betriebliche Verbesserungen
Ein zentrales Thema im Zuge der Instandsetzung war der Energieverbrauch, da Gebäudetechnik und Elektroinstallationen stark veraltet waren: Durch diverse Verbesserungen in diesem Bereich wie beispielsweise dem Einbau von Sonnenschutzfenstern, und durch die Verwendung ökologischer Materialien konnte der Minergie-Eco-Standard erreicht werden. Auch die Gebäudetechnik musste entsprechend angepasst und erneuert werden. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Nutzenden wurden bauliche Massnahmen zur Erfüllung der Sicherheitsstandards ergriffen, wie etwa die Vergrösserung des Empfangs im Foyer. Die Nutzungsflexibilität des zukünftigen Sozialzentrums konnte zudem durch Bürotrennwände in Leichtbauweise erhöht werden.
Künftige Nutzung durch Sozialzentrum
Das Sozialzentrum, das für die Einwohnerinnen und Einwohner der Sozialregion Limmattal zuständig ist, zieht per Ende Februar vom aktuellen Standort an der Ausstellungsstrasse in das Amtshaus Helvetiaplatz. Die Mitarbeitenden bieten den Einwohnerinnen und Einwohnern der Quartiere Hard, Industrie, Langstrasse, Werd und Sihlfeld Unterstützung in den Bereichen persönliche und wirtschaftliche Hilfe sowie Kinder- und Jugendhilfe. Zudem führen sie zivilrechtliche Mandate im Auftrag der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden. Die über 170 Arbeitsplätze für rund 200 Mitarbeitende bieten darüber hinaus Platz für folgende gesamtstädtische Angebote:
- Soziokultur mit Büroräumlichkeiten für die Soziokultur Quartiertreffs, Soziokultur Kinder, Soziokultur mobil und die Leitung der Soziokultur 3, 4, 5.
- Büro für Sozialraum & Stadtleben, das sich nachfrageorientiert und themenspezifisch für die sozialen Aspekte der Stadt im Wandel einsetzt.
- Schreibdienst (ab 1. Juli 2019), der aktuell an fünf verschiedenen Standorten betrieben wird.
- Mütter- und Väterberatung, die ihre Beratungstätigkeit jedoch weiterhin mehrheitlich in Sprechstunden im Quartier anbieten wird.
Den bisherigen Standort des Sozialzentrums an der Ausstellungsstrasse hat die Stadt vom Kanton gemietet. Das Mietverhältnis wird 2019 aufgelöst.
Sorgfältige Überführung in die Zukunft
Das Amtshaus Helvetiaplatz wurde 1963 von den Architekten Walter, Doebeli + Hoch erstellt und befindet sich seit 2013 im Inventar der schützenswerten Gärten und Anlagen. Es ist mit seinem hohen Fensteranteil und der Sichtbetonfassade ein wichtiger Vertreter der Nachkriegsmoderne. Gebäude dieser Zeit entsprechen jedoch nicht den heutigen Standards und gesetzlichen Auflagen, ausserdem wies das Gebäude deutliche Verschleiss- und Verwitterungsspuren auf. Es mussten daher Lösungen für die Zukunft gefunden werden, sagt Stadtrat André Odermatt: «Die Berücksichtigung von denkmalpflegerischen Aspekten und die gleichzeitige Integration der Nutzendenbedürfnisse ist stets eine Herausforderung, die sorgfältige Güterabwägungen erfordert. Beim Amtshaus Helvetiaplatz ist dies sehr gut gelungen.»
Verlagerung von Parkplätzen und neue Café-Bar
Im Rahmen der Instandsetzung ist auch das Ergebnis der Volksabstimmung vom 28. September 2008 («Parkierung und Aufwertung der Umgebung Helvetiaplatz, Objektkredit von 4 975 000 Franken») berücksichtigt worden: 66 bisher oberirdische öffentliche Parkplätze wurden in das Parkhaus Helvetiaplatz verlagert, um mehr Raum für die Aufwertung des Platzes und der Umgebung zu schaffen. Durch den Einbau einer Café-Bar im Erdgeschoss des Amtshauses wurde zudem dem Gemeinderatsentscheid vom 5. Oktober 2016 (GR Nr. 2016/102) Rechnung getragen, durch den der entsprechende Objektkredit bewilligt wurde. Die Eröffnung des Cafés findet voraussichtlich kommenden April oder Mai statt.