Das fünfstöckige Amtshaus Walche wurde 1932/33 nach den Plänen von Wilhelm Pfister-Picault erstellt. Der Bau überzeugt heute noch mit einer klaren Gebäudestruktur und einer intelligenten Leichtbauweise. Die äussere Erscheinung des Gebäudes mit der regelmässigen Fassade ist original erhalten. Das baukulturell wertvolle Gebäude ist im kommunalen Inventar der Denkmalpflege eingetragen. Verschiedene bauliche Mängel führten in den letzten Jahren zu erhöhten Betriebs- und Unterhaltskosten, weshalb eine Gesamtinstandsetzung notwendig wurde.
Das Amtshaus Walche ist auch langjähriger Standort der Sanitätswache Zentrum. Diese bleibt auch in Zukunft dort bestehen. Mit dieser zentral gelegenen Wache stellt Schutz & Rettung Zürich die Notfallversorgung der Bevölkerung in der Innenstadt sowie im Gebiet rechts der Limmat bis hinter den Milchbuck sicher.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Stadt Zürich, Amt für Hochbauten
- Objektkredit CHF 87,368 Mio.
Gebundene Ausgaben: CHF 72,744 Mio.
Neue Ausgaben: CHF 14,624 Mio. - Politischer Prozess Objektkredit (neue Ausgaben) durch den Gemeinderat genehmigt
- Architektur und Baumanagement RINCKER – Rinderknecht Hucker Architekten AG & HSSP AG, Zürich
- Bauingenieurwesen Jauslin Stebler AG, Zürich
- HLKKS-Planung Meierhans + Partner AG, Schwerzenbach
- Elektro-Planung R+B Engineering AG, Brugg
- Auswahlverfahren Planerwahl, 2016
- Bauzeit 2020 – 2025
Optimierung der Bürostruktur
Die Instandsetzungsmassnahmen umfassen unter anderem die energetische Verbesserung der Gebäudehülle durch Dämmung und Fensterersatz. Weiter werden die Heiz-, Lüftungs- und Kälteanlagen sowie der Elektroinstallationen ersetzt und es müssen neue Sanitäranlagen eingebaut und eine Notstromversorgung eingerichtet werden. Die Räume im Erd- und im 1. Untergeschoss werden wegen zusätzlichen Platzbedarfs der Gebäudetechnik neu angeordnet, die Bürostruktur in den restlichen Geschossen wird optimiert und zwei der bestehenden Lifte werden durch barrierefreie ersetzt. Gleichzeitig ist eine Aufstockung von fünf auf sechs Geschosse geplant, womit die Anzahl Büroarbeitsplätze von heute rund 300 auf rund 400 erhöht werden kann. Die Bürostruktur wird mit dem Ziel einer optimalen Nutzungsflexibilität in Leichtbauweise auf dem bestehenden Geschossraster erstellt. Sämtliche Baumassnahmen werden unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Rahmenbedingungen umgesetzt.
Hohe Energieeffizienz
Die Massnahmen an der Gebäudehülle und eine ökologische Materialwahl richten sich nach dem Minergie-ECO-Standard. Dank der Instandsetzung können die Treibhausgasemissionen im Betrieb reduziert werden. Der Energiebedarf für Raumwärme und Trinkwarmwasser wird aus erneuerbaren Energien über den Anschluss an das Fernwärmenetz abgedeckt. Die Dachflächen werden begrünt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Der produzierte Strom dient der Eigenversorgung des Gebäudes.
Mit der Gesamtinstandsetzung wird die Idee des nutzungsneutralen Verwaltungsgebäudes gestärkt. Das Amtshaus Walche ist das erste Amtshaus, in welchem das Bürokonzept worksmart@zürich (Stadtratsbeschluss 118/2018) vollumfänglich umgesetzt wird.
Bauliche Massnahmen & Provisorium Wache Zentrum
Während der Instandsetzungsarbeiten am Amtshaus Walche ist der 24-Stunden-Betrieb des Rettungs- und Verlegungsdienstes der Wache Zentrum weiterhin gewährleistet. Die Fahrzeughalle bleibt in Betrieb. Die Ruhe- und Aufenthaltsräume, Garderoben und Arbeitsplätze sind während der Bauarbeiten in ein dreistöckiges Provisorium auf einer Pfahlkonstruktion auf der Limmat gegenüber dem Amtshaus Walche ausgelagert. Das Provisorium ist mittels Passerelle und Treppenturm mit der Fahrzeughalle des Amtshauses verbunden.