2017 behandelte das Stadtspital Waid über 8700 Patientinnen und Patienten stationär. Damit war ein Rückgang bei den stationären Hospitalisationen um über 400 Fälle zu verzeichnen. Im Unterschied dazu stieg die Anzahl ambulanter Konsultationen deutlich. Es konnte damit eine Ertragszunahme um fast 7 Prozent erzielt werden. Besonders positiv entwickelten sich das Chirurgische Ambulatorium sowie die medizinischen Spezialgebiete Kardiologie, Onkologie / Hämatologie und Pneumologie / Schlafmedizin. Das Plus im ambulanten Leistungsbereich vermochte die Einbussen aufgrund der tieferen stationären Fallzahlen allerdings nicht wettzumachen. Zu Buche schlug ausserdem die nach wie vor ungenügende Tarifsituation, namentlich in der Universitären Klinik für Akutgeriatrie mit ihren hochbetagten und mehrfach erkrankten Patientinnen und Patienten. Auf der Kostenseite belastete zudem ein Sonderaufwand für die Planung der neuen Operationssäle die Rechnung. In der Folge verschlechterte sich das Ergebnis gegenüber Vorjahr um 4,8 Millionen Franken auf ein Minus von 13,6 Millionen Franken.
Anteil Zusatzversicherter sowie Schweregrad der Fälle stabil
Der Anteil der zusatzversicherten Patientinnen und Patienten blieb stabil und lag wie im Vorjahr bei rund 20 Prozent. Der Case-Mix-Index (CMI) als Gradmesser für den durchschnittlichen Schweregrad der Fälle sank gegenüber Vorjahr lediglich leicht von 1.056 auf 1.053. Die mittlere Verweildauer nahm um 0,3 Tage ab und betrug über alle Kliniken gesehen 7,5 Tage – ein guter Wert in Anbetracht des hohen Patientendurchschnittsalters von 67 Jahren, das mehr als 15 Jahre über dem kantonalen Mittel liegt.
Bettenverdichtung und neue Angebote
Als Reaktion auf die rückläufige stationäre Entwicklung verdichtete das Stadtspital Waid ab Mitte 2017 die Anzahl Betten von bisher 261 auf neu 234. Dadurch steigt die Bettenauslastung, was sich positiv auf die Personal- und Infrastrukturkosten auswirken wird. Weitere Handlungsfelder auf der Kostenseite bildeten unter anderem der Abbau von Überzeiten oder Sortimentsstraffungen und Preisverhandlungen in der Beschaffung, letztere auch in Kooperation mit dem Stadtspital Triemli. Parallel dazu nimmt das Stadtspital Waid 2018 mehrere angebotsstrategische Neuerungen in Angriff. Der stark wachsende ambulante Leistungsbereich etwa wird in den kommenden Jahren ausgebaut. Mit der Inbetriebnahme einer effizient organisierten Chirurgischen Tages- und Wochenklinik für ambulante und nur für kurze Zeit hospitalisierte Patientinnen und Patienten wurde ein erster Schritt in diese Richtung getan. Mit dem Zentrum für Palliative Care wird im Mai 2018 ein neues Angebot geschaffen, für welches im Raum Zürich zurzeit eine Versorgungslücke und grosse Nachfrage besteht. Ebenfalls noch 2018 eröffnet das Stadtspital Waid in Oerlikon ein externes Dialysezentrum für mobile und berufstätige Dialysepatientinnen und -patienten. Diese Massnahmen sollen dazu beitragen, zusätzlichen Patientennutzen zu schaffen und die finanzielle Situation des Spitals schrittweise zu verbessern. Sie erfolgen in Abstimmung mit der städtischen Spitälerstrategie, die in Zukunft eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den Spitälern Waid und Triemli vorsieht.