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Projekt Luftbeeren

stadt-zuerich.ch/luftbeeren

Pilotprojekt Luftbeeren 2021/2022

Feinstaub in der Luft hält einen Teil der Strahlung auf der Erde zurück. Das führt zu einer weiteren Erderwärmung und hat damit Einfluss auf den Klimawandel. Die Stadt hat mit dem Pilotprojekt Luftbeeren im Sommer 2021 ein Citizen Science Projekt zum Thema Feinstaub erprobt. Ziel war es, die Menschen zum einen für den Feinstaub in der Luft zu sensibilisieren und eigene Messdaten zu überprüfen.

330 Bewohner*innen aus zwei ausgewählten Siedlungen in Zürich hatten während 6 Wochen die Aufgabe, eine Erdbeerpflanze auf ihrem Balkon oder Fenstersims zu pflegen. Die Blätter der Pflanzen wurden anschliessend auf Feinstaub untersucht.

Die Beteiligung am Projekt war sehr hoch. Es zeigt sich, dass mit dem partizipativen Ansatz die Sensibilisierung für das Thema Luftqualität im direkten Wohnumfeld geweckt werden kann. Gleichzeitig konnte das Messlabor Luftqualität der Stadt Zürich ihre Messdaten in diesen Siedlungen bestätigen.

Wie lief das Pilotprojekt ab?

Erbeerpflanzen verteilt

Im Mai 2021 wurden in einzelnen ausgewählten Quartieren der Stadt Zürich Erdbeerpflanzen verteilt. Die Bewohnerinnen und Bewohner sollten diese im Aussenraum absturzsicher platzieren und pflegen.

Erdbeerblätter im Labor analysiert

Im Juli 2021 schickten die Teilnehmenden ihre Erdbeerblätter an ein Labor ein. Hier wurden die Blätter auf Feinstaub untersucht. Die Resultate wurden allen  Teilnehmenden zur Verfügung gestellt. 

Teilnehmende haben selber Feinstaub gemessen

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten auch einen eigenen elektronischen Sensor zur Messung der Luftqualität bauen. Dazu erhielten sie einen kleinen Bausatz mit Anleitung. Die Messdaten wurden ebenfalls für die Auswertung genutzt.

Messwerte aus dem Pilotprojekt Luftbeeren

Messdaten pro Pflanze

Blätter von 224 Erdbeerpflanzen wurden von den Teilnehmenden des Citizen Science Projekts eingesendet und analysiert. Jeder einzelne rote Strich repräsentiert eine einzelne Pflanze.

Verteilung von Pflanzen und gemessenem Feinstaub

Auf der Karte sieht man die unterschiedlichen Verteilungen der Pflanzen in den beiden Siedlungen Riedtli und Buchegg in der Stadt Zürich. Je grösser ein Punkt, umso mehr Pflanzen waren an diesem Standort platziert. Je roter der Punkt umso höher ist der Messwert an diesem Standort.

 

Verteilung von Pflanzen und gemessenem Feinstaub

Verteilung der Messstandorte

Was bedeuten die Werte?

Auf der Grafik sieht man alle Werte der eingesendeten Pflanzen. Jeder Strich ist eine Pflanze. Je länger der Strich, umso grösser waren die Unterschiede zwischen den gemessenen Werten der drei Blätter. Ist eine Pflanze während dem Messzeitraum nass geworden, hat dies einen deutlichen Einfluss auf die Messung, da die magnetisierbaren Teilchen wohl teilweise weggespült wurden. Sobald ein Wert über 0 ist, bedeutet dies, dass deutliche Anteile an magnetisierbarem Material gefunden wurden. Je tiefer der Wert umso weniger gemessene Magnetisierbarkeit.

Verkehr als Ursache für Feinstaub

Je höher der Wert, umso mehr magnetisierbare Teilchen wurden auf der Blattoberfläche gefunden. Das bedeutet, dass umso mehr Feinstaub auf den Blättern der Pflanze gefunden wurde. Die Ursachen hierfür können unterschiedlich sein. Einige davon hängen mit dem Verkehrsaufkommen bzw. dem Abrieb von Fahrzeugteilen und auch der Fahrweise der Verkehrsteilnehmenden zusammen. Wird oft gebremst und angefahren oder fährt ein Tram in der Nähe der Pflanze vorbei, so ist der Abrieb deutlich höher und somit auch das Vorkommen der magnetisierbaren Teilchen.

Der höchste Wert wurde auf der Winterthurerstrasse zwischen der Riedtli- und der Kinkelstrasse gemessen, der niedrigste am Röslibrunnweg zwischen der Stolze- und der Winterthurerstrasse.

Erkenntnisse

Neben den Messerwerten, die für 224 Luftbeeren ermittelt werden konnten, hat die Stadt mit dem Pilotprojekt Luftbeeren folgende Erkenntnisse gewonnen:

  • Die Messwerte der Erdbeerblätter bestätigen die Messungen an den Luftmessstationen der Stadt Zürich.
  • Die Menge Feinstaub wurde gemessen, aber nicht welche Art Feinstaub sich abgelagert hatte. Dies soll das nächste Mal durch eine zusätzliche Messmethode mituntersucht werden.
  • Die Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner betrifft und interessiert das Thema Luftqualität besonders.
  • Die elektronischen Sensoren funktionieren. Sie gaben einen detaillierten Einblick in die Feinstaubsituation vor dem jeweiligen Fenster der Teilnehmenden.

Wie geht es weiter?

Das Projekt stiess vielerorts auf Interesse. Für 2023 ist ein stadtweites Projekt geplant, in dem erneut mit Hilfe von vielen Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt Zürich und mit Pflanzen die Luftqualität genauer unter die Lupe genommen wird.

Wollen Sie mehr über das Thema Feinstaub erfahren?

  • Die Seite «Feinstaub» zeigt die Entwicklung der Feinstaubwerte über die letzten Jahre und die Auswirkungen von Feinstaub auf die Gesundheit. 
  • Der kostenlose SMS-Service «Feinstaub-SMS» informiert Sie, sobald der Feinstaub-Grenzwert überschritten wird. 

Partner

Das Projekt ist eine Initiative des Umwelt - und Gesundheitsschutz  Zürich in Zusammenarbeit mit Grün Stadt Zürich, Liegenschaften Stadt Zürich und mit:

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