
Wir wollen eine Stadt sein, die auch bei der Ernährung möglichst wenig Ressourcen verbraucht. Das hat die Zürcher Bevölkerung am 26. November 2017 an der Urne entschieden. Damit wurde die Förderung einer nachhaltigen Ernährung in der Gemeindeordnung verankert. Mit der «Strategie nachhaltige Ernährung» hat die Stadt konkrete Ziele für den Umwelt- und Klimaschutz im Bereich Ernährung festgelegt. Nachdem die Stimmbevölkerung am 15. Mai 2022 für das neue Klimaschutzziel Netto-Null angenommen hatte, wurde die Strategie überarbeitet und den neuen Zielsetzungen angepasst. Die Strategie ist wichtig, um das städtische Klimaziel zu erreichen.
Die Strategie nachhaltige Ernährung basiert auf wissenschaftlichen Grundlagen und wurde in enger Zusammenarbeit mit Fachpersonen aus Verwaltung, Wirtschaft, Forschung und aus dem gemeinnützigen Sektor erarbeitet. Sie orientiert sich an den städtischen Klima- und Umweltzielen. Mit der Strategie leistet die Stadt einen genussvollen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft und stösst Veränderungen hin zu einem klimaverträglichen Ernährungssystem an. Zahlreiche Massnahmen wurden bereits umgesetzt, Projekte initiiert und unterstützt.
Die Schwerpunkte der Massnahmen sind:
- Lebensmittelverluste senken
- Gesunde, umweltfreundliche Ernährung stärken
- Nachhaltige Produkte bevorzugen
Gesamte Stadt bis 2040
- Senken der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen pro Einwohner*in und Jahr um 40 Prozent gegenüber 1990.
Stadtverwaltung bis 2026
- Der Anteil nachhaltiger Produkte liegt bei mindestens 50 Prozent.
Stadtverwaltung bis 2030
- Die vermeidbaren Lebensmittelverluste in den städtischen Verpflegungsbetrieben liegen unter 10 Prozent der Produktionsmenge.
- Das Angebot ist gesund und umweltfreundlich und entspricht den Empfehlungen der Lebensmittelpyramide.
- Die ernährungsbedingte Umwelt- und Klimabelastung in den Verpflegungsbetrieben sinkt um 30 Prozent gegenüber 2020.
Nur wer gut informiert ist, kann bewusste Entscheidungen zum Wohl von Mensch, Umwelt und Gesundheit treffen. Deshalb will die Stadt Zürich ihre Bevölkerung und die Wirtschaft über eine nachhaltige und genussvolle Ernährung informieren und zum Mitmachen anregen. Dies geschieht über Kommunikation, Veranstaltungen, Bildungsangebote und die Unterstützung bestehender Initiativen im Ernährungssystem.
Die Stadt Zürich möchte der Bevölkerung den Zugang zu lokalen und vor allem saisonalen Produkten erleichtern. Deshalb werden Initiativen von städtischen und regionalen Produzent*innen begrüsst und unterstützt.
In Zürich gibt es über 25 Bauernhöfe, 5000 Familiengärten, über 80 Schulgärten sowie viele Gemeinschaftsgärten. Diese Grünflächen machen den Anbau von Lebensmitteln erlebbar und fördern das Bewusstsein für Ernährung, Gesundheit und Umwelt. Zudem bieten Wochenmärkte, Hofläden und Kooperativen Lebensmittel aus der Region an und tragen zur lokalen Wirtschaft bei.
Die Stadt Zürich entwickelt ihre Beschaffungsrichtlinien für Lebensmittel konsequent weiter. Sie leistet damit einen Beitrag zum sozial- und umweltverträglichen Lebensmitteleinkauf in der Stadtverwaltung. Dies gilt insbesondere für die städtischen Verpflegungsbetriebe, die auch ihr Menüangebot nachhaltig und ausgewogen gestalten.
Mit gezielten Verbesserungsmassnahmen reduziert die Stadt Zürich die Lebensmittelverluste in ihren eigenen Betrieben. Die Stadt Zürich will aber auch private Veranstalter*innen, Gastronom*innen und die Bevölkerung stärker auf die Problematik des Food-Waste aufmerksam machen und entsprechend beraten. Gemeinnützige Food-Save-Initiativen werden unterstützt.
Eine nachhaltige Ernährung kann die Stadt Zürich nicht allein erreichen. Die Zusammenarbeit mit und zwischen den Akteur*innen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft ermöglichen den Wandel hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem.
Um die Fortschritte zu messen, wird ein Klimaschutz-Monitoring mit aussagekräftigen Kennzahlen aufgebaut. Durch Kooperationen und Förderangebote unterstützt und/oder ermöglicht die Stadt verschiedene Projekte, die den Zielen der Ernährungsstrategie dienen.
Die Stadt Zürich unterstützt im Rahmen verschiedener Förderprogramme gemeinnützige Projekte, die eine nachhaltige Ernährung der Bevölkerung näher bringen. Für diese Website wurden einzelne Projekte und Umsetzungen ausgewählt. Weitere von der Stadt geförderte Projekte sind unter Climathon und dem Projektwettbewerb Für Züri zu finden.
Die Stadt Zürich hat im März 2025 die «Charta Nachhaltige Ernährung der Schweizer Städte und Gemeinden» unterzeichnet. Mit den Initiativstädten Basel, Bern, Freiburg, Genf, Lausanne, St. Gallen setzt sich Zürich aktiv für nachhaltige Ernährungssysteme und Ernährungssicherheit ein. Über die Charta wird der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Städten und Gemeinden sowie Akteur*innen des lokalen Ernährungssystems gefördert.

Die Stadt Zürich führt im Juni 2025 zum vierten Mal in Folge die Aktion «Klima à la carte» durch. Gemeinsam mit der Food Zurich und Zürcher Gastrobetrieben lädt die Aktion die Bevölkerung dazu ein, klimafreundliche Menüs zu geniessen und sich mit einer nachhaltigen Ernährung auseinanderzusetzen. Gastrobetriebe können sich ab sofort anmelden.

Das Festival Food Zurich ist eine der grössten kulinarischen Veranstaltungen Europas. Jedes Jahr präsentiert es eine Vielzahl von Veranstaltungen wie Kochkurse, Degustationen, Märkte und exklusive Dinner zum Thema kulinarische Zukunft. Der Schwerpunkt liegt auf innovativer Küche, Nachhaltigkeit und der Förderung lokaler Produkte. Damit soll das Bewusstsein für eine gesunde und umweltschonende Ernährung gestärkt werden. Der Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich unterstützt das Festvial seit 2016.

Das Projekt Bildung für nachhaltige Entwicklung Glattal (BNE) fördert eine nachhaltige Ernährung und umweltbewusstes Handeln im Lebensraum Schule. Anhand von Workshops, Exkursionen und interaktiven Angebote, werden Schüler*innen zu Themen wie Klimaschutz, Ernährung, Ressourcen, Biodiversität, Konsum und Gesundheit sensibilisiert. Die Nachhaltigkeitsthemen werden auch in den Schul- und Betreuungsalltag integriert und gelebt. Das Pilotprojekt im Schulkreis Glattal ist 2024 gestartet und dauert bis 2027.

In der Schweiz landen pro Jahr 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Die öffentlichen Kühlschränke von Madame Frigo bieten eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit, überschüssiges Essen zu teilen und übriggebliebene Lebensmittel von regionalen Anbietern zu retten. Die Stadt Zürich bietet Madame Frigo bei der Standortsuche Hand und hat sich 2021 finanziell an ihrer Kommunikationskampagne beteiligt.

Der Foodsave-Day in Zürich setzt ein Zeichen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. Am Anlass werden fünf Mahlzeiten aus geretteten Lebensmitteln zubereitet und in der Europaallee an Passant*innen verteilt. Höhepunkt ist das Foodsave-Bankett, ein Festmahl aus überschüssigen Lebensmitteln. So können die Besucher*innen köstliches Essen geniessen und werden auf das Thema Food Waste aufmerksam gemacht. Der jährliche Anlass wird in Zürich von einer starken Trägerschaft, engagierten Partnern und Freiwilligen getragen, die Stadt unterstützt den Foodsave-Anlass seit 2019.

Gemeinsam mit dem Verband Gastro Stadt Zürich und der Initiative healthy3.ch hat die Stadt Zürich eine Charta für ein klimafreundliches, gesundheitsförderndes und genussvolles Angebot in der Gastronomie lanciert. Über 100 Zürcher Gastrobetriebe erklären sich bereit, einen Beitrag für Umwelt und Klima zu leisten. Melden auch Sie Ihren Betrieb an und werden Sie Teil eines engagierten Netzwerks von Gastronom*innen.

Acker Schweiz engagiert sich für mehr Wertschätzung für Natur und Lebensmittel sowie für eine gesunde Ernährung. Im Bildungsprogramm GemüseAckerdemie bauen Kinder und Jugendliche in Schulgärten Gemüse an und lernen die Grundlagen von Anbau und Pflege. Zudem erfahren sie mehr über die globalen Zusammenhänge und Auswirkungen von Produktion und Konsum. Die Stadt Zürich unterstützte den Verein mit einer Kooperation und im Rahmen des Für-Züri-Wettbewerbs.
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