Sihl und Limmat können ungefähr alle 100 Jahre über die Ufer treten. Das letzte Mal passierte das in Zürich im Jahr 1910. Hochwassergefahr kommt jedoch öfter von den städtischen Bächen, vor allem von denen am Adlisberg, Zürichberg, Hönggerberg und Uetliberg.
Seit dem grossen Hochwasser von 1910 wurde in Zürich viel gebaut. Der mögliche Sachschaden wird heute auf drei bis fünf Milliarden Franken geschätzt. Dazu kämen Kosten durch Betriebsstörungen und Schäden an der Infrastruktur. Im Überschwemmungsgebiet von Sihl und Limmat könnten je nach Hochwasserstärke 1500 bis 3600 Gebäude betroffen sein. Viele dieser Gebäude haben mehrere Untergeschosse. In fünf Prozent der Gebäude können bis zu 50 Prozent der Gesamtschäden entstehen, weil dort besonders viele Sachwerte lagern.
Im Jahr 2005 entging die Stadt Zürich knapp grossen Hochwasserschäden. Wäre das Zentrum des Regens nicht im Berner Oberland, sondern über dem Sihl-Gebiet gewesen, hätte die Sihl grosse Teile der Stadt überflutet. Da viele wertvolle Sachen und die Infrastruktur oft im Untergrund liegen, wären selbst bei niedrigem Wasserstand grosse Schäden entstanden.
Nach dem Hochwasser 2005 hat der Kanton Zürich ein Hochwassermanagement für die Sihl, die Limmat und den Zürichsee eingerichtet und Sofortmassnahmen ergriffen. 2007 startete der Kanton ein Projekt, um den Hochwasserschutz der Sihl langfristig zu verbessern. Auch die Stadt Zürich ist dabei beteiligt. Sie entwickelte ein Konzept, das die nötigen Massnahmen in den Bereichen Raumplanung, Baurecht, Notfallplanung und baulicher Hochwasserschutz aufeinander abstimmt. Für die Umsetzung in Zürich ist das Tiefbauamt verantwortlich.