Voraussichtlich 2020 zieht die Kantonspolizei in das neue Polizei- und Justizzentrum. Damit wird ein Grossteil des Kasernenareals im Kreis 4 frei. Dieses ist aufgrund seiner zentralen Lage und Grösse ein bedeutendes Areal im Stadtzentrum. Die Baudirektion hatte deshalb zusammen mit dem Hochbaudepartement der Stadt Zürich frühzeitig begonnen, mögliche neue Nutzungen für das Areal zu prüfen. In einem breit angelegten Beteiligungsverfahren wurde auch die Bevölkerung einbezogen. Am 4. November 2014 fand die vierte Veranstaltung statt, an der Kanton und Stadt Zürich den Entwurf des Masterplans zum Kasernenareal präsentierten.
Der Masterplan enthält eine Leitidee, die auch aufgrund der Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens formuliert wurde. Die Nutzungen und der Betrieb auf dem ganzen Kasernenareal orientieren sich an dieser Leitidee. Demnach ist das Kasernenareal ein städtischer und regionaler Magnet, der einen Bezug zum Quartier hat und gleichzeitig über die Stadtgrenzen hinaus strahlt. Das gesamte Areal ist ein lebendiger, möglichst allen zugänglicher Arbeits-, Begegnungs- und Erholungsort. Bildungs- und Freizeitnutzungen, kleinere Gewerbebetriebe, kulturelle Nutzungen sowie Nutzungen mit sozialer Ausrichtung sollen es prägen. Der Zeughaushof und die Kasernenwiese sind vielseitig und ganzjährig nutzbare Freizeitorte und stadtteilverbindende Freiräume. Das Areal als Ganzes soll kostendeckend, aber nicht gewinnorientiert geführt werden.
Drei Teilbereiche sollen ein sinnvolles Ganzes ergeben
Der Masterplan sieht vor, das Areal in drei Teile mit unterschiedlicher Ausrichtung aufzuteilen, wobei sie ein sinnvolles Ganzes bilden sollen. Die beiden Kasernengebäude bleiben weiterhin kantonalen hoheitlichen Aufgaben vorbehalten: Die Militärkaserne wird durch das Bildungszentrum für Erwachsene genutzt, wobei das Erdgeschoss für publikumsorientierte Nutzungen geöffnet werden soll (z. B. Gastronomie). Die Polizeikaserne wird bis auf Weiteres von der Kantonspolizei genutzt. Für die Zeughäuser stehen dagegen eher kleinflächige Nutzungen für Gewerbe, Kultur und soziale Einrichtungen im Vordergrund, die sich aus dem aktuellen Bestand weiterentwickeln. Mit der Aufhebung des provisorischen Polizeigefängnisses und seiner Umzäunung soll die Kasernenwiese zu einem zentralen Freiraum werden.
Der Entwurf des Masterplans wird bis Ende Jahr in seine endgültige Fassung gebracht, danach müssen der Regierungsrat und der Stadtrat den Masterplan als gemeinsames Handlungsprogramm genehmigen. Anschliessend wollen sich die beiden Planungspartner weiterhin gemeinsam für die Entwicklung und den Betrieb des Kasernenareals einsetzen. Dazu gehört unter anderem, dass Kanton und Stadt über eine Abgabe des Zeughausareals im Baurecht verhandeln.