
Im Einzugsgebiet der Schulanlage Entlisberg in Wollishofen findet eine bauliche Verdichtung statt. Die Stadt Zürich rechnet mit einer weiterhin steigenden Anzahl von Schulkindern.
Um dem wachsenden Schulraumbedarf gerecht zu werden, soll die historische Schulanlage Entlisberg mit einem Neubau für neun zusätzliche Primarschul- und zwei Kindergartenklassen im Tagesschulbetrieb erweitert werden. Nebst Unterrichtsräumen bietet der Neubau Raum für die Betreuung und Verpflegung der rund 440 Kinder sowie für den Musikunterricht der Musikschule Konservatorium Zürich. Die neue Einfachsporthalle wird ausserhalb der Schulzeiten auch für den Vereinssport zur Verfügung stehen.
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Immobilien Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten
- Ausführungskredit CHF 54 Mio. (inkl. Reserven)
- Politischer Prozess Der Ausführungskredit wird der Stimmbevölkerung im Mai 2025 vorgelegt
- Architektur Darlington Meier Architekten AG, Zürich
- Auswahlverfahren Architekturwettbewerb im offenen Verfahren nach SIA 142 mit 52 Teams (einstufig, anonym), Januar 2023
- Bauzeit voraussichtlich 2026 – 2028
Der Neubau ist ein ökologisch vorbildliches Gebäude mit geringem Fussabdruck, der den schützenswerten Bestand stimmig ergänzt. Auch geht der Neubau behutsam mit dem wertvollen Baumbestand und dem schützenswerten Schülergarten um. Dank dem kompakten und in verschiedener Hinsicht ressourcenschonenden und gut platzierten Neubau bleiben der gesamte Baumgürtel und die Grünanlage erhalten. Das Quartier kann den beliebten öffentlichen Spielplatz weiterhin nutzen und es werden vielfältige Aussenräume mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten geschaffen. Das bestehende zweigeschossige Schulgebäude aus der Nachkriegszeit (im Inventar schützenswerter Bauten von kommunaler Bedeutung) wird durch den viergeschossigen Neubau keineswegs konkurrenziert. Es entsteht vielmehr eine reizvolle Ausgewogenheit: Die feingliedrige Holzfassade lehnt sich an den Altbau an, und der Neubau integriert sich ins Wohnquartier, ohne die prägende Bedeutung eines Schulhauses zu vernachlässigen.
Der Neubau wird nach Minergie-P-ECO zertifiziert, bei dem ein behagliches und gesundes Innenraumklima einen Aspekt darstellt. Mit seiner Dachbegrünung und dem ohnehin grosszügigen und biodiversen Grünraum leistet das Projekt einen Beitrag zur lokalen Hitzeminderung. Ebenso wird auf dem Dach der Erweiterung eine PV-Anlage errichtet. Die Wärmeerzeugung erfolgt fossilfrei bzw. mittels einer Erdwärmepumpe und Erdwärmesonden für Heizung und Brauchwarmwasser.
Auch die Wiederverwendung von vorhandenen Materialien (ReUse) ist ein Beitrag an die städtischen Umweltziele. Insbesondere bei der Planung des Freiraums rund ums Provisorium kommt der ReUse-Gedanke zum Tragen. So wurden Materialien (ruderale Kieslandschaft) und Ausstattungselemente (Sandspiel, Sitzelemente) eingesetzt, die später im Aussenraum des Erweiterungsbaus wieder verwendet werden können. Beim provisorischen Allwetterplatz wurde darauf geachtet, dass ein Bandensystem eingesetzt wird, das später vom Sportamt eingelagert und woanders wiedereingesetzt werden kann. Ergänzend zum ReUse-Gedanke wurden für die Einhaltung der Vorgaben des Denkmalschutzes die schützenswerten baulichen Elemente (Natursteinmauern, Wasserbecken und Natursteinplatten) für die Wiederverwendung aufgenommen.
Das Projekt wird nach der modernen BIM-Methode geplant. Dadurch werden Informationen mit digitalen Mitteln für ein optimiertes Planen, Bauen und Bewirtschaften zusammengeführt und ausgetauscht. Das Ziel liegt in der Prozessoptimierung während allen Phasen des Planens, Bauens und später des Bewirtschaftens.
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt die Stadt Zürich auf den Architekturwettbewerb. Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht.