Ausmass, Prävention und Intervention
Sexistische oder abwertende Sprüche, Witze und Nachrichten, obszöne Gesten, unerwünschte körperliche Annäherungen bis hin zu sexuellen Übergriffen – sexuelle und sexistische Belästigung am Arbeitsplatz kann viele Formen annehmen. Auch homo- und transphobe Äusserungen fallen darunter. Sexuelle und sexistische Belästigung am Arbeitsplatz ist in der Schweiz weit verbreitet. Rund ein Drittel der Arbeitnehmenden war bereits einmal betroffen, wie eine neue Studie zeigt. Gleichzeitig wissen viele Arbeitnehmende und Arbeitgebende nicht, was ihre Rechte und Pflichten sind.
Wer ist besonders häufig betroffen von sexueller und sexistischer Belästigung am Arbeitsplatz in der Schweiz? Wo und durch wen erfolgen die Belästigungen? Welche Auswirkungen haben sie? Welche Rechte und Pflichten gelten?
Am BiblioTalk stellt Dr. Lena Liechti (Büro BASS) die neusten Erkenntnisse zu sexueller Belästigung am Arbeitsplatz in der Schweiz vor.
In den letzten fünf Jahren hat sich die rechtliche Lage für lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intergeschlechtliche und queere (LGBTIQ+) Personen in der Schweiz erheblich verbessert. Trotz Fortschritte sind aber in anderen Bereichen auch gegenteilige Entwicklungen zu beobachten. Politische Kämpfe rund um LGBTIQ-Rechte bringen öffentliche Diskussionen mit sich und rücken queere Menschen in den gesellschaftlichen Fokus. Erstmals wurde anhand der Abstimmungskampagne zur «Ehe für alle» untersucht, wie LGBTIQ+ Personen die Kampagne erlebt haben und welche Effekte sie auf ihre Gesundheit hatte.
Wie erleben LGBTIQ+ Personen die aktuelle Situation in der Schweiz? Was sind die Auswirkungen von Diskriminierung auf das Wohlbefinden von LGBTIQ+ Personen? Wie haben LGBTIQ+ Personen die Abstimmungskampagne zur «Ehe für alle» erlebt? Wie können Einzelpersonen und Institutionen aktiv dazu beitragen, dass sich LGBTIQ+ Personen in der Schweiz wohl und sicher fühlen?
Diesen Fragen gehen Dr. Léïla Eisner und Dr. Tabea Hässler vom Psychologischen Institut der Universität Zürich am BiblioTalk nach. Sie leiten das Schweizer LGBTIQ+ Panel (Längsschnittstudie).
Männer sind in der Kriminalstatistik überproportional vertreten. Schwere Gewalttaten und sexualisierte Gewalt wie Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung werden fast ausschliesslich von Männern verübt. Auch wenden Männer häufiger Gewalt gegen sich selbst an.
Welche Rolle spielt Gewalt in der männlichen Identitätsbildung? Wie können wir (jungen) Männern Wege aufzeigen, um sich jenseits von Gewalt zu verwirklichen? Welche Erfolge und Herausforderungen zeigen sich dabei?
Die Sozialarbeiter und Männerberater Kambez Nuri und Tomas Vollenweider vom mannebüro züri geben Einblick in den Workshop «Männlichkeit, wer ist das?», den sie seit zwei Jahren mit jungen Männern an Schulen und sozialpädagogischen Institutionen im Kanton Zürich durchführen.
Künstliche Intelligenz (KI) wird heute immer häufiger eingesetzt. Etwa um Texte, Bilder oder gar Videos zu generieren, aber auch um Prognosen zu erstellen oder Entscheide zu fällen.
Wie können Algorithmen in Bezug auf Geschlecht, Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung diskriminierend wirken? Wie kann dem entgegengewirkt werden? Was ist der aktuelle rechtliche Rahmen? Und welche Chancen bietet KI für eine geschlechtergerechtere, inklusivere Gesellschaft? Darüber spricht Dr. Angela Müller, Geschäftsleiterin von AlgorithmWatch CH.
Grundsätzlich steht allen Menschen gleich viel Zeit zur Verfügung – so scheint es zumindest. Doch unsere Zeit ist von unseren Tätigkeiten, Ressourcen und unserem Lebensalter unterschiedlich strukturiert. Warum ist Zeit ungleich verteilt? Welche Rolle spielt dabei das Geschlecht? Wie hängen die vorherrschende Ordnung der Zeit mit Geschlechterverhältnissen und unserem Wirtschaftssystem zusammen? Welche Lösungsansätze bieten feministische Ansätze zu Zeitpolitik für mehr Zeitgerechtigkeit, die allen zugute kommt? Darüber spricht Politikwissenschaftlerin Dr. Friederike Beier am BiblioTalk.
Frauen mit Behinderungen sind die am stärksten von Gewalt betroffene Gruppe der weiblichen Bevölkerung. Sie erleben sowohl in der Kindheit und in der Jugend als auch im Erwachsenenleben um ein Vielfaches häufiger körperliche, psychische und sexuelle Gewalt als Frauen ohne Behinderungen.
Wie und wo sind Frauen und Mädchen mit Behinderungen von Gewalt betroffen? Welche Unterstützung finden sie vor? Welche Barrieren gibt es bei der Unterstützungssuche? Wie kann Gewalt gegen Frauen mit Behinderungen beendet werden? Darüber spricht Politologin und Sozialwissenschaftlerin Monika Schröttle am nächsten BiblioTalk, der in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Avanti stattfindet.
Wie wohl und sicher fühlen sich LGBTQ+ Jugendliche im schulischen Umfeld in der Deutschschweiz?
Die Schule ist als Lern- und Lebensraum von grosser Bedeutung für die gesunde Entwicklung von Jugendlichen. Etwa 10 Prozent der Schüler*innen in der Schweiz sind lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer oder verwenden weitere Selbstbezeichnungen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt (Abkürzung: LGBTQ+).
Das Forschungsprojekt SOGUS (Sexuelle Orientierung, Geschlecht und Schule) liefert erstmals repräsentative Daten zum Wohlbefinden und zu Erfahrungen von queeren Jugendlichen an Deutschschweizer Schulen. Janine Lüthi und Monika Hofmann, beide am Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung Bern (IZFG) und im Projektteam SOGUS, stellen die Umfrageergebnisse und den Praxisteil des Projekts vor.