Die Zahl der stationären Patientinnen und Patienten hat im Jahr 2014 um acht Prozent auf 23 967 (Vorjahr 22 196) zugenommen – bei einer gleichzeitigen Abnahme der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 6.0 auf 5.7 Prozent. Im ambulanten Bereich konnte die Patientenzahl um rund fünf Prozent auf knapp 120 000 gesteigert werden. Zudem gehört das Stadtspital Triemli mit 45 000 Notfällen im Jahr weiterhin zu den drei grössten Notfallzentren im Kanton Zürich. Dieser Anstieg ist mit dem Zentrumseffekt der Stadt Zürich verbunden, welcher sich durch eine wachsende demographische Entwicklung, vermehrtem Wohnungsbau und dem Trend zu Mehrkindfamilien auszeichnet. Durch einen moderaten zusätzlichen Personalaufwand von 4.2 Prozent konnten die zusätzlichen Patientinnen und Patienten im Stadtspital Triemli gut versorgt werden. Die Bemühungen der vergangenen Jahre, Prozesse zu optimieren, Personal zu rekrutieren wie auch der bewusste Umgang mit Ressourcen, haben die erfolgreiche Konsolidierung des Triemlis zum Zentrumsspital bewirkt. Somit befindet sich das Stadtspital trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen auf dem richtigen Weg, das städtische Bevölkerungswachstum wie auch die künftigen Anlagennutzungskosten zu tragen.
Geburtenrekord in der Frauenklinik
Im Berichtsjahr verzeichnete die Frauenklinik einen Rekord von 2020 Geburten in ihrer 43-jährigen Geschichte auf dem Triemli-Areal. 2014 sind 99 Babys mehr zur Welt gekommen als noch im Vorjahr. Es gab insgesamt 29 Zwillingsgeburten. Seit 2010 ist ein kontinuierlicher Geburtenzuwachs von mittlerweile rund 20 Prozent zu verzeichnen. Diese Zunahme bestätigt die täglich erfolgreiche Arbeit der Frauenklinik für die Patientinnen.
Zertifiziert: das Darmkrebs- und Pankreaszentrum
Als erste Klinik im Kanton Zürich wurde das Darmkrebs- und Pankreaszentrum des Stadtspitals Triemli 2014 vom massgebenden und unabhängigen deutschen Zertifizierungsinstitut OnkoZert ausgezeichnet. Das Gütesiegel bescheinigt, dass das Zentrum nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Standards arbeitet und den Patientinnen und Patienten im Kampf gegen die beiden europaweit zunehmenden Krebsarten Darm- und Pankreaskrebs die bestmögliche Behandlung und Betreuung bietet.
Fit für die Zukunft
Die EBITDA-Marge konnte im Berichtsjahr gesteigert werden und ist mit 10.3 Prozent vergleichbar mit anderen Zentrumsspitälern. Ergebnisse in diesem Rahmen helfen wesentlich mit, die zukünftigen Mehrausgaben rund um die Inbetriebnahme des neuen Bettenhauses im 2016 tragen zu können und den städtischen Haushalt möglichst wenig zu belasten. Im Rahmen der erwähnten Prozessoptimierungen und der bewussten Ressourcennutzung wurde 2014 der Entscheid gefällt, auf die komplette Sanierung des Turms (altes Hauptgebäude) zu verzichten und stattdessen das Gebäude in Stand zu halten. Dies löste eine Überprüfung der Werthaltigkeit der bereits getätigten Investitionen aus und führte zum einmaligen ausserordentlichen Aufwand von 9.2 Millionen Franken. Der Entscheid zur Instandhaltung gründete auf der Einsicht, dass ein umfassender, langfristig nutzbarer Umbau, der dem medizinischen Fortschritt, den ökonomischen Entwicklungen und nicht zuletzt der neuen Spitalfinanzierung Rechnung trägt, nicht mit vertretbaren Kosten realisierbar ist. Mit diesem Entschluss verschafft sich das Stadtspital Triemli wichtigen Handlungsspielraum für die Zukunft.