
In der Kita Selnau arbeiten wir intensiv und fachlich fundiert mit dem bildungsorientierten pädagogischen Konzept des Situationsansatzes – ergänzt durch das Beobachtungsverfahren der Bildungs- und Lerngeschichten (BULG). Für die Säuglingsgruppe ist die Pädagogik von Emmi Pikler ausschlaggebend. Unser Ziel ist es, die Bildungs- und Lernwege der Kinder zu verstehen und zu unterstützen, sowie die individuellen Lerninteressen, Bedürfnisse und Stärken der Kinder wahrzunehmen und kompetent darauf einzugehen. Damit bringen wir jedem Kind eine wertschätzende Haltung entgegen und stärken es durch anerkennende Dialoge in seiner Selbstwirksamkeit.
Die pädagogische Betreuungsqualität in den Kitas wird systematisch mit verschiedenen Massnahmen überprüft und weiterentwickelt.
Eltern und Interessierte können Leitsätze und Konzepte auf Wunsch bei der Kitaleitung einsehen.
Das Verfahren der Bildungs- und Lerngeschichten (kurz BULG) ist ein Ansatz zur Dokumentation von individuellen Bildungsprozessen. Es fragt explizit nach den Lernstrategien des Kindes und setzt bei den Stärken der Kinder an. Die Bildungs- und Lerngeschichten regen zur regelmässigen Veränderung der Raumgestaltung und Raumaufteilung in der Kita an, um den aktuellen Bedürfnissen der Kinder im Raum gerecht zu werden. Eine Besonderheit ist auch das Schreiben der Lerngeschichte und das Ablegen der Lerndokumentation in einem persönlichen Portfolio des Kindes. Um auf die kindlichen Bedürfnisse eingehen zu können, gehören die täglichen Beobachtungen zu den pädagogischen Kernaufgaben. Zudem finden Fachdiskussionen im Team statt. Wichtig ist, dass die Kinder in ihren individuellen Bildungsprozessen gut begleitet und unterstützt werden.
Portfolio
Das Portfolio (Dokumentation über das Lernen des Kindes) ist eine praktische und anschauliche Methode, sich über die Entwicklung, die Interessen und die Bildungsthemen des Kindes auszutauschen. Durch das gemeinsame Anschauen des Portfolios erhalten Sie einen Einblick in die Erfahrungen, Fähigkeiten und Entwicklungsschritte Ihres Kindes und eben auch in die Arbeitsweise der Kita Selnau. Die Portfolios werden in die Standortgespräche mit den Eltern einbezogen. Sie sind immer herzlich eingeladen am Portfolio Ihres Kindes mitzuwirken und es gemeinsam mit Ihrem Kind anzuschauen.
Der Situationsansatz ist ein Bildungskonzept, in welchem das soziale und kulturelle Leben, so wie es Kindern und Familien hier und heute begegnet, im Mittelpunkt steht. Bereits die Jüngsten können sich mit ihren unterschiedlichen Lebenserfahrungen und individuellen Möglichkeiten in die Gestaltung ihres Lebens gleichberechtigt einbringen und sich aktiv beteiligen. Kinder wollen sich an der Gestaltung ihrer Lebensumwelt aktiv beteiligen, dafür schafft der Situationsansatz vielfältige Anregungen, um Kinder in der Erkundung von Neuem zu bestärken und sie im selbstständigen Entwickeln von Lösungsstrategien zu unterstützen.
Wertschätzender und konstruktiver Dialog ist dabei ein wichtiges Element, um auch die sprachliche Entwicklung in den Fokus zu nehmen. Um allen Bedürfnissen gerecht zu werden, stehen im Situationsansatz systematische Beobachtung und Dokumentationen von alltäglichen Situationen zur Verfügung. Bedeutsame Lebenssituationen der Kinder werden dadurch erkannt und aufgegriffen, um den Kindern das Lernen in «realen Situationen» zu ermöglichen. Es geht um die Frage: Was bewegt die Kindergruppe? Die Themen der Kinder werden in den Alltag integriert. Die Kinder gestalten partizipativ Alltag, Räume und Projekte mit. Der Situationsansatz bezieht Kinder aktiv in das Lernen ein, indem er ihre Interessen in den Alltag einbindet. Ein Beispiel ist das Thema «Farben», bei dem die Kinder durch verschiedene Aktivitäten wie Verkleiden, Experimentieren mit Lebensmitteln und farbliches Gestalten von Räumen lernen. Diese Themen werden in Projekten geplant und mit den Kindern durchgeführt.
Die Pikler-Pädagogik ist ein Ansatz für die Betreuung von Säuglingen und Kleinkindern, der auf aufmerksamen Interaktionen, freier Bewegung und bewussten Pflegesituationen basiert. Sie legt Wert auf den Aufbau einer stabilen Bindung zwischen Kind und Bezugspersonen. Die Umgebung ist so gestaltet, dass sie sowohl Bewegung als auch Rückzug ermöglicht. Fachkräfte ermutigen zu freiem Spiel und Selbstentdeckung und bieten Unterstützung bei Herausforderungen.
Die Pikler-Pädagogik kann mit dem Situationsansatz und BULG kombiniert werden und bietet eine Handlungsorientierung für Fachkräfte.
Bei der Gestaltung des Tagesablaufs besteht ein Gleichgewicht zwischen Struktur und Flexibilität. Rituale und regelmässige Abläufe bieten den jüngsten Kindern Sicherheit und Orientierung. Verschiedene Aspekte des Tages, wie Begrüssung, Mahlzeiten und Schlafzeiten, sind altersgerecht und flexibel gestaltet. Die Mitarbeitenden sind in der Lage, sensibel auf Gruppendynamiken oder individuelle Ereignisse zu reagieren und den Tagesablauf entsprechend anzupassen.

Eine regelmässige und festgelegte Tagesstruktur mit Fixpunkten wie Entgegennahme am immer gleichen Ort, «Abschiedsort», Anwesenheitsbilder, Frühstücken, Mittagessen, Ruhezeit, Zvieri, gibt den Kindern Sicherheit und Orientierung.
Rituale zur Überleitung von einer Aktivität zur nächsten ermöglichen dem Kind, sich auf den Übergang einzulassen.
Um den Kindern der Kita Selnau das Verständnis des Tagesablaufes zu vereinfachen, sind alle Abläufe bebildert und transparent ersichtlich. Auch Übergangsrituale sind verschriftlicht und als Ritualblätter in den Räumen ersichtlich. Dies ermöglicht allen Fachpersonen, welche auf der Gruppe arbeiten, gleiche Handlungsweisen anzuwenden. Die Rituale des Tagesverlaufes sind änderbar, wenn sie den Bedürfnissen der Kindergruppe nicht mehr entsprechen. Dies erfordert viel Einfühlungsvermögen und Aufmerksamkeit von unserer Seite.
Der festgelegte Tagesrhythmus wird auf unserer Säuglingsgruppe den individuellen Bedürfnissen der Kinder untergeordnet.
Die Kita legt Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung der Kinder und das Erleben von Gemeinschaft bei den Mahlzeiten. Grundlage bilden die Ernährungsrichtlinien für die Schulen der Stadt Zürich. Die Mahlzeiten werden in der Produktionsküche Irchelpark, einem Arbeitsintegrationsprojekt der Sozialen Einrichtungen und Betriebe, täglich frisch zubereitet und warm angeliefert. Täglich gibt es Salat und Gemüse, in der Regel einmal, höchstens zweimal pro Woche Fisch oder Fleisch.
- Bei Allergien oder Unverträglichkeiten sowie aus religiösen Gründen berücksichtigt die Kita nach Möglichkeit besondere Ernährungspläne des Kindes. In Absprache und bei sehr speziellen Ernährungsplänen des Kindes müssen die speziellen Mahlzeiten teilweise von den Eltern selbst mitgebracht werden.
- Für die jüngeren Kinder werden saisonale Variationen von Gemüsebreis angeboten. Die Kita bietet ein Folgemilchprodukt an; auf Wunsch können die Eltern ein anderes Produkt mitbringen, für dessen Kosten sie selbst aufkommen müssen.
Um auf individuelle Anliegen eingehen zu können, werden die Kinder periodisch zu ihren Lieblingsmenüs befragt, auch werden gezielt Speisen aus anderen Kulturkreisen zubereitet.
Besondere Lernerfahrungen bieten wir den Kindern unserer Kita auch durch die Gestaltung von einem wöchentlichen Waldnachmittag. Diesen bieten wir gruppenübergreifend für unsere Vorkindergartenkinder an. Neben den sozialen Kompetenzen, welche die Kinder erweitern, lernen sie so auch den Wald als möglichen Lernort kennen. Die Kinder entwickeln ihr naturwissenschaftlichen und kognitiven Fähigkeiten durch dieses Angebot. Besonders ermöglichen wir den Kindern mit diesem Angebot auch das Nutzen und Erlernen von Sozialraumerfahrungen, da die Gruppe mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist.
Alle Kinder der Kita nutzen wöchentlich den grossen Gemeinschaftsraum innerhalb der Kita für neue und vielfältige Bewegungsangebote. Durch die Nutzung und Gestaltung des Raums für verschiedene Raum- und Körpererfahrungen erlernen die Kinder Körperbewusstsein und Motorische Kompetenzen.

Nebst den regulären Plätzen bieten wir in den städtischen Kitas auch Plätze für Kinder mit besonderen Bedürfnissen an.
Die stadteigenen Kitas haben seit über 20 Jahren Erfahrung in der Betreuung, Förderung und Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Durch individuelle Zielvereinbarungen sowie regelmässige Standortgespräche zusammen mit den Eltern und beteiligten Fachstellen stellen wir eine bedürfnisgerechte Förderung des Kindes sicher.
Erfahren Sei mehr zum Angebot für Kinder mit besonderen Bedürfnissen
Alle Kinder sollen gut in die Schulzeit starten. Deutschkenntnisse sind dafür wichtig. Im städtischen Programm «Gut vorbereitet in den Kindergarten» lernen fremdsprachige Vorschulkinder im Jahr vor dem Kindergarten in Kitas Deutsch. Über 150 Kitas in allen Quartieren der Stadt Zürich nehmen am Programm teil, darunter alle städtischen Kitas
Erfahren Sie mehr über «Gut vorbereitet in den Kindergarten»