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Notfallpraxis Waid – gute Auslastung, geringe Wartezeiten

Medienmitteilung

Spital, Ärzteschaft und Forscher ziehen positive Zwischenbilanz

Kurz vor Ablauf des ersten Betriebsjahres sind für die gemeinsam vom Stadtspital Waid Zürich und der Hausärzteschaft betriebene Notfallpraxis neue, eigens gebaute Räumlichkeiten bezogen worden. Eine erste Zwischenbilanz ist positiv: 5 800 im ersten Jahr behandelte Patientinnen und Patienten bestätigen das Bedürfnis der Bevölkerung nach einem raschen und unkomplizierten Zugang zur Notfallversorgung. Die Behandlung erfolgt ohne lange Wartezeiten, das Problem der früher oft überlasteten Notfallstation des Spitals konnte behoben werden.

9. März 2010

Die Notfallstation des Stadtspitals Waid verzeichnete in den letzten Jahren markante Zu-nahmen an Patientinnen und Patienten. Dies führte oft zu Überlastungen und zu Wartezeiten. Doch seit das Spital vor genau einem Jahr mit den Hausärztinnen und Hausärzten zusammenspannte und eine gemeinsame Notfallpraxis eröffnete, hat sich die Situation schlagartig verbessert. Gemäss Spitaldirektor Rolf Gilgen hat die Notfallpraxis die Notfall-station des Spitals spürbar entlastet. Die Fälle auf der Notfallstation sind bis Ende 2009 von 16 431 auf 14 713 zurückgegangen. Wartezeiten konnten so deutlich reduziert werden und das Spitalpersonal der Notfallstation konnte sich um die komplexen Notfälle kümmern. Die weniger komplexen, einfacheren medizinischen Fälle werden nun nach einer Triage beim Eintritt jeweils der wie eine normale Hausarztpraxis eingerichteten Notfallpraxis zugewiesen, die räumlich direkt an die Notfallstation angrenzt. Das verhindert einerseits, dass unnötig die teure Spitalinfrastruktur beansprucht wird. Andererseits können auch die Patienten in der Notfallpraxis effizient, unkompliziert und ohne lange Wartezeiten versorgt werden. Rund 5 800 Personen sind seit März 2009 in der Notfallpraxis behandelt worden, was rund 16 Personen pro Tag entspricht.

Die Notfallpraxis Waid war ursprünglich als Pilotprojekt im Rahmen des so genannten «Gesundheitsnetzes 2025» lanciert worden. Das Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich verfolgt mit dem «Gesundheitsnetz 2025» das Ziel, das Zürcher Gesundheitswesen langfristig und nachhaltig in Richtung einer integrierten Versorgung weiterzuentwickeln. Mit Partnern sollen neue Zusammenarbeitsformen umgesetzt werden. «Die aussergewöhnlich enge Zusammenarbeit zwischen Waidspital und Hausärzteschaft ist ein Erfolg», sagt dazu Beat de Roche, Präsident des Ärzteverbands der Bezirke  Zürich und Dietikon «ZüriMed». Die eingetretenen Synergieeffekte durch das gemeinsame Lehren und Lernen und den engen Kontakt würden die Erwartungen übertreffen. Für die einzelnen, in der Notfallpraxis Dienst leistenden Hausärztinnen und Hausärzte stelle die Tätigkeit in der Notfallpraxis eine attraktive Alternative zum traditionellen Notfalldienst dar und ermögliche einen guten Einblick in aktuelle Spitalabläufe. Während junge Assistenzärztinnen und -ärzte des Spitals durch die Einsicht in die Arbeitsweise von erfahrenen Hausärzten profitieren, würden die Spitalkader mehr über die Bedürfnisse der Hausärzteschaft erfahren und könnten diesen im Spitalalltag besser gerecht werden.

In der Notfallpraxis leisten insgesamt 40 Hausärztinnen und Hausärzte abwechslungsweise Dienst. Es besteht eine Warteliste für weitere interessierte Hausärztinnen und Hausärzte. Die Notfallpraxis ist 365 Tage im Jahr von 10.00 bis 22.30 Uhr geöffnet. Ausserhalb der Öffnungszeiten der Notfallpraxis werden alle Notfälle in der Spital-Notfallstation behandelt.

Während den ersten drei Betriebsjahren wird das Projekt Notfallpraxis vom Institut für Hausarztmedizin der Universität Zürich (IHAMZ) und vom Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie (WIG) wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Noch ist es zu früh, präzise Aussagen zu den Auswirkungen der Notfallpraxis auf das Gesundheitswesen zu machen. Sollten sich aber die Trends aus dem ersten Betriebsjahr in den Folgejahren
bestätigen, werden nicht nur die Patienten von kürzeren Wartezeiten profitieren. Durch die enge Zusammenarbeit von Hausärzten und Spital und den genutzten Synergien zeichnet sich ab, dass im Waidspital Behandlungskosten eingespart werden können.