Die herzchirurgische Abteilung am Stadtspital Triemli wurde 1989 als Ergänzung des Betriebes im Universitätsspital Zürich, unter der Leitung von Prof. Marko Turina eröffnet. Die prekären Kapazitäten für herzchirurgische Patienten reichten damals nicht mehr aus, um eine adäquate kardiochirurgische Versorgung im Kanton Zürich und anderer Zuweisungsgebiete zu gewährleisten. Seit 2004 steht Prof. Michele Genoni der Klinik für Herzchirurgie am Triemlispital vor. Über all die Jahre hat sich die Klinik einen hervorra-genden Ruf erarbeitet. «Die Patientenversorgung steht bei uns immer an oberster Stelle. Ich kann auf ein hochmotiviertes Mitarbeiterteam aus Spezialisten zählen, die über grosse Erfahrung in der Herzchirurgie verfügen», so Michele Genoni.
Als öffentliche Grundversorgerin ist das Stadtspital Triemli, zusammen mit dem Universitätsspital Zürich, der Garant dafür, dass die breite Bevölkerung Zugang zu einer hochspezialisierten herzchirurgischen und -medizinischen Versorgung hat. «Und das,» so Erwin Carigiet, Spitaldirektor, «unabhängig von den sozialen und finanziellen Verhältnissen.»
Eines der grössten kardiologischen Zentren der Schweiz
Zusammen mit der Herzchirurgie bildet die Abteilung für Kardiologie, seit 2007 unter der Leitung von Prof. Franz Eberli, das Herzzentrum Triemli. «Das umfassende kardiologische Angebot steht ambulanten wie stationären Patientinnen und Patienten offen. Zudem besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Hausärzten und niedergelassenen Kardiologen bei der Betreuung von komplexen ambulanten Patientinnen und Patienten.
In Bezug auf Ausstattung und Grösse des Herzzentrums bietet das Stadtspital Triemli beste Möglichkeiten, um die Kardiologie und Herzchirurgie zukunftsweisend zu gestalten», so Franz Eberli.
Fokus auf die gesamte Behandlungskette
«Die Herzchirurgie befindet sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts an einem Punkt der Neuausrichtung: Die Pionierzeit ist vorwiegend abgeschlossen, die herzchirurgischen Eingriffe sind standardisiert», erklärt Michele Genoni. «Die heutige Herzchirurgie bewegt sich zunehmend in einem Netzwerk von verschiedenen Spezialisten aus medizinisch verwandten Gebieten mit den dazugehörigen vor- und nachbehandelnden Institutionen. Heute liegt der Fokus auf der gesamten Behandlungskette. Nur so kann ein individuelles Therapiekonzept erfolgreich umgesetzt werden.»
Das Triemlispital zeichnet sich durch das enge Zusammenwirken mit den Hausärzten und Zuweisern aus. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des Spitals gilt als beispielhaft. Kardiologen, Anästhesisten, Operateure, Verantwortliche der Intensivstation und das Pflegeteam auf der Station, alle arbeiten Hand in Hand. «Die Betreuung herzchirurgischer Patienten kann heute nicht mehr allein durch die Herzchirurgen erfolgen. In den verschiedenen Phasen der Behandlung ist eine enge Zusammenarbeit mit weiteren Fachärzten notwendig», so Genoni.
Langjährige Erfahrung bei Bypass-Operationen ohne Herz-Lungen-Maschine
Minimalinvasive Operationstechniken ohne Herz-Lungen-Maschine haben sich zu standardisierten Verfahren entwickelt. Sie sind aus dem modernen klinischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Diese Techniken reduzieren die postoperativen Komplikationen, verringern Schmerzen und verkürzen den Spitalaufenthalt. An der Klinik für Herzchirurgie des Stadtspitals Triemli haben bei isolierten Bypass-Operationen die Eingriffe mit der Herz-Lungen-Maschine seit 1989 von knapp 80 Prozent auf rund fünf Prozent abgenommen. Die sogenannte OPCAB-Technik (Off-Pump Coronary Artery Bypass) wurde im Triemli schon sehr früh, d.h. bereits im Jahr 2000, schrittweise eingeführt. Trotz hoher Anforderungen dieser Methode an das gesamte Operationsteam sind die Ergebnisse vielversprechend und insbesondere bei Patienten mit einem höheren Risiko vorteilhaft. Durch die hohe Fallzahl (223 OPCAB-Patienten im 2008) verfügt das ganze Behandlungsteam über viel Erfahrung und Routine.