Wohin mit Dingen, die wir nicht mehr brauchen oder die defekt sind? Bevor wir etwas wegwerfen, entsorgen oder recyclen, lohnt es sich zu überlegen, was wir an andere weitergeben oder reparieren können. Über den nicht mehr benötigten Kinderwagen freut sich bestimmt eine andere Familie. Der kaputte Toaster lässt sich vielleicht einfach reparieren. Die zu engen Skischuhe passen jemand anderem perfekt. So behalten wir wertvolle Materialien und Produkte länger im Kreislauf, vermeiden Abfall, sparen Ressourcen und schonen das Klima. Das Gleiche gilt, wenn wir etwas Neues benötigen. Muss es tatsächlich neu sein oder geht auch Secondhand? Muss ich es wirklich besitzen oder wäre ausleihen oder mieten eine Alternative? Hier finden Sie Informationen, Tipps und Angebote rund ums Weitergeben, Reparieren und Teilen. Die Sammlung wird laufend ergänzt. Fragen, Ideen und Anregungen können Sie gern via Kontaktformular mitteilen.
Aktuell landen weltweit 97 Prozent der Brillen im Abfall, obwohl sie oftmals noch weiterverwendet werden könnten. Die meisten Brillengeschäfte nehmen nicht mehr gebrauchte Brillen an und spenden diese. Der Verein Brillen Weltweit nimmt ebenfalls alte Brillen an, auch mit Sammelstellen in der Schweiz.
Bevor Sie nicht mehr gebrauchte Bücher entsorgen, geben Sie sie an andere weiter. In den Quartieren finden sich vermehrt öffentliche Bücherschränke oder -boxen, wo Bücher gratis weitergegeben und mitgenommen werden können. Tauschen Sie mit Freundinnen und Freunden Bücher oder verschenken Sie Bücher weiter. Häufig werden Bücher nur einmal gelesen. Es lohnt sich daher, Bücher in der Bibliothek auszuleihen oder gebraucht zu kaufen. Ist weitergeben nicht mehr möglich, können Sie Bücher ohne festen Bucheinband in die Papiersammlung geben. Bücher mit Einband werden im Recyclinghof entgegengenommen und wiederverwertet.
Verschenken Sie CDs, DVDs und Blu-rays, die Sie nicht mehr brauchen, oder bringen Sie diese ins Brockenhaus. CDs bestehen zu 90 Prozent aus Polycarbonat, einem gefragten Sekundärrohstoff. Landen CDs im Abfall, geht dieser verloren. Einige Händler wie etwa Migros nehmen CDs, DVDs und Blu-rays zurück und recyceln sie. In den städtischen Recyclinghöfen und beim E-Tram können nicht mehr gebrauchte CDs, DVDs und Blu-rays abgegeben werden — allerdings werden sie dort nicht recycelt.
In der Schweiz werden jährlich bis zu 15 Millionen Druckpatronen verbraucht. Leere Toner und Druckerpatronen können häufig wieder befüllt werden. Damit schonen Sie die Umwelt und sparen Geld. Ist dies nicht möglich, können Sie Toner und Patronen im Sonderabfall entsorgen.
Ein Zürcher Haushalt zählt ungefähr 50 elektronische Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschinen, Wasserkocher oder Bügeleisen. Einige dieser Geräte sind selten im Gebrauch. Andere sind defekt und wurden noch nicht repariert oder entsorgt. Statt Geräte, die selten gebraucht werden, neu zu beschaffen, lieber ausleihen oder mieten. Entweder in der Nachbarschaft oder auf Mietplattformen.
Defekte Qualitätsgeräte können oft repariert werden. Zusätzlich wird in der EU das Right to Repair (Recht auf Reparatur) bald zur Vorschrift, sodass auch in der Schweiz vermehrt reparierbare Geräte verkauft werden.
Nicht mehr gebrauchte, aber noch funktionstüchtige Geräte können weitergegeben, in Brockenhäusern abgegeben oder weiterverkauft werden. Mit der vorgezogenen Recyclinggebühr auf elektronische Geräte sind entsprechende Verkaufsstellen verpflichtet, die Geräte kostenlos zurückzunehmen. Beim Recyclinghof oder E-Tram können Sie nicht mehr gebrauchte oder defekte Geräte ebenfalls kostenlos abgeben.
In der Schweiz werden pro Jahr ungefähr 150 Millionen Korken verbraucht, was einem Gewicht von ungefähr 400 Tonnen entspricht. Flaschenkorken können zum Basteln verwendet oder in Weinhandlungen, beim Recyclinghof, dem Cargo-Tram oder dem mobilen Recyclinghof abgegeben werden.
Wegwerfkapseln verursachen viel Müll. Betrachtet man jedoch die Umweltauswirkungen des Kaffees vom Anbau über die Produktion bis zum Transport und Vertrieb, macht es keinen grossen Unterschied, ob man Bohnenkaffee, Kapseln oder Pads verwendet. Viel entscheidender als die Verpackung des Kaffees ist seine Anbauart: Bio-Kaffee belastet die Umwelt deutlich weniger stark als konventionell angebauter Kaffee. Tee als Alternative zu Kaffee ist noch umweltfreundlicher. Wer trotzdem gern guten Kaffee trinkt und sich eine Kaffeemaschine für zu Hause zulegen möchte, findet auf den gängigen Verkaufsplattformen eine grosse Auswahl an guten Kaffeemaschinen aus zweiter Hand. Schweizer Maschinen gibt es beispielsweise bei Solis oder Zuriga. Mittlerweile gibt es auch qualitativ gute Kaffeekapseln zum Selbstfüllen und Wiederverwenden. Meist sind die Produkte aus Edelstahl, um geschmacksneutral zu sein. Auch Aluminium-Kaffekapseln können ökologisch gut abschneiden, wenn sie richtig recycelt werden. Insgesamt wird bei Kapselmaschinen in der Regel weniger Kaffepulver benötigt als bei Kolbenmaschinen und Vollautomaten.
Baby- und Kinderkleidung, Kinderwagen oder Babybett: Kaum gekauft, ist es bald schon wieder zu klein und wird nicht mehr gebraucht. Warum also neu kaufen, wenn es das Gleiche auch Secondhand oder zur Miete gibt?
Wer nicht laufend neue Kleidung kaufen möchte, kann bei verschiedenen Anbietenden hochwertige Babykleidung mieten. Die Anforderungen an einen Kinderwagen ändern, je älter das Kind wird. Auch Kinderwagen kann man mieten und umtauschen. Und mit wiederverwendbaren Stoffwindeln lassen sich pro Kind bis zu einer Tonne Abfall vermeiden. Gut erhaltenes Baby- und Kinderzubehör aus zweiter Hand gibt es inzwischen auf diversen Online-Plattformen und in zahlreichen Secondhandläden. Eine hilfreiche Übersicht bietet zum Beispiel das Magazin «Wir Eltern».
Im Durchschnitt haben wir um die 118 Kleidungsstücke im Schrank und kaufen jedes Jahr 60 neue Teile dazu. Fast die Hälfte davon tragen wir nie oder höchstens vier Mal. Darüber hinaus stellt die Überproduktion in der Textilindustrie ein riesiges Problem dar. Einerseits wird mehr produziert, als wir benötigen. Andererseits wird etwa ein Drittel aller produzierter Kleidung gar nie verkauft, sondern landet direkt im Abfall. Zudem wird ein grosser Teil der Kleider in mangelhafter Qualität hergestellt. Diese Kleider lassen sich oft nicht flicken und sie halten auch nicht lange. Daher bei einer Neuanschaffung auf Qualität setzen und zuvor Secondhand, ausleihen oder mieten als Alternativen prüfen. Die Auswahl an Secondhandläden, Flohmärkten und Tauschbörsen in der Stadt Zürich ist gross.
Im Badezimmer bei der Körperpflege fällt in jedem Haushalt eine Menge Abfall an, die sich ohne grösseren Aufwand verringern lässt. Beispielsweise mit möglichst unverpackten Seifen, einem hochwertigen Rasierer aus Metall statt Einwegrasierer oder wiederverwendbaren Hygieneartikeln.
In der Schweiz landet ein Drittel aller Lebensmittel im Abfall und damit auch viele Ressourcen, die für die Herstellung verbraucht wurden. Die Lebensmittelindustrie gehört zu den grössten Ressourcenverbrauchern. Kein Food Waste ist deshalb besonders wirkungsvoll, um Ressourcen zu schonen.
Ganz einfache Massnahmen sind etwa: bewusstes Einkaufen, im Restaurant die Reste einpacken lassen und später geniessen oder von Food-Save-Aktionen profitieren.
Möbel gehören zu den am meisten entsorgten Gütern, dabei sind sie oft noch in gutem Zustand und könnten weiter genutzt werden. Beim Neukauf lohnt es sich, auf hochwertige und reparierbare Möbel zu setzen. Nicht mehr benötigte, aber noch brauchbare Möbel können Sie verschenken, ins Brockenhaus bringen oder auf Gebrauchtwarenplattformen verkaufen. Informieren Sie sich, ob Sie die Möbel auch dort zurückgeben können, wo Sie diese gekauft haben. Das Material kann womöglich recycelt werden und so länger im Kreislauf bleiben. Je öfter dies von Konsument*innen gefordert wird, desto eher ist die Branche gefordert, umweltschonende Lösungen anzubieten. Das Gleiche gilt, wenn Sie auf der Suche nach einem Möbelstück sind: Es muss nicht immer neu sein.
Viele der mobilen, mit wertvollen Rohstoffen hergestellten Geräte werden bereits nach zwei bis drei Jahren ersetzt – auch wenn sie noch voll funktionstüchtig sind. Benötigen Sie ein neues Gerät, überlegen Sie sich daher, ob nicht ein gebrauchtes Gerät gekauft werden kann. Durch einfache Massnahmen wie eine Schutzhülle kann die Nutzungsdauer verlängert werden. Kleinere Defekte können häufig einfach und günstig repariert werden. Nicht mehr benötigte Geräte können Sie verkaufen oder verschenken, statt sie ungebraucht im Schrank zu lagern. Informieren Sie sich, ob Sie die Geräte dort zurückgeben können, wo Sie diese gekauft haben. Das Material kann womöglich recycelt werden und so länger im Kreislauf bleiben. Je öfter dies von Konsument*innen gefordert wird, desto eher ist die Branche gefordert, umweltschonende Lösungen anzubieten.
Pfannen sind oft aus langlebigen und hochwertigen Materialien wie Edelstahl oder Aluminium hergestellt. Sie können so in der Regel lange genutzt werden. Ist eine Pfanne nicht mehr funktionstüchtig, braucht sie oft nur ein wenig Pflege, wie beispielsweise eine neue Beschichtung oder der lose Griff muss festgezogen werden.
Kinderspielzeug ist häufig nur für kurze Zeit in Gebrauch. Die Interessen und Vorlieben ändern sich. Neues ausprobieren, ohne dies gleich kaufen zu müssen, ist zum Beispiel in Ludotheken möglich. Gut erhaltende Spiele und Spielsachen gibt es auch Secondhand. Damit nicht mehr gebrauchtes Spielzeug weiter genutzt werden kann, bietet sich das Weitergeben im Freundeskreis, an Kindertauschbörsen oder als Spenden an.
Sportartikel wie Ski und Snowboard oder Campingzubehör kommen bei vielen nur selten zum Einsatz und können auch gemietet oder ausgeliehen werden. Wo Sport- und Outdoorartikel verkauft werden, wird häufig auch Miet- und Reparaturservice angeboten. Für Sportausrüstung gibt es zudem spezialisierte Secondhandläden oder Flohmärkte.
Gebrauchte Velos gibt es bei vielen Velowerkstätten oder bei Velobörsen. Gerade bei Kindern sind Velos nur kurz im Einsatz, weshalb der Secondhand-Kauf besonders lohnt. Bei der Velowerkstatt der Stadt Zürich können Sie Ihr Velo nicht nur reparieren lassen oder ein aufbereitetes Velo kaufen, sondern auch Ihr altes Velo für einen guten Zweck spenden.