Grünräume in städtischen Gebieten stehen in einem Spannungsfeld zwischen gestalterischen Ansprüchen, Nutzungsbedürfnissen und ihrem ökologischen Potenzial. Ein wichtiger Anspruch an zukunftsorientierte Grünräume ist es, das ökologische Potenzial besser auszuschöpfen, während bedarfsgerechte Nutzungsmöglichkeiten und eine ansprechende Gestaltung gewährleistet bleiben. Die Pflegemassnahmen sind dafür das verbindende Element.
Grün- und Freiflächen sind Lebens- und Aufenthaltsräume für Menschen, Tiere und Pflanzen. Sie sind Bestandteil des städtischen Naturraums wie auch des Naherholungsraums. Entsprechend sind diese unterschiedlichen Funktionen zu erhalten und nach Möglichkeit weiterzuentwickeln. Zur Förderung der Biodiversität ist neben dem Erhalt bestehender Lebensräume, der Aufwertung von Frei- und Grünflächen und damit der Bereitstellung von Lebensräumen für einheimische, standortgerechte Pflanzen und Tiere eine hohe Priorität einzuräumen.
Die Stadt Zürich folgt in der Pflege ihrer Grünflächen der «Verwaltungsverordnung VVO über die naturnahe Pflege und Bewirtschaftung städtischer Grün- und Freiflächen». Diese bezweckt den differenzierten, nachhaltigen Umgang mit dem städtischen Grün und regelt eine fachlich korrekte Pflege unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte. Grün Stadt Zürich koordiniert deren Umsetzung durch alle städtischen Verwaltungsabteilungen, die Flächen bewirtschaften oder diese durch Dritte bewirtschaften lassen.
Die Stadt Zürich bietet eine grosse Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume. Damit die Stadt auch künftig einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität leisten kann, müssen bestehende Biotope erhalten und ergänzt werden. Die zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt notwendigen Pflege- und Unterhaltsmassnahmen müssen dementsprechend fachgerecht und sorgfältig ausgeführt werden. Neben verschiedenen Standortfaktoren (Boden, Klima, Licht, Wasser) ist die Art und Weise der Bewirtschaftung und Pflege für die Artenvielfalt von entscheidender Bedeutung.
Grün Stadt Zürich hat praxisnahe Anleitungen für die Pflege von Gärten und Grünanlagen erarbeitet. Diese vermitteln Fachwissen, und Handlungsanleitungen zur Etablierung naturnaher Pflege und der Förderung der Biodiversität in urbanen Grünräumen, sowie zum schonenderen Umgang mit Ressourcen (Material, Betriebsmittel, Arbeitszeiten). Zielgruppe ist das Fachpersonal für Gartenbau, das mit der naturnahen Pflege beauftragt wird. Durch Umsetzung naturnaher Pflegemassnahmen kann die Artenvielfalt sowie der schonende Umgang mit Ressourcen in urbanen Grünräumen gefördert werden. Für die Erstellungspflege neuer ökologisch wertvoller Flächen können im Programm Stadtgrün Förderbeiträge beantragt werden.