Drei Aufgaben standen bei der Instandsetzung des Jugendkulturhauses Dynamo im Vordergrund: die architektonische und städtebauliche Stärkung des dreiteiligen Ensembles an dem aussergewöhnlichen Ort direkt am Zusammenfluss von Limmat und Sihl; die Verbesserung innerer Abläufe und der Ausstattung; die Anpassung an gesetzliche Vorschriften. Der Ort beherbergt Musik, Tanz und Theater sowie die Bearbeitung von Metall, Textilien und digitalen Medien. Ausserdem ist er ein beliebter Treffpunkt, vor allem für die Zürcher Jugend, mit gastronomischem Angebot an sehr zentraler Lage.
Das Dynamo ist geprägt vom Bezug zu den beiden Flüssen der Stadt, aber auch von der Lage zwischen der vierspurigen Wasserwerkstrasse und dem beschaulichen Kloster Fahr-Weg. Anlässlich der Instandstellung wurden die drei Gebäude aus verschiedenen Epochen optisch zu einer Einheit zusammengefasst, sodass die Wirkung der Häuser als Gruppe gestärkt wird. Die Fassade des Haupthauses und der neueren Anbauten an das historische Gebäude wurde silberfarbig gestrichen und übereck vom Schriftzug «Dynamo» gekrönt. Mit seinem prägnanten Satteldach und seiner abstrakten Form hat es die Qualität eines kleinen Wahrzeichens.
Mit präzisen Eingriffen wurden die drei Gebäude an gegenwärtige Bedürfnisse angepasst. Der bisher komplizierte Weg durch das Haupthaus wurde verbessert. Der Eingangsbereich wurde dadurch zweigeschossig. Die Treppe, die hinauf in den Saal führt, ist nun klar erkennbar, grasgrün gestrichen und endet im dritten Obergeschoss neu direkt vor dem Eingang zum Saal. Im grossen Konzertsaal rückte die Bühne wieder an die schmale Gebäudeseite. Zudem wurde der Raum mit aktueller Veranstaltungstechnik ausgerüstet.
Das Gebäude wurde an die Vorschriften punkto Erdbebensicherheit angepasst. Die dafür notwendigen V-förmigen Stützen sind an der flussseitigen Fassade prägend sichtbar. Lärmschutzzonen und zwei Fumoirs wurden eingebaut. Ein neuer Fluchtweg erfüllt die Brandschutzvorschriften. Die dafür erforderliche neue Aussentreppe aus Sichtbeton ist das einzige zusätzliche Bauteil, welches im Rahmen der Sanierung hinzugefügt wurde. Diese fügt sich auf selbstverständliche Weise als neues Element in das heterogene Konglomerat am Limmatufer ein.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Architektur Kaufmann Widrig Architekten GmbH, Zürich
- Auswahlverfahren Planerwahl, 2010
- Erstellungskosten CHF 12,8 Mio.
- Bauzeit 2013 – 2015