Eine altersmedizinische Abklärung vor geplanten Operationen, komplexen medizinischen Interventionen und Therapien (z.B. Chemotherapie) kann helfen, Risiken und Komplikationen zu verringern sowie den optimalen Heilungsverlauf durch gezielte Massnahmen zu fördern.
Die altersmedizinischen Abklärungen erfolgen entweder im Rahmen eines ambulanten Sprechstundentermins (Zurich POPS-Sprechstunde) oder auch bei stationären Patient*innen präoperativ bzw. vor Durchführung von komplexen medizinischen Interventionen und Therapien. POPS steht für «Peri-operative care for Older People undergoing Surgery». Untersucht werden dabei wichtige Funktionsbereiche der Alltagsselbständigkeit, die Lebensqualität und der Ernährungszustand und mögliche Risiken durch chronische Begleiterkrankungen und Medikamenteneinnahme. Die Ergebnisse werden den zuweisenden Fachärzt*innen mitgeteilt und fliessen in die Behandlungsplanung ein. Die Altersmediziner*innen am Stadtspital Zürich arbeiten eng mit anderen Fachdisziplinen zusammen und bauen ihre Kooperationen kontinuierlich aus.
Patient*innen profitieren durch die vorgängige Abklärung der speziellen Bedürfnisse der Gesundheit im Alter und möglicher Risikofaktoren, da so ungewünschte Behandlungsergebnisse und Komplikationen durch gezielte Massnahmen reduziert werden können.
Das Zurich-POPS-Konzept ist ein spezialisiertes Modell der medizinischen Versorgung für ältere Patient*innen, das darauf abzielt, vor, während und nach chirurgischen Eingriffen eine auf die Bedürfnisse und Risiken im Alter optimal abgestimmte Behandlung anzubieten.
Wichtige Aspekte sind dabei:
Vor einer Operation/Intervention bzw. komplexen medizinischen Therapie wird eine umfassende geriatrische Beurteilung durchgeführt, um die körperlichen, geistigen und funktionalen Reserven und die «Fitness» der Patient*innen einzuschätzen. Dies hilft dem Behandlungsteam potenzielle Risiken besser darzustellen, aber auch, die vorhandenen Ressourcen für die Festlegung der bestmöglichen Behandlungsoption gemeinsam mit den Patient*innen zu berücksichtigen.
Basierend auf der Untersuchung werden massgeschneiderte altersmedizinische Empfehlungen abgegeben, die auf die spezifischen Bedürfnisse und die Gesundheitssituation der älteren Patient*innen abgestimmt sind.
Im Rahmen von Zurich-POPS-Team arbeiten die Spezialist*innen für Altersmedizin eng mit den zuweisenden Fachärzt*innen zusammen, um eine koordinierte und umfassende Versorgung sicherzustellen.
Durch gezielte Massnahmen, wie der Optimierung der Medikation, Ernährungsberatung und physiotherapeutische Übungen, wird die körperliche Verfassung der Patient*innen verbessert, um das Risiko von Komplikationen zu verringern.
Auch für die unmittelbare postoperative Phase werden Empfehlungen für eine bestmögliche Vermeidung von Risiken wie einem Delir (akuter Verwirrtheitszustand, z.B. postoperativ) erstellt, um schnelle Erholungsphasen und die Verminderung von Komplikationen zu fördern.
Für die Phase nach der Operation werden Empfehlungen für einen umfassenden (Akut-)Rehabilitations- und Nachsorgeplan erstellt, um die Genesung zu unterstützen und die Rückkehr zu einem möglichst selbstständigen Leben zuhause zu fördern.
Ältere Patient*innen mit einer unfallbedingten Verletzung oder Fraktur werden am Standort Waid im Zentrum für Alterstraumatologie interdisziplinär behandelt. Die geriatrische Beurteilung und Mitbehandlung erfolgt in diesem Fall während des stationären Aufenthalts.
Das POPS-Konzept zielt darauf ab, die Behandlungsergebnisse und die Lebensqualität älterer Patient*innen zu verbessern, indem es eine personalisierte und integrierte Betreuung bietet. Diese Leistung wird im Altersmedizinischen Ambulatorium am Standort Triemli angeboten.