Eine korrekte Identifikation des Schädlings ist wichtig. Nur so lässt er sich seriös bekämpfen. In Europa gibt es etwa 100 000 Insektenarten, dazu kommen Milben, Schadnager und andere Säugetiere. Nur ein kleiner Teil davon ist für den Menschen schädlich oder lästig. Der grössere Teil gelangt zufällig in unsere Wohnung, richtet dort aber keinen Schaden an. In solchen Fällen verhindert eine Bestimmung der Art eine unnötige Bekämpfungsaktion.
Ameisen
Da trockenes Backpulver keinen Nährwert hat und für Ameisen nicht attraktiv ist, fressen es die Ameisen gar nicht. Wenn Backpulver mit Zuckerwasser verrührt wird, fressen es die Ameisen, sie platzen aber nicht. Das vom Backpulver abgegebene Kohlendioxid verlässt die Ameisen auf natürlichem Weg.
Früher wurde im Haushalt Hirschhorn-Salz als Backtreibmittel verwendet. Es spaltet giftiges Ammoniak ab. Wahrscheinlich kommt daher die Empfehlung, Ameisen mittels Backpulver umzubringen. Mit Hirschhornsalz würde es funktionieren.
Asiatische Tigermücke
Die Tigermücke hat an ihren schwarzen Hinterbeinen fünf weisse Ringe. Die Enden der Hinterbeine sind weiss. Auf dem Rücken, hinter dem Kopf sieht man eine weisse Linie. Das Insekt ist nicht grösser als ein 5-Rappenstück. Die im Mittelland bereits weit verbreitete Asiatische Buschmücke sieht der Tigermücke äusserst ähnlich, ist aber bedeutend grösser.
Die Tigermücke ist auch tagsüber aktiv, während unsere einheimischen Mücken vor allem in der Dämmerung und nachts stechen.

Im September 2016 wurden auf dem Gelände der Fernbus-Station beim HB Zürich die ersten Tigermückeneier gefunden. Seitdem beobachtet der Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich das Gebiet systematisch und bekämpft gefundene Tigermücken, deren Eier und Larven. Im Herbst 2018 wurde die Tigermücke auch im Quartier Wollishofen nachgewiesen. Es ist davon auszugehen, dass die Tigermücke an beiden Orten durch Reisende eingeschleppt wurde.
In Wollishofen hat die Tigermücke die Wintermonate 2018/2019 überlebt. Dank geeigneter Massnahmen konnte die Population aber getilgt werden. Seither wurden in Wollishofen weder Tigermücken noch deren Eier gefunden. Bei der Fernbus-Station handelt es sich um wiederholte Neueinschleppungen mit den Fernbussen. In den Jahren 2020 bis 2022 wurden bei der Fernbus-Station lediglich einzelne Tigermücken und Tigermückeneier gefunden. Es ist davon auszugehen, dass die verminderte Ankunft von Fernreisebussen auf COVID-19 zurückzuführen ist.
Im Jahr 2023 stieg die Reisetätigkeit im Vergleich zu den Pandemiejahren weiter an und es wurden auf dem Areal der Fernbusstation wieder vermehrt Tigermücken und deren Eier gefunden. Eine Ansiedelung konnte jedoch verhindert werden. Ende September 2023 sind aus Seebach Tigermücken gemeldet worden. Aufgrund dessen wurden rund um zwei Liegenschaften sechs Fallen aufgestellt und während fünf Wochen auf Tigermückeneier überwacht. Die anschliessende Auswertung zeigte, dass keine weiteren Tigermückeneier oder Tigermücken gefunden wurden. Die Fachleute gehen daher davon aus, dass es sich um einen Einzelfund handelte.
Im August 2024 wurden erstmals Tigermückeneier in einer Falle an der Hafnerstrasse gefunden, und Tigermücken wurden aus den Quartieren Industrie und Wipkingen gemeldet. Die Fachstelle Schädlingsprävention geht derzeit den Fundmeldungen nach und stellt Eiablagefallen auf. Die Schächte und Dolen rund um die Fundstellen werden mit einem biologischen Larvizid gegen die Larven der Tigermücke behandelt.
Für die Bevölkerung besteht gegenwärtig kein Anlass, sich Sorgen zu machen. Die Tigermücke kann zwar das tropische Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus von einer infizierten auf eine noch nicht-infizierte Person übertragen. Die Gefahr ist jedoch klein. In der Schweiz (und auch in Deutschland) gab es bisher noch nie einen solchen Fall. Alle registrierten Krankheitsfälle waren im Ausland erkrankte Reiserückkehrer. Die Tigermücken sind jedoch sehr lästig, da sie auch tagsüber stechen, was einheimische Mücken nicht tun.
Die Studie einer italienischen Arbeitsgruppe liefert den wissenschaftliche Beweis, dass SARS-CoV-2 sich nicht in Stechmücken vermehren kann und deshalb durch Stechmücken nicht übertragen werden kann. Ausserdem kann der Erreger auch nicht an einer Stechmücke haftend von eine SARS-CoV-2-positiven Person auf eine gesunde Person übertragen werden – auch nicht bei einer sehr hohen Viruslas
Am besten beugen Sie der Ansiedlung von Mücken vor, indem Sie verhindern, dass sich Larven entwickeln können. Unser Flyer zeigt Ihnen, was Sie im Garten und Haus tun können. Zum Beispiel sollten Sie alle Gefässe im Freien, die Wasser enthalten, wöchentlich leeren oder umdrehen.
Allgemein gilt, um nicht von Mücken gestochen zu werden: Weite, lange Kleidung tragen, die mit repellenten Sprays behandelt ist.
Ursprünglich stammt die Tigermücke aus Südostasien. Die hauptsächliche Ausbreitung findet durch den Menschen statt. Die Mücken werden als «blinde Passagiere» mit dem Personen- und Güterverkehr in die Schweiz gebracht. Die Mücke selbst fliegt nicht weit und nur, wenn sie unbedingt muss, zum Beispiel um einen günstigen Brutplatz zu finden. Sie legt selten mehr als 100 Meter an einem Tag zurück.
Auf dem Stadtgebiet kommen überwiegend die einheimische Gemeine Stechmücke und die Japanische Buschmücke vor. Letztere sieht der Asiatischen Tigermücke äusserst ähnlich, ist aber grösser als diese. Falls nachfolgende Fragen mit Ja beantwortet werden, könnte es sich um eine Tigermücke handeln:
- Ist das Insekt nicht grösser als ein 5-Rappenstück?
- Besitzt das Insekt einen schwarzen Körper und eine weisse Musterung?
- Hat das Insekt 5 weisse Ringe am hintersten Beinpaar und sind die Enden der Hinterbeine weiss?
Sind Sie der Meinung, eine Tigermücke gesehen zu haben? Dann machen Sie eine scharfe Nahaufnahme vom Rücken und von den Hinterbeinen des Insektes und lassen Sie es uns über die App «Externer Link:Züri wie neu» wissen. Wir werden Ihrer Meldung nachgehen und falls nötig Massnahmen ergreifen. Falls Sie das Insekt einfangen können, legen Sie es bitte in einen mit Watte gepolsterten Deckel einer PET-Flasche, verschliessen Sie diesen mit Klarsichtfolie, nicht Klebstreifen, und senden ihn unter Angabe Ihrer Adresse, Telefonnummer und Mailadresse an die Schädlingsprävention des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Zürich. Unsere Adresse finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Wenn Sie die Mücke ausserhalb der Stadt Zürich gefunden haben, melden Sie die Mücke bitte über das Schweizerische Mückennetzwerk: Externer Link:www.muecken-schweiz.ch › Meldung einer Tigermücke. Dort können Sie die Meldestelle anhand des Fundortes der Mücke auswählen.
Bettwanzen
Eine ausgewachsene Bettwanze ist 4 bis 6 mm lang und flach, vollgesogen kann sie fast 10 mm lang werden und ähnelt im Aussehen einem Apfelkern. Die fünf Larvenstadien sehen ähnlich aus wie die Erwachsenen, sind aber heller und kleiner (ab 2 mm). Die ovalen Eier sind weisslich, etwa 2,5 mm lang und 0,5 mm im Durchmesser. Sie werden an die Unterlage angeklebt.

Seit 2006 steigen die Meldungen zu Bettwanzen exponentiell. 2016 wurden der Schädlingsprävention 164 Fälle gemeldet. Darin nicht eingerechnet sind Personen, die sich direkt an Schädlingsbekämpfungsfirmen gewendet haben. Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl Betroffener somit nochmals höher liegt. Von 1994 bis 2005 waren es noch unter 20 Meldungen pro Jahr.
Gründe für die weltweit beobachtete Zunahme der Bettwanze sind:
- Vermehrte Verschleppung durch stark angestiegene globale Mobilität und Reiseaktivität
- Bildung von Resistenzen durch falsche Anwendung von Insektiziden
- Verbot von gefährlichen, aber sehr wirksamen Insektiziden
- Technisch schwierige Bekämpfung, auch für Schädlingsbekämpfungsfirmen
Es lohnt sich, die Ferienunterkunft (Hotel-, Motelzimmer, Ferienwohnung, Airbnb, gemieteter Camper, etc.) vor der ersten Übernachtung auf Bettwanzen zu kontrollieren. Sie ersparen sich hohe Bekämpfungskosten und viel Ärger, wenn Sie einen Bettwanzenbefall schon beim Start des Urlaubs erkennen und nicht nach Hause einschleppen.
Räumen Sie Ihren Koffer noch am Reisetag aus. Nehmen Sie den Koffer nicht in Ihre Wohnung, sondern deponieren Sie ihn im Freien (Balkon). Alle Kleider, die bei 60°C waschbar sind, sollten gewaschen werden. Andere Kleider können Sie für eine halbe Stunde bei 50°C im Wäschetrockner behandeln. Kleinere Gegenstände lassen sich im Tiefkühler für mehrere Tage bei -17°C einfrieren. Das Innere des leeren Koffers sollten Sie im Freien mit einem Insektizidspray behandeln. Vor dem nächsten Gebrauch müssen Sie den Koffer mit einem feuchten Lappen reinigen.
Nein, das ist nicht eindeutig möglich. Jeder Mensch reagiert anders auf Stiche und zwei von zehn Person reagieren gar nicht auf die Stiche von Bettwanzen. Die Lage der Stiche kann einen Hinweis geben, aber Sicherheit hat man nur mit dem Finden einer Bettwanze oder der typischen Kotflecken.
Eine seriöse Schädlingsbekämpfungsfirma bekämpft nur, wenn entweder Tiere oder eindeutige Spuren (Kotflecken, Häutungsreste) gefunden wurden, oder ein Bettwanzenspürhund einen Befall angezeigt hat. Andere Parasiten wie Flöhe oder Milben müssen mit anderen Methoden bekämpft werden und manchmal befinden sich die Stich-Verursacher auch im Garten oder an einem anderen Aufenthaltsort der Gestochenen. In diesem Fall nützt eine Bekämpfung in der Wohnung gar nichts.
Alle uns bekannten Fallen zum Nachweis von Bettwanzen sind unseres Wissens nicht zuverlässig. Der beste Köder ist immer noch der Mensch. Bei Zimmertemperatur braucht eine Bettwanze etwa alle drei Tage eine Blutmahlzeit. Schlafen Sie zwei Tage auf dem Sofa und dann wieder im Bett. Machen Sie in der Nacht mehrere Kontrollen und fangen Sie die aus ihren Verstecken hervor kriechende Bettwanzen ein.
Spuren von Bettwanzen sind dunkle Kotflecken bei Ritzen und Spalten (am Bettgestell, bei Steckdosen, bei Bodenleisten, hinter Bildern etc.), in denen sich die Bettwanzen verkriechen.

Nein, Sie brauchen eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma. Die Fachleute wissen, wo und wie sie bekämpfen müssen. Holen Sie mehrere Offerten von professionellen Schädlingsbekämpfungsfirmen mit eidgenössischer Fachbewilligung ein. Das klar definierte Ziel muss die vollständige Ausrottung sein. Mit Insektensprays aus der Drogerie/Apotheke erreichen Sie die sehr gut in Ritzen und Spalten versteckten Tiere nicht. Schlimmstenfalls bringen Sie die Wanzen mit der Sprayaktion dazu, sich in der ganzen Wohnung zu verteilen, oder es wandert ein Teil der Population sogar in benachbarte Wohnungen.
Das ist nicht möglich. Ein Teil der Bettwanzen kann bei Zimmertemperatur bis zu einem halben Jahr ohne Blutmahlzeit überleben. Bleibt der Mensch zu lange vom Schlafzimmer weg, fangen die Wanzen an, aus dem Zimmer abzuwandern und verteilen sich in der ganzen Wohnung oder wandern über Leitungsschächte und andere Durchgänge in benachbarte Wohnungen.
Eine Übertragung von Krankheiten konnte in der Praxis bis jetzt nicht nachgewiesen werden. Es ist jedoch möglich, dass man auf die Stiche allergisch reagiert oder dass sich durch das Kratzen eine Sekundärinfektion entwickelt.
Konventionell mit Insektiziden
Es braucht mindestens zwei Behandlungen im Abstand von zwei bis drei Wochen, da die Eier durch die Insektizide nicht abgetötet werden. Die behandelten Räume sollten erst wieder betreten werden, wenn der insektizide Belag getrocknet ist.
Nebst einer Behandlung mit Insektiziden wird auch die thermische Behandlung – Raum aufheizen oder Gegenstände tiefgefrieren – praktiziert. Mit Silikatstaub (Diatomeenerde) steht eine biologische Methode zur Verfügung, mit der zum Beispiel Schlupfwinkel wie Hohlräume hinter Fussleisten behandelt werden. Angepasst an die jeweilige Situation werden diese Bekämpfungsmethoden auch kombiniert angewendet.
Achtung: Eine Behandlung schützt nicht vor einer Neueinschleppung.
Wenn Sie die Tiere selbst eingeschleppt haben, beispielsweise aus den Ferien oder mit Second-Hand Möbeln, müssen Sie die Bekämpfung selbst bezahlen.
Ist die Ursache des Bettwanzenbefalls unklar und sind mindestens zwei Parteien in einem Haus betroffen, muss die Vermieterin oder der Vermieter die Bekämpfung bezahlen.
Nein, in der Regel verstecken sich Bettwanzen an und in Möbeln und sogar Elektrogeräten. Deshalb zügeln Sie die Wanzen einfach mit und verbreiten sie so weiter. Es ist wichtig, dass vor dem Umzug eine professionelle Bekämpfung durchgeführt wird.
Dörrobstmotten
Die Larven der Dörrobstmotte ernähren sich von Vorräten wie Birchermüesli, Mehl, gedörrten Früchten oder Nussschokolade. Wenn die Larven genügend gefressen und ihre Endgrösse erreicht haben, kriechen sie in Ritzen und Spalten und verpuppen sich dort. Dieses Puppenstadium kann je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit bis zu zwei Monate dauern. Danach schlüpfen die Falter (Weibchen und Männchen), deren einziges Ziel die Fortpflanzung ist. Sie nehmen keine Nahrung mehr zu sich.


Pheromone sind artspezifische Geruchsstoffe, welche Insektenweibchen absondern, um die Männchen zur Begattung anzulocken. Die Pheromonfalle besteht aus einer Leimplatte, versehen mit einem Duftstoff, welcher denjenigen der Weibchen nachahmt. Die Männchen meinen, auf der Falle sitze ein Weibchen, landen auf der Leimplatte und bleiben kleben. Die Theorie der Fallenverkäufer besteht darin, dass alle Männchen auf die Falle fliegen und die Weibchen daher unbegattetet bleiben, keine Eier ablegen können und damit der Entwicklungszyklus unterbrochen wird. Dies ist leider in der Praxis nicht so. Nicht alle Männchen fliegen sofort auf die Falle. Wenn ein Weibchen näher ist als die Falle, wird es begattet, bevor das Männchen auf die Falle trifft.
Bei Windstille wirkt eine Pheromonfalle auf etwa 15 Meter Distanz. Mit Wind kann der Lockstoff auch Männchen aus grösserer Entfernung anlocken. Dies ist besonders im Sommer bei offenen Fenstern und Temperaturen über 20° C der Fall, auch wenn es in der entsprechenden Wohnung keinen Befall hat. Pheromonfallen sind nur in der Lebensmittelproduktion zum Befallsnachweis sinnvoll und nicht zur Bekämpfung von Dörrobstmotten in Privatwohnungen.
Unser Tipp: Vergessen Sie die Fallen. Füllen Sie Ihre Vorräte in luftdicht verschliessbare Behälter um und kontrollieren Sie diese regelmässig auf Mottenbefall.
Hornissen
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Hornissenstiche nicht gefährlicher sind als Stiche von anderen Wespenarten oder Bienen. Dieses Vorurteil stimmt also nicht! Die Giftblase aller drei Insekten ist ungefähr gleich gross. Pro Stich werden bei Hornissen und Wespen ca. 0,01 Milligramm Gift injiziert. Bei Bienen hingegen entleert sich die ganze Giftblase, womit ca. 0,1 Milligramm, also rund zehn Mal mehr, unter die Haut gelangen kann.
Gefährlich sind Hornissenstiche nur, wenn man auf ihr Gift allergisch ist. In der Schweiz kommt es wegen Bienen-, Wespen- oder Hornissenstichen zu durchschnittlich drei bis vier Todesfällen pro Jahr.
Hornissen sind, wenn man ihrem Nest nicht zu nahe kommt, überhaupt nicht aggressiv. Sie haben im Naturhaushalt eine wichtige Rolle. Zu ihrer Nahrung gehören Spinnen, Wespen, verschiedene Fliegenarten, Heuschrecken, viele Raupen und Blattwespenlarven. Ein grosses Hornissenvolk kann täglich bis zu 500 Gramm Insekten erbeuten, das sind Tausende von Insekten.
Hornissenvölker erfüllen in der Natur eine wichtige Aufgabe und sollten wenn immer möglich leben gelassen werden. Falls Sie nicht am Ort, wo sie ihr Nest gebaut haben, bleiben können, kann das Volk unter bestimmten Voraussetzungen umgesiedelt werden. Wir vermitteln Ihnen Adressen von Fachleuten, die Hornissennester umsiedeln.
Der Externer Link:Bienengesundheitsdienst bietet auf seiner Webseite ein Merkblatt an, mit dessen Hilfe man die invasive Asiatische Hornisse (Vespa velutina) von unserer einheimischen Hornisse (Vespa crabro) unterscheiden kann:
Ebenfalls ist beim Bienengesundheitsdienst eine aktuelle Liste mit bestätigten Funden zu finden.
Stellen Sie folgende Fragen:
- Hat das Insekt mindestens 1.7 cm Körperlänge?
- Ist es ein fliegendes Insekt?
- Hat das Insekt einen vorwiegend schwärzlich gefärbten Brustteil und gelbe Beinenden?
Wenn Sie alle drei Fragen mit «Ja» beantworten, melden Sie einen Verdachtsfall wie folgt. Wenn Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit «Nein» beantworten, müssen Sie keine Meldung machen.
Meldung von Hornissenfunden
Fotografieren oder filmen Sie das Insekt, das Nest und andere verdächtige Funde. Mindestens ein Individuum sollte auf Ihrem Material deutlich zu erkennen sein. Gehen Sie dabei nicht näher als 5 m an ein Nest heran und vermeiden Sie Erschütterungen in dessen Nähe.
Halten Sie Datum, Uhrzeit, Ort und Umgebung (z. B. Bienenstöcke, Wald) des Fundes fest.
Melden Sie den Verdachtsfall an die Externer Link:Schweizer Meldeplattform für die Asiatische Hornisse.
Benötigte Angaben der meldenden Person: Name, Vorname, E-Mail-Adresse und Telefonnummer.
Hornissen per Livestream im Nest beobachten
David Hablützel, Imker und Wespenumsiedler in Zürich, hat in Zusammenarbeit mit dem Umwelt- und Gesundheitsschutz und Grün Stadt Zürich einen Hornissenschaukasten in der Stadt Zürich installiert. Ein Hornissenvolk aus einem Rollladenkasten in der Nähe wurde in den Hornissenschaukasten umgesiedelt. Im Inneren des Schaukastens und am Eingang wurden Kameras installiert. Per Livestream liessen sich so die Hornissen beim Nestbau sowie beim Füttern und Pflegen der Larven Tag und Nacht beobachten. Die Beobachtungszeit dauerte von August bis Ende November 2021. Das Pilotprojekt wurde weitergeführt. Hier geht es zum Externer Link:Livestream.
Kleidermotten
Die Larven der Kleidermotten können das Protein Keratin verdauen. Dieses kommt in tierischen und menschlichen Haaren, Federn, Horn, Finger- und Zehennägeln usw. vor. Man findet die Kleidermotte deshalb auch oft an mumifizierten Kadavern. Die Larven können aber Seide, Baumwolle und synthetische Produkte (Acryl, Nylon etc.) nicht verdauen. Deshalb werden diese Gewebe selten zerbissen.
Die Kleidermottenlarven spinnen mit eigener Seide, ihrem Kot und den herumliegenden Fasern einen Köcher, in welchem sie sich aufhalten. Diese Köcher, Kotkrümel und Häutungsreste können Sie bei einem Befall finden. Oft flattern auch Motten in der Nähe des Befallsortes herum. Falls Sie diese Dinge bei den Kleidungsstücken mit Löchern nicht finden, kommen die Löcher nicht von der Kleidermotte. Eine defekte Waschmaschinen-Trommel kann beim Schleudern der Wäsche auch Löcher verursachen.


Das Öl hat auf Kleidermotten keine abschreckende oder abstossende Wirkung. Damit das Zedernholz seine Wirkung entfalten kann, muss die Konzentration über zwei Wochen hoch bleiben. Dies ist nur in einem dichten Behälter gewährleistet. Bei einem normalen Kleiderschrank, der täglich geöffnet wird, hat der Einsatz von Zedernholz keinen Sinn. Zedernholz, welches älter als ein Jahr ist, ist unwirksam, weil sich ein Grossteil der Öle schon verflüchtigt hat.
Ratten und Mäuse
Ratten kommen normalerweise entlang von Gewässern und in der Kanalisation vor. Je mehr Essensreste oder Vogelfutter sie vorfinden, desto mehr Nachwuchs produzieren sie. Die Fachstelle Schädlingsprävention kontrolliert mehrmals pro Jahr Stellen, wo Ratten regelmässig auftreten. Deshalb gibt es in Zürich im Vergleich zu anderen Städten relativ wenig Ratten in der Nähe von Menschen.
Ratten und Mäuse können gefährliche Krankheitskeime übertragen und durch ihren Nagetrieb grosse Materialschäden anrichten. Gleichzeitig liefern wir Menschen den Ratten ein überreichliches Futterangebot: Durch überquellende Container, weggeworfene Lebensmittelreste oder das Verstreuen von Vogelfutter erhalten die Nager viel mehr Futter als in einer natürlichen Umgebung. Ohne Präventionsmassnahmen käme es deshalb schnell zu einer Rattenplage und somit zu einer Gefährdung des Menschen. Die Fachstelle Schädlingsprävention der Stadt Zürich geht deshalb regelmässig an öffentlichen See- und Flussufern sowie an anderen Stellen, wo Nager und Menschen zusammen vorkommen, gegen Ratten und Mäuse vor.
Ziel dieser Massnahmen ist es, ein übermässiges Anwachsen der Rattenpopulation von Vornherein zu verhindern. Leider finden Ratten auf ihren Streifzügen durch die Stadt viel zu oft achtlos weggeworfene Lebensmittel. Gelingt es, solche Situation zu verhindern, müssen weniger Ratten getötet werden. Ausserdem werden so weniger Biozide in die Umwelt gebracht.
Mehr Achtsamkeit bei der Entsorgung essbarer Abfälle hätte eine grosse Wirkung auf die Entwicklung von Ratten. Die Nager werden von Lebensmittelresten und Vogelfutter angelockt. Je grösser das Nahrungsangebot ist, desto schneller vermehren sich die Ratten. Häufig liegt die Ursache bei überquellenden Abfallcontainern, die für Ratten ein Nahrungsreservoir erster Güte sind. Übers WC entsorgte Essensreste, im Freien verstreutes Vogelfutter und achtlos ins Gebüsch geworfene Essensreste ergänzen den Menüplan der anspruchslosen Nager.
Wer Vögeln im eigenen Garten bei Schnee oder Dauerfrost durch den Winter helfen will, sollte die Informationen der Externer Link:Vogelwarte zur Fütterung von Kleinvögeln beachten.
Wer in der Stadt Zürich Ratten oder andere Schädlinge entdeckt, kann dies über die App «Züri wie neu»,Externer Link: www.zueriwieneu.ch melden, oder die Fachstelle Schädlingsprävention anrufen.
Informationen zur Bekämpfung von Nagetieren im eigenen Haus finden Sie in unseren Merkblättern.
Käse wird an der Wärme schnell ranzig und ist dann nicht mehr sehr attraktiv. Mäuse ernährten sich ursprünglich von Grassamen. Die bei uns als Schädling auftretende Hausmaus akzeptiert eine breite Auswahl an Futterquellen. Sie frisst gern Körner, aber auch Nutella oder Schokolade. Ein sehr guter Köder ist eine Mischung aus eingeweichten Haferflocken mit Erdnussbutter und gebratenem Speck.
Nein, das ist nicht so. Journalistinnen und Journalisten verwenden zwar immer wieder in ihren Berichten über Ratten die «Eine Ratte pro Person»-Regel, die 1909 von W.R. Boelter in England unter «The rat problem» publiziert wurde. Diese Regel entbehrt jedoch jeder wissenschaftlichen Grundlage.
Mister Boelter bereiste die englische Landschaft und fragte die Bewohnerinnen und Bewohner folgende Frage: «Halten Sie es für möglich, dass es hier eine Ratte pro Acre (1 Acre = 0,4 ha) hat?» Er erhielt die Antwort: «Ja, natürlich» oder «Nein, die Zahl ist zu tief». Bewohnerinnen und Bewohner von Städten wurden in dieser Studie nicht befragt. Schlussendlich kam er zur «gelehrten» Annahme, dass es pro kultivierte Acre in England ungefähr eine Ratte hat. Damals gab es in England 40 Millionen kultivierte Acres und daraus folgerte Boelter, dass es auch ca. 40 Millionen Ratten gäbe. Zufälligerweise wohnten zu der Zeit in England gerade 40 Millionen Leute. Daraus wurde die «Eine Ratte pro Acre» Statistik zu einer Ratte pro Person. Die Leute liebten diese Statistik und niemand hinterfragte sie für lange Zeit. So wurde dieselbe Rattenstatistik gerne von Schädlingsbekämpfungsfirmen, Ämtern aber auch von der UNO verwendet. In Amerika fing David Davies während des zweiten Weltkriegs an, Ratten und deren Verhalten in Städten zu erforschen. 1949 untersuchte er die Rattenpopulation in New York (damals rund acht Mio. Einwohnerinnen und Einwohner) mittels Fallenfang, Zählung von Eingängen zu Rattenbauten und Laufwegen sowie dem gefundenen Rattenkot. Er kam damals auf eine Schätzung von einer Ratte auf 33 Leute oder rund 250 000 Ratten. Als das New Yorker Gesundheitsdepartement den Bericht las, wurde der stadtweite Rattenvernichtungsplan schubladisiert.
Schaben
Schaben sind weltweit verbreitet. In der Stadt Zürich nahm die Zahl der Anfragen zu Schaben rasant ab. Auskunft gibt die Grafik.
Gründe für diese Abnahme sind:
- Einführung von hochwirksamen Ködergels zur Schabenbekämpfung
- Gezielte und effiziente Anwendung durch die Schädlingsbekämpfungsfirmen
- Sensibilisierung und Beratung der Bevölkerung und Liegenschaftsverwaltungen durch Schädlingsbekämpfungsfirmen und Behörden
Das ist unmöglich. Schabeneier können so nicht verteilt werden. Wenn Schaben oder deren Eipakete zerdrückt werden, sind sie genau so tot wie andere Insekten. Daraus kann nichts mehr wachsen.
Die häufigsten Verschleppungsarten sind mit Materiallieferungen, in der Tasche vom Arbeitsplatz oder im Gepäck aus den Ferien.
Weder Silberfischchen noch Schaben können schwimmen oder tauchen. Sie gelangen in die Badewanne oder ins Spülbecken, weil sie Feuchtigkeit suchen. Dann können sie auf der glatten Fläche nicht mehr aus der Badewanne kriechen. Weil sie sich lieber im Dunkeln aufhalten, verstecken sie sich dann im Abfluss und deshalb scheint e so, als wenn sie aus dem Siphon kämen. Beachten Sie unsere Merkblätter über Silberfischchen und Schaben.
Silberfischchen
Weder Silberfischchen noch Schaben können schwimmen oder tauchen. Sie gelangen in die Badewanne oder ins Spülbecken, weil sie Feuchtigkeit suchen. Dann können sie auf der glatten Fläche nicht mehr aus der Badewanne kriechen.

Stadttauben
Das Gegenteil ist der Fall, die Fütterung schadet den Tauben.
Der Schweizer Tierschutz (STS) schreibt in seinem Externer Link:Merkblatt über die Strassentaube:
Das Taubenfutter stellt eine einseitige Ernährung dar und führt zu einem Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen. Die Fütterung der Tauben führt zudem zu einem übermässigen Anwachsen der Populationen und verursacht verschiedene Probleme:
- Taubenkot ist ein idealer Nährboden für Schimmelpilze, die sogar Gestein zerstören können.
- Aus Brutplätzen können Parasiten wie die Taubenzecke, Flöhe und Blutmilben auswandern und auch den Menschen befallen.
- Die hohen Taubenpopulationen geraten bei der Suche nach Nistplätzen in Not, denn die Zahl von geeigneten Brutplätzen nahm in den letzten Jahrzehnten stetig ab. Viele geeignete Gebäude wurden saniert oder abgerissen. So entstand ein grosser Druck auf die wenigen geeigneten Nistplätze, was zu einer Überbesetzung dieser Orte führte. Die Folgen sind Erhöhung von Stress, Krankheiten und Parasiten. In erster Linie sind dabei die hilflosen Nestlinge betroffen. Nicht unterschätzt werden dürfen Schäden und Belästigungen: Verunreinigungen von Gebäuden und Denkmälern durch Taubenkot; Schäden an Grünanlagen, durch artuntypisches Fressen der Knospen und Blätter. Das letztere Phänomen ist auf eine Mangelerscheinung bei den Tauben zurückzuführen. Der Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen entsteht durch das ungeeignete Futter der taubenfütternden Menschen.
- In zu grossen Populationen von Strassentauben leben in der Regel viele kranke Tiere. In freier Wildbahn fallen solche Tiere als erstes ihren Fressfeinden zum Opfer. Diese natürliche Selektion funktioniert in den Städten aber nicht mehr, weil die Fressfeinde (Greifvögel) eher rar sind. Deshalb leben kranke Tiere unnatürlich lange und können so Krankheiten auf andere Individuen übertragen.
Die hohe Populationsdichte macht also in erster Linie den Tauben selber zu schaffen. Die oft elendiglichen Lebensbedingungen sind aus Sicht des Tierschutzes nicht tragbar und müssen im Interesse der Tauben verbessert werden. Die hohe Populationsdichte macht also in erster Linie den Tauben selber zu schaffen. Die oft elendiglichen Lebensbedingungen sind aus Sicht des Tierschutzes nicht tragbar und müssen im Interesse der Tauben verbessert werden. Für Tierfreunde gilt deshalb: Tauben nicht füttern!
Wespen
- Anbringen von Fliegengittern (Maschenweite kleiner als 3 mm) an Fenstern
- Speisen und Getränke im Freien abdecken
- Speisereste sofort wegräumen
- Abfallbehälter verschliessen
- Beim Essen im Freien Pumpspray mit Wasser parat halten und den Tisch anfliegende Wespen damit besprühen
- Für süsse Getränke Trinkhalm verwenden. Vorsicht beim Trinken direkt aus Dosen
- In die Kleidung gekrochene Wespen nicht drücken. Abwarten, bis sie von alleine herauskommen oder das Kleidungsstück vorsichtig ablegen
- Sicherheitsabstand von einem grossen Nest etwa drei bis fünf Meter
- Heftige Bewegungen, besonders in Nestnähe, vermeiden (ruhiges Verhalten)
- Erschütterungen des Nestes vermeiden
- In der Dämmerung Zimmer nur bei ausgeschaltetem Licht lüften, weil Licht Wespen anlockt
- Im Herbst Bäume mit Fallobst meiden
- Ruhe bewahren (keine Panik!)
- Einstichstelle mit Eiswürfel kühlen
- Umschläge mit Essigsaurer Tonerde
- Stiche mit kühlender Salbe oder mit angeschnittener Zwiebel behandeln
- Bei Allergieverdacht (Ausschläge, Atem- oder Kreislaufbeschwerden) oder Stichen im Mund und Rachen sofort Sanität, Tel. 144, rufen
Drei Hornissenstiche töten einen Menschen, sieben ein Pferd. Diese Aussage wurde schon längst widerlegt. Unter den neun in Mitteleuropa vorkommenden Faltenwespenarten ist die Hornisse die grösste. Hornissenstiche sind nicht gefährlicher als Stiche von anderen Wespenarten oder Bienen. Ein gesunder, nicht gegen Wespengift allergischer Mensch, müsste von Hunderten von Hornissen, Wespen oder Bienen gestochen werden, um in Lebensgefahr zu geraten.
Wespen können ihren hohlen, mit feinen Widerhaken besetzten Stachel im Gegensatz zu den Bienen mehrmals einsetzen. Stiche sind schmerzhaft und verursachen meist innerhalb von 15 Minuten eine je nach Empfindlichkeit und Einstichstelle schwache oder stärkere Schwellung. Sie sind für einen gesunden Menschen aber ohne weiteres zu verkraften. Der beim Stich freigesetzte Giftgeruch alarmiert augenblicklich benachbarte Wespen. Eine rasche Flucht ist ratsam, wenn Sie in Nestnähe gestochen wurden.
Allergiker oder Personen mit einer Überempfindlichkeitsreaktion auf Insektengifte – können lebensbedrohende Symptome wie übermässige Schwellung, Hautrötungen, Kribbeln am ganzen Körper, Atembeschwerden und Kreislaufprobleme in unterschiedlicher Heftigkeit zeigen. Hier sollte der Grad der Empfindlichkeit durch einen Arzt oder eine Ärztin ermittelt werden, damit die betreffende Person informiert ist, wie sie bei einem Stich reagieren muss. Unter Umständen ist es möglich, die allergischen Reaktionen durch Desensibilisierung abzubauen. Auch nicht allergische Personen sind bei Stichen im Rachenbereich durch die folgende Schwellung und Atemnot gefährdet.
Lebensbedrohende Situationen sind jedoch sehr selten. Jedes Jahr kommt es in der Schweiz zu durchschnittlich drei bis vier Todesfällen wegen Wespen- oder Bienenstichen. Eine Insektengiftallergie ist nicht vererbbar.
Weitere Informationen finden Sie beim Externer Link:Allergiezentrum Schweiz.
Wespen, die ausserhalb des Nestbereiches nach Nahrung oder Baumaterial suchen, sind nicht angriffslustig. Dies gilt auch für Wespen, die sich bei Dunkelheit in hell erleuchtete Zimmer verirren. Wird das Licht gelöscht und das Fenster geöffnet, fliegen sie innerhalb kurzer Zeit ins Freie. Generell gilt: Wespen stechen nur, wenn man sie drückt, festhält oder sich an ihrem Nest zu schaffen macht. Weil die Waben mit der Öffnung nach unten im Nest hängen, reagieren alle Wespenarten sehr aggressiv, wenn das Nest erschüttert wird. Fallen die Larven aus ihrer Zelle, können sie nicht mehr zurück und sterben.
Beachten Sie, dass gewisse Gerüche wie Haarsprays oder Parfüms Wespen zum Stechen animieren können. Meiden Sie die Umgebung eines Nests und bewahren Sie beim Anflug von Wespen Ruhe, so werden Sie kaum gestochen.
Wespen sind geschickte Jäger, die zur Aufzucht ihrer Brut Futter in Form von erbeuteten Insekten benötigen. Im Naturhaushalt nehmen sie daher eine wichtige Stellung ein. Zu ihrer Beute gehören Spinnen, andere Hautflügler verschiedene Fliegenarten, Heuschrecken, Raupen und Blattwespenlarven. Für uns nützlich sind sie insbesondere durch das Vertilgen von Forst- und Baumschädlingen und von gewissen lästigen Fliegenarten. Hornissen erbeuten oft sogar Wespen. Grosse Völker erbeuten pro Tag bis zu 500 Gramm Insekten.
Wespen brauchen Energie zum Fliegen und «Heizen». Die Zuckersäfte der Blüten und Pflanzen sind ihr «Benzin». Im Herbst fliegen Wespen gern reife Früchte und Fallobst an. Hornissen und die meisten anderen Wespenarten sind heute nicht mehr häufig. In Deutschland sind sie sogar geschützt. Falls sie zu nahe am Mensch leben, sollte eine Umsiedlung in Betracht gezogen werden. Die lokale Feuerwehr kann Sie diesbezüglich beraten. In Zürich und Umgebung gibt es einen Spezialisten, der Hornissen und Wespen gegen ein Entgelt umsiedelt. Die im Herbst lästige Deutsche und Gemeine Wespe sind hingegen häufig.
In Mitteleuropa leben neun Arten von Faltenwespen und rund 600 andere Wespenarten, welche keine grossen Völker bilden sondern solitär leben. Die Faltenwespen sind alle Insektenjäger und benötigen zur Aufzucht ihrer Brut eiweisshaltige Nahrung und damit grosse Insektenmengen; sie sind wichtige Glieder im Gleichgewicht der Arten. Die erwachsenen Wespen ernähren sich dagegen von Kohlenhydraten (= Säfte von Bäumen oder Früchten).
Meistens sieht man in Siedlungsnähe folgende sechs Arten:
- Hornisse (Vespa crabro)
- Mittlere Wespe (Dolichovespula media)
- Sächsische Wespe (Dolichovespula saxonica)
- Feldwespe (Polistes dominulus)
- Deutsche Wespe (Vespula germanica)
- Gemeine Wespe (Vespula vulgaris)
Die Deutsche und die Gemeine Wespe sind die einzigen zwei Arten, die dem Menschen lästig werden und als «Mitesser» an den Balkontisch kommen. Sie bauen ihre Nester in Höhlen (Erdlöcher von Mäusen oder Maulwürfen, Rollladenkasten oder unter Dachziegel) und können sehr grosse Völker bilden (1000 bis 8000 Tiere). Sie haben einen längeren Lebenszyklus als die anderen vier Arten, ihr Nest kann bis in den November aktiv sein. Die friedlichen Arten fliegen meistens nur bis Mitte September.
Wespen leben als Völker ähnlich wie Honigbienen, mit denen sie auch verwandt sind. Wespenvölker leben jedoch nur eine Saison lang. Ab Anfang Mai beginnt die aus der Winterstarre erwachte Königin an einem geschützten Ort mit dem Nestbau und legt die ersten Eier in die frisch gebauten Waben. In jede Zelle legt sie ein Ei. Die Zellen der Wespen- und Hornissenwaben sind sechseckig, wie diejenige der Bienen. Diese Form gibt bei geringstem Materialverbrauch die höchste Stabilität. Wespen- und Hornissennester sind aus einem papierähnlichen Material, bestehend aus morschem oder verwittertem Holz, vermischt mit Speichel, gebaut. Bienenwaben sind aus Wachs, den die Bienen in speziellen Hautdrüsen produzieren.
Aus den Eiern schlüpfen nach etwa fünf Tagen Larven, welche etwa zwei Wochen gefüttert werden und wachsen, dann ihre Zellen mit einem Deckel verschliessen und sich verpuppen. Nach weiteren zwei Wochen schlüpfen aus diesen Zellen ausgewachsene Wespen-Arbeiterinnen (sterile Weibchen). Diese helfen der Königin beim Nestbau und Futter besorgen. Es werden immer mehr Waben gebaut und immer mehr Arbeiterinnen schlüpfen, so dass sich die Königin nur noch mit dem Eierlegen beschäftigt. Die Arbeiterinnen übernehmen alle anderen Aufgaben: Nestbau, Futtersuche, Larven- und Königinnenpflege, Bewachen des Nestes.
Um die erste Hülle wird eine zweite gebaut. Die Luftschicht dazwischen dient als Dämmung und hält das Klima im Nest konstant. Je grösser das Volk wird, desto mehr Waben werden angebaut und desto grösser wird die äussere Hülle. Die innerste Schicht der Hülle wird jeweils wieder abgebaut, damit weitere Waben angebaut werden können. Die Königin legt neue Eier in die frei gewordenen Waben. Aus ihnen schlüpfen nach wenigen Tagen die Larven der «zweiten Generation».
Eine Wespenarbeiterin lebt je nach Bedingungen zwei bis vier Wochen. Bei der Nahrungssuche kann sie sich bis zu einem Kilometer vom Nest entfernen.
Ab Mitte August schlüpfen Männchen und Jungköniginnen. Sie fliegen aus dem Nest und paaren sich. Die im Nest verbleibenden Wespen sterben und nur die jungen Königinnen überleben den Winter in Winterstarre, versteckt in einer frostfreien Ritze. Ab Ende Oktober sind die Wespen nicht mehr aktiv. Ein altes Nest wird niemals ein zweites Jahr benutzt. Es kann aber an einem günstigen Standort vorkommen, dass eine Königin ein neues Nest in der Nähe des alten baut.
Zecken (Gemeiner Holzbock, Ixodes ricinus)
Seit ein paar Jahren gilt die ganze Schweiz als Zecken-Risikogebiet mit FSME-Impfempfehlung des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Ausnahmen sind Genf und Tessin. Dies hat weniger mit der tatsächlichen Verbreitung der Zecke zu tun, sondern hängt damit zusammen, dass ausserhalb der beiden Kantone deutlich mehr Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet wurden.

Dass die Anzahl der Zecken tatsächlich gestiegen ist, ist nicht erwiesen. Mildere Winter begünstigen aber die Lebensweise der Zecken und verlängern die Zecken-Saison. Zugenommen haben dagegen die Kontaktmöglichkeiten. Durch verändertes Freizeitverhalten kommt es zu mehr Situationen, in denen das Risiko besteht, einen Zeckenstich einzufangen.
Zecken halten sich vorwiegend in mittelfeuchten Laub- und Mischwäldern mit üppigem Unterholz auf. Sie leben auf einer maximalen Höhe von 1.5 Metern. Zecken greifen weder an, noch springen sie auf ihre Wirte. Sie landen auf unserem Körper, wenn wir zum Beispiel Grashalme im Vorbeigehen streifen. Auch höhere Geschwindigkeiten wie beim Joggen oder Biken schützen nicht davor, dass die Zecke mit ihren gut haftenden Beinen auf den Körper gelangt.
Bei der Liga für Zeckenkranke Schweiz häufen sich die Anfragen zum Thema Zecken im Garten. Zwischen 2014 und 2016 sammelte die Universität Hohenheim im Rahmen der Externer Link:Gartenstudie zahlreiche Zecken in Gärten. Dabei zeigte sich, dass einmal durch Haus-/Wild-/ Nagetiere eingeschleppte Zecken sich in geeigneten Gartenstrukturen festsetzen und stabile Populationen bilden können. Es ist davon auszugehen, dass die etablierten Stadtwildtiere Zecken transportieren und diese auf diesem Weg auf städtischen Grünflächen ankommen.
Zecken werden ab einer Temperatur von etwa sieben Grad Celsius aktiv. Mit der erwachenden Natur im Frühjahr beginnt auch die Zeckenzeit und es gilt ab dann erhöhte Vorsicht bei Aufenthalten im Wald, am Waldrand oder auf Wiesen in Waldnähe. Die meisten Stiche werden in den Monaten April, Mai und Juni registriert.
Für die Zecke stellt der Mensch nur eine Möglichkeit dar, an eine Blutmahlzeit zu gelangen. Diese benötigen sie für ihr Überleben und vor allem für die Fortpflanzung. Zahlreiche andere Lebewesen werden von Zecken heimgesucht. Darunter Mäuse, Eichhörnchen, Rehe, Igel, Vögel oder Eidechsen. Die lange Liste wird fortgesetzt durch Nutz- und Haustiere.
Bei Aufenthalten oder Aktivitäten im Wald oder in Waldnähe empfiehlt es sich, lange Hosen und geschlossene Schuhe zu tragen, um es den Zecken möglichst schwer zu machen, auf die Haut zu gelangen. Beim Streifen durchs Unterholz zusätzlich die Socken über die Hosenbeine ziehen. Wichtig bei Kindern, dass der Kopf mit einem Hut oder Käppli geschützt ist, weil er sich auf idealer Zeckenhöhe befindet.
Zeckenschutzmittel enthalten Wirkstoffe (Icaridin, Citriodiol, Citronella, u. a. m.), die auf Zecken abstossend wirken. Zeckensprays erhöhen die Schutzwirkung, wenn sie auf die Socken aufgetragen werden und so Zecken davon abhalten, über die Hosenbeine zur durchbluteten Haut hochzukrabbeln. Aufgetragen am Haaransatz verhindert es vor allem bei Kindern Zeckenstiche im Kopfhaar und hinter den Ohrläppchen. Am wirkungsvollsten geschützt bleibt die mit Textilien bedeckte Haut. Durch Kleidungsstücke hindurch können Zecken nicht stechen.
Hat man eine krabbelnde Zecke auf einer Körperstelle oder auf einem Kleidungsstück entdeckt, sollte sie rasch unschädlich gemacht werden. Zecken sind Überlebenskünstler, kommen bei idealen Klimabedingungen jahrelang ohne Nahrung aus und überleben mehrere Wochen unter Wasser. Im WC oder im Abfluss zu entsorgen, ist deshalb nicht ratsam. Eine geeignete Methode ist, sie zwischen einem Haushaltpapier eingefaltet, mit einem glatten Gegenstand (z. B. dem Boden eines Trinkglases) zu zerdrücken. Auch mit einer Flamme sind sie schnell ausser Gefecht gesetzt. Durch Zerdrücken oder mit Hitze lassen sich auch zuvor entfernte Zecken vor dem Entsorgen unschädlich machen. Falls mehrere Zecken von Hunden entfernt werden müssen, können die Zecken auf ein Klebband fixiert und zwischen den Klebeflächen eingeschlossen, über den Haushaltabfall entsorgt werden.
Damit die Zecke unbemerkt Blut saugen kann, gibt sie mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel und einen Entzündungshemmer ab, wenn sie zusticht. Deshalb spürt man vom Stich in der Regel nichts. In der Schweiz werden schätzungsweise die Hälfte aller Zeckenstiche erst gar nicht bemerkt.
Zecken können von der Fusssohle bis zur Kopfhaut überall zustechen. Am häufigsten werden Zecken an geschützten stellen wie Kniekehle, Achselhöhle, Leisten-/Genitalbereich aber auch im Bauchnabel oder zwischen den Zehen entdeckt und entfernt. Einige Körperstellen wie die Kopfhaut können am besten mit den Fingern durch Abtasten kontrolliert werden. Für die Kontrolle des Rückens kann man einen Spiegel zu Hilfe nehmen oder sich gegenseitig absuchen.
Während für Menschen die Gefahr von der Schildzecke (Ixodes ricinus) ausgeht, spielen je nach Tierart andere Zecken eine Rolle. Allerdings sind Haustiere ebenso von durch Zecken übertragbare Krankheiten betroffen. Wie sich das Haustier am besten vor Zecken schützen lässt, weiss die Tierärztin oder der Tierarzt.
Es gibt nicht nur eine Möglichkeit. Entscheidender ist, welches Werkzeug gerade griffbereit liegt. Mit einer spitz zulaufenden Pinzette lässt sich die Zecke hautnah am Kopf anpacken und gerade herausziehen. Mit einem Zeckenhaken (Tick Twister) keilt man den Kopf der Zecke in der Kerbe und dreht leicht. Fast noch wichtiger als die Methode ist der Umstand, dass die Zecke nach Sichtung umgehend entfern wird. Öl und andere Flüssigkeiten haben bim Zeckenentfernen nichts verloren. Ist kein passendes Werkzeug zur Hand, können zur Not auch Fingernägel gute Arbeit leisten.
Weitere Infos zum Entfernen von Zecken: Externer Link:Sendung SRF-Puls vom 24. Juni 2024
Während FSME-Viren direkt beim Stich übertragen werden, benötigen Borrelien zwischen 16 und 24 Stunden, um von der Zecke zum Wirt zu wechseln. Da der Zeitpunkt des Zeckenstichs meist nicht bekannt ist, ist immer sofortiges Handeln angesagt.
Die bekanntesten Krankheiten in der Schweiz sind Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme Borreliose. Das FSME-Virus kann einen Infekt auslösen und eine lebensbedrohliche Gehirn- oder Hirnhautentzündung hervorrufen. Häufig machen sich grippeähnliche Symptome bemerkbar. Gegen FSME kann man sich impfen, eine erfolgte Infektion ist hingegen nicht therapierbar. Bei der Lyme Borreliose wird ein Bakterium von der Zecke auf den Wirt übertragen. Borreliose ist die häufigste von Zecken übertragene Krankheit. Es gibt jedoch keine Impfung gegen die Erkrankung. Wenn eine kreisförmige Hautrötung um die Einstichstelle auftritt, ist eine Diagnose durch den Arzt und die Behandlung mit Antibiotika nötig.
Die Stichwunde desinfizieren, den Zeitpunkt des Stichs festhalten und die Stichstelle beobachten. Erscheint auf der Haut beim Zeckenstich ein roter Kreis oder treten grippeähnliche Symptome auf, sollten ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Ein Zeckenstich gilt in der Schweiz als Unfall und wird von der Unfallversicherung abgedeckt, falls der Zusammenhang zwischen einem Zeckenstich und den auftretenden Symptomen/Beschwerden feststellbar ist. Das ist ein weiterer Grund, weshalb die Kontrolle des Körpers und das sich Merken von Zeckenstichen wichtig ist.
- Externer Link:Puls - Angsttier Zecke – Wachsende Gefahr oder übertriebene Sorge? - Play SRF SRF-Sendung Angsttier Zecke: Wachsende Gefahr oder übertriebene Sorge? 26.6.2023 mit Werner Tischhauser, Projektleiter Schädlingsberatung Stadt Zürich
- Externer Link:Fünf wertvolle Tipps aus der SRF-Sendung Angsttier Zecke vom 26.6.2023
- Die Expertenantworten aus dem Externer Link:SRF-Puls-Chat vom 26.6.2023
- Link zum Download der Externer Link:Präventions-App Zecke