Altstetten wird etappenweise mit einem Fernwärmenetz erschlossen, dem Energieverbund Altstetten und Höngg von ewz. Die Stadt bietet damit Gebäudeeigentümerschaften und Liegenschaftsverwaltungen eine Heizlösung, die dem kantonalen Energiegesetz entspricht. Dieses schreibt vor, dass der Energiebedarf von Neubauten ohne CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen gedeckt werden muss und bei einem Heizungsersatz fossile Systeme durch eine fossilfreie Alternative ersetzt werden müssen. Vor diesem Hintergrund löst der Energieverbund das örtliche Gasverteilnetz ab. Im östlichen Teil von Altstetten – im Gebiet zwischen dem Bahnhof Altstetten, dem Sportzentrum Buchlern und dem Freibad Letzigraben – wird die Gasversorgung für Heizen, Warmwasser und Kochen daher je nach Standort zwischen 2031 und 2034 eingestellt. Das hat der Stadtrat beschlossen.
Wärme aus lokalen Quellen
Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe, erklärt: «Mit der Fernwärme setzen wir beim Heizen auf eine zukunftsorientierte Lösung mit lokalen, erneuerbaren Energiequellen. Das trägt nicht nur zum städtischen Ziel Netto-Null bis 2040 bei, sondern erhöht auch die Versorgungssicherheit und verringert die Abhängigkeit von Energieimporten». Der Energieverbund Altstetten und Höngg nutzt Wärme aus gereinigtem Abwasser und der Klärschlammverwertung. Durch die Umstellung werden so jährlich bis zu 7700 Tonnen CO2-Emissionen eingespart.
Stadt unterstützt Hauseigentümerschaften
Wegen der Ablösung des Gasverteilnetzes müssen Gebäudeeigentümerschaften im Osten von Altstetten bestehende Gasheizungen rechtzeitig ersetzen. Das Gleiche gilt für Gaskochherde und andere Geräte, die ans Gasverteilnetz angeschlossen sind. Eingestellt wird die Gasversorgung erst, nachdem die Eigentümerschaften Gelegenheit zur Realisierung ihrer neuen Heizlösung hatten. Über das genaue Vorgehen und den Zeitplan wird die Stadt Zürich die Betroffenen in den nächsten Wochen direkt informieren. Die Eigentümerschaften erhalten auf mehreren Ebenen Unterstützung: Bei der Energieberatung Stadt Zürich können sie sich individuell zu der Heizlösung beraten lassen, die für sie am besten geeignet ist. Für den Anschluss an den Energieverbund oder die Installation einer Wärmepumpe zahlen Stadt und Kanton ausserdem Fördergelder gemäss den geltenden Bestimmungen. Weiter gibt es unter bestimmten Voraussetzungen eine Entschädigung für nicht amortisierte Gasgeräte.
Weitere Fernwärmegebiete folgen
Auch in den anderen Stadtteilen mit bestehenden oder geplanten Fernwärmenetzen lösen diese nach und nach das Gasverteilnetz ab: In Zürich-Nord ist die Umstellung bereits abgeschlossen und für Tiefenbrunnen und Altstetten-Nord hat der Stadtrat im April 2024 einen entsprechenden Zeitplan festgelegt. Zu den übrigen Gebieten folgen in den kommenden Jahren etappenweise weitere Beschlüsse. Die zugehörigen Zeitpläne pro Gebiet definiert und kommuniziert die Stadt jeweils so früh wie möglich, sobald die notwendigen Grundlagen vorliegen. Zentrale Voraussetzung ist die enge Abstimmung mit dem Fernwärmeausbau und den weiteren Bautätigkeiten der Stadt. Die Stilllegung des Gasverteilnetzes wird immer mindestens fünf Jahre im Voraus angekündigt.
Langfristig bleiben Gasverteilnetze zur Wärmeversorgung in einzelnen Stadtteilen in Betrieb, wo Fernwärme oder erneuerbare Einzellösungen wie Wärmepumpen technisch oder wirtschaftlich nicht machbar sind. Dort sollen erneuerbare Brennstoffe zum Einsatz kommen.
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E-Mail frederic.haervelid(at)zuerich.ch