Ende 2023 wurde das Bau- und Auflageprojekt abgeschlossen und das Plangenehmigungsgesuch termingerecht beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht, was einem Baugesuch entspricht. Die öffentliche Auflage folgte ab 8. April 2024, die Planunterlagen für das zukünftige Tram Affoltern konnten während 30 Tagen eingesehen werden.
- 4 Kilometer neue Gleise
- 550 Meter durchschnittlicher Haltestellenabstand
- 7 Minuten Fahrzeit von Brunnenhof nach Holzerhurd
- Fahrgastkapazität: 2.200 Personen pro Stunde und Richtung (im 7,5 Minutentakt)
- 12.000 Fahrgäste pro Tag (erwartete Nachfrage 2040)
- 50%-Kapazitätssteigerung gegenüber heutigem Trolleybus-Angebot
- 295 Masten und 35 Mauerbolzen
- 4 elektrische Schmieranlagen
- 8 Weichen, davon 4 elektrische und 4 mechanische
- 600 Volt Spannung Gleichstrom
Affoltern ist ein bedeutendes Entwicklungsgebiet im Nordwesten der Stadt Zürich. Das Quartier ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Heute leben in Affoltern mehr als 26‘000 Einwohnerinnen und Einwohner, das sind rund 40 Prozent mehr Menschen als vor 15 Jahren. Bis ins Jahr 2035 werden weitere 5‘000 Einwohnerinnen und Einwohner hinzukommen, und es werden zahlreiche zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.
Ein Grossteil der Neuzuzüger nutzt regelmässig den öffentlichen Verkehr. So sind auch die Fahrgastzahlen auf den Buslinien in Affoltern spürbar angestiegen und die Busse schon heute während der Spitzenzeiten stark ausgelastet. Mit der weiteren Zunahme reichen selbst die Kapazitäten der Doppelgelenkbusse der Linie 32, die in den Spitzenzeiten im 6-Minuten-Takt verkehren, bald nicht mehr aus. Mit der neuen Tramlinie werden zusätzliche Kapazitäten geschaffen, und Affoltern erhält eine direkte Anbindung an die Innenstadt. Die vorgesehene Eigentrassierung stellt einen raschen und zuverlässigen Betrieb sicher. Mit dem Tram wird Affoltern ein ideales Verkehrsangebot erhalten.
In wenigen Jahren werden rund 500.000 Menschen in Zürich leben. Einen Grossteil der künftigen Verkehrsentwicklung soll der öffentliche Verkehr aufnehmen, und so erwarten die VBZ einen weiteren Nachfragezuwachs von rund 30% in den kommenden 15 Jahren. Mit ihrer Netzentwicklungsstrategie haben die VBZ die erforderlichen Ausbauschritte für das Tram- und Busnetz definiert, die auch zukünftig ein leistungsfähiges und attraktives öV-Angebot in der Stadt Zürich sicherstellen, um so einen markanten Beitrag an die hohe Lebensqualität zu leisten.
Das Tram Affoltern mit seiner attraktiven Verbindung ins Stadtzentrum ist ein wesentlicher Bestandteil der VBZ-Netzentwicklungsstrategie. Ein weiterer Bestandteil ist die Nordtangente, die zukünftig von Affoltern via Oerlikon nach Schwamendingen führen soll.
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie Tram Affoltern wurde 2015/2016 die Linienführung des Tram Affoltern festgelegt. Aus Richtung Stadtzentrum kommend, wird das Tram ab der Haltestelle Brunnenhof (ehemals Radiostudio) entlang der Wehntalerstrasse via Neuaffoltern und Zehntenhausplatz bis ins Holzerhurd fahren. Zwischen Brunnenhof und Holzerhurd werden dieselben Haltestellen bedient, an denen heute die Trolleybuslinie 32 hält.
Die neue Tramstrecke soll von der Linie 11 befahren werden. Sie verbindet Affoltern direkt mit dem Hauptbahnhof, der Bahnhofstrasse und dem See. Die bisher vom 11er bediente Strecke nach Auzelg übernimmt die Linie 15. Im Gegenzug endet die Buslinie 32 künftig am Bucheggplatz.
Zwischen Brunnenhof und Holzerhurd werden entlang der Wehntalerstrasse zusätzliche Kapazitäten durch eine neue Tramstrecke errichtet. Damit erhält Affoltern eine attraktive und leistungsfähige Anbindung an das Tramnetz.
Das Projekt Tram Affoltern ist ein gemeinsames Projekt von Stadt und Kanton Zürich. Die Federführung für die Projektierung der neuen Tramverbindung liegt bei den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich.
Budgetentscheid des Kantons führt zu Verzögerung
Das von Stadt und Kanton gemeinsam geplante und finanzierte Projekt Tram Affoltern wird in der aktuellen Budget- und Finanzplanung des Kantons aus Spargründen zurückgestellt, wie am Freitag, 30. August 2024, an einer Medienkonferenz des Kantons Zürich bekannt wurde. Auf die laufenden Projektierungsarbeiten hat dies keinen Einfluss. Mögliche Auswirkungen auf den Baustart des Projekts müssen abgewartet werden.
Meilensteine 2020-2023
Gemäss Leistungsauftrag zwischen dem Kanton Zürich und der Stadt Zürich vom 22. September 2020 wird unter der Gesamtprojektleitung der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) aktuell ein Bau- und Auflageprojekt für das Tram Affoltern erstellt. Die Arbeiten wurden im Herbst 2020 aufgenommen. Im Frühjahr 2021 zeigte sich, dass in Bezug auf das Temporegime auf der Wehntalerstrasse ein unabhängiger Bahnkörper überprüft sowie Abschnitte der Velovorzugsroute ins laufende Projekt integriert werden sollen. Diese Abklärungen nahmen rund ein Jahr in Anspruch.
Sowohl der Regierungsrat des Kantons Zürich wie auch der Stadtrat der Stadt Zürich haben im Juli 2022 einen Zusatzkredit von rund 2 Millionen Franken für diese zusätzlichen Projektänderungen bewilligt.
Im April 2022 hat der Bundesrat die Infrastrukturkonzession erteilt und im Juni 2022 das Projekt Tram Affoltern ins Agglomerationsprogramm der 4. Generation zur Mitfinanzierung durch den Bund aufgenommen. Am 22. Februar 2023 hat der Bundesrat bekanntgegeben, dass er alle 32 eingereichten Agglomerationsprogramme der vierten Generation zur Mitfinanzierung durch den Bund aufnimmt. Dazu gehört auch das Projekt Tram Affoltern. Der Bund stellt damit einen Beitrag von über CHF 100 Mio. für das Tram Affoltern in Aussicht.
Am 17. November reichten die VBZ das Plangenehmigungsgesuch beim Bundesamt für Verkehr ein. Dies entspricht dem Baugesuch. Das Bau- und Auflageprojekt wird nun bis Ende 2023 fertiggestellt.
Wie bereits in den vorherigen Phasen des Projekts werden die Quartiervertreterinnen und Quartiervertreter sowie die Bevölkerung mit Veranstaltungen über den Projektfortschritt informiert.
Meilensteine bis 2019
2015 und 2016 wurde unter der Federführung des Tiefbauamts der Stadt Zürich (TAZ) in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Mobilität (AFM) und dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) eine Machbarkeitsstudie zum Tram Affoltern erarbeitet (Schlussbericht 21. Dezember 2016). Diese bildet die Grundlage für die vorliegenden Projektierungsarbeiten.
Die Machbarkeitsstudie für das Tram Affoltern lag Ende 2017 vor. 2018 startete das Vorprojekt, das Ende 2019 termingerecht abgeschlossen wurde.
Projektorganisation
Tram Affoltern ist ein gemeinsames Projekt von Stadt und Kanton Zürich. Besteller des Trams Affoltern ist der Kanton Zürich, vertreten durch den Zürcher Verkehrsverbund. Die Federführung für die Projektierung der neuen Tramverbindung liegt bei den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich.
Gesamtprojektleitung
- René Volken, VBZ, Gesamtprojektleiter
- Stephan Bende, VBZ, stellv. Gesamtprojektleiter
- Rudolf Steiner, TAZ Tiefbauamt Zürich
- Daniel Amstad, DAV Dienstabteilung Verkehr
Planer
LOS 1: IG TAFF
- SNZ Ingenieure und Planer AG
- Ingenieurbureau Heierli AG
LOS 2: IG TRAFFO
- Basler & Hofmann
- Gruner Wepf AG, Zürich
Es ist uns ein Anliegen, die Bevölkerung regelmässig zu informieren. Termine und Aktuelles finden Sie hier:
Affoltern Diagonal 2024
Am Montag, 16. September 2024, informierte die Stadt Zürich im Hotel Kronenhof die Quartierbevölkerung von Affoltern über aktuelle Planungen, Hochbauten, Infrastrukturvorhaben und Projekte im öffentlichen Raum. Mit dabei war Stadtrat Michael Baumer zum Projekt Tram Affoltern.
Weitere Informationen und die Präsentationen finden Sie auf der städtischen Seite über Zürich-Affoltern.
Eröffnung Infocenter Tram Affoltern
Wir freuen uns, Sie im Infocenter Tram Affoltern an der Wehntalerstrasse 536 zu begrüssen. Kommen Sie vorbei und stellen Sie Ihre Fragen. Öffnungszeiten: ab 4. September, jeweils am Mittwoch von 10.00 bis 12.00 Uhr, oder nach Vereinbarung.
Budgetentscheid des Kantons führt zu Verzögerung
Das von Stadt und Kanton gemeinsam geplante und finanzierte Projekt Tram Affoltern wird in der aktuellen Budget- und Finanzplanung des Kantons aus Spargründen zurückgestellt, wie am Freitag, 30. August 2024, an einer Medienkonferenz des Kantons Zürich bekannt wurde. Auf die laufenden Projektierungsarbeiten hat dies keinen Einfluss. Mögliche Auswirkungen auf den Baustart des Projekts müssen abgewartet werden.
Bauprojekt Tram Affoltern: Öffentliche Auflage und Aussteckung
Ende 2023 wurde das Bau- und Auflageprojekt abgeschlossen und das Plangenehmigungsgesuch termingerecht beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht. Die öffentliche Auflage folgte ab 8. April 2024, die Planunterlagen für das zukünftige Tram Affoltern konnten während 30 Tagen eingesehen werden. Die Auflagedokumente wurden zudem unter www.zh.ch/auflagen-eisenbahnen publiziert.
Insgesamt sind 100 Einsprachen eingegangen. Diese betreffen vor allem den Landerwerb und die Parkplatzsituation an der Wehntalerstrasse. Mehr finden Sie in der Medienmitteilung .
Soweit darstellbar, wurde das Projekt ausgesteckt bzw. markiert. Die Aussteckungen und Markierungen haben Anfang März 2024 begonnen.
Informationsveranstaltung Tram Affoltern
Am Mittwoch, 3. April 2024, fand im Kronenhofsaal ein gut besuchter Informationsanlass zum Projektstand Tram Affoltern statt mit den Referentinnen und Referenten:
- Pia Meier, Präsidentin Quartierverein Affoltern (Begrüssung)
- Michael Baumer, Stadtrat Zürich, Vorsteher Departement Industrielle Betriebe
- Simone Brander, Stadträtin Zürich, Vorsteherin Tiefbau- und Entsorgungsdepartement
- Dr. Marco Lüthi, Direktor Verkehrsbetriebe Zürich, VBZ
- René Volken, Gesamtprojektleiter Tram Affoltern, VBZ
Im Anschluss gab es Gelegenheit zum weiteren Austausch mit Fachexpert*innen, der rege genutzt wird. Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme.
Affoltern Diagonal
Die Stadt Zürich informiert die Quartierbevölkerung von Affoltern über aktuelle Planungen, Hochbauten, Infrastrukturvorhaben und Projekte im öffentlichen Raum. Das letzte Affoltern Diagonal fand statt am 19. September 2023, 19.00 Uhr, im Kronenhof.
Informationen zu den vergangenen Veranstaltungen 2020 bis 2023 finden Sie auf der städtischen Seite zu Zürich-Affoltern.
Tramhaltestelle und Gestaltung Zehntenhausplatz – Wettbewerb abgeschlossen
Mit dem Bau der neuen Tramlinie nach Zürich-Affoltern soll der Zehntenhausplatz in seiner Zentrumsfunktion gestärkt und mit einer neuen hindernisfreien Tramhaltestelle erschlossen werden. Ein Architekturwettbewerb für die Gestaltung der Tramhaltestelle und des Platzes wurde durchgeführt. Das Team von S2 Architekten GmbH, APT Ingenieure GmbH und Antón Landschaft GmbH aus Zürich hat das Verfahren mit dem Projekt «HERMANN» gewonnen.
Bitte lesen Sie mehr darüber in der Medienmitteilung zur Tramhaltestelle und Gestaltung Zehntenhausplatz.
Ein Quartier wie Affoltern lebt und verändert sich. So gibt es viel zu berichten über Neues, Altes – aber auch Kurioses. Freuen Sie sich, an dieser Stelle regelmässig Spannendes aus Affoltern zu erfahren.
Die Beiträge erscheinen auf vbzonline.ch
Regierungsrätin Kt. Zürich
Vorsteherin der Volkswirtschaftsdirektion
Affolterns Bevölkerung wächst markant. Für die Bewältigung des zusätzlichen Verkehrs braucht das Quartier einen leistungsfähigen öffentlichen Verkehr. Das entspricht auch den verkehrspolitischen Zielen des Regierungsrats. Die bewährte Zusammenarbeit von Stadt und Kanton führt zu gesamtheitlichen und nachhaltigen Lösungen für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer.
Stadtrat, Vorsteher Departement Industrielle Betriebe
Affoltern wächst, und mit der Bevölkerung und den Arbeitsplätzen nimmt auch die Mobilität zu. Diese soll durch den öffentlichen Verkehr aufgefangen werden. Die Busse stossen schon jetzt an ihre Grenzen, und die nötige Leistungsfähigkeit können wir nur mit einem Tram bieten. Es wird das Quartier direkt mit der Innenstadt verbinden.
Stadträtin, Vorsteherin Tiefbau- und Entsorgungsdepartement
Mit dem Tram Affoltern nutzen wir die Chance, den Strassenraum und die angrenzenden Freiräume lebenswert und klimagerecht umzugestalten. Wir verbessern zugleich die Situation für den Veloverkehr und die Fussgänger*innen und schaffen mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.
Stadtrat, Vorsteher Hochbaudepartement
Affoltern hat sich in den letzten Jahrzehnten dynamisch entwickelt – vom ländlich geprägten Quartier zur städtischen Nachbarschaft. Zu einem lebendigen Zentrum gehört immer auch ein guter ÖV-Anschluss. Das Tram Affoltern ist daher ein wichtiger Puzzlestein für die künftige Entwicklung des Quartiers: Es verbindet und vernetzt, was zusammengehört.
Ehemaliger Direktor VBZ
Ich freue mich, dass mit Einreichen des Plangenehmigungsgesuchs beim Bundesamt für Verkehr BAV ein wichtiger Meilenstein für das Projekt Tram Affoltern geschafft wurde. Dies ist ein positives Signal, das die Bedeutung eines leistungsfähigen, öffentlichen Verkehrs unterstreicht. Mit dem geplanten Bau der Tramlinie in Affoltern leisten wir zudem einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung des Stadtquartiers Affoltern zu einem noch attraktiveren Wohn- und Arbeitsort.
Präsidentin Quartierverein Affoltern
Die Bevölkerung von Affoltern wird in den nächsten Jahren weiter wachsen. Bis 2040 soll das Quartier um die 32 000 Einwohnerinnen und Einwohner haben. Alle wollen mobil sein und ohne Umsteigen zum HB, in die City oder an den Zürichsee fahren. Das bestehende Busnetz ist vor allem zu Stosszeiten überlastet. Nur ein Tram kann so viele Menschen transportieren. Dank dem eigenen Trassee bleibt dieses auch nicht im Stau stecken.
Affoltemer und Musiker
Eine Tram für Affoltern wäre eine Bereicherung für Affoltern. Obwohl das Quartier Affoltern Teil der Stadt Zürich ist und wir nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt wohnen, ist der Weg in die Stadt doch seit jeher eine zeitaufwändige Angelegenheit – vor allem die Wartezeiten beim Umsteigen tragen dazu bei. Ein Tram für Affoltern wäre darum eine willkommene Lösung für eine umsteige- und staufreie Reise ins Stadtzentrum – dies begrüssen sicher auch die Musikerinnen und Musiker, die oft mit einem oder sogar mehreren Instrumenten unterwegs sind.
Das Projekt Tram Affoltern umfasst den Bau einer neuen Tramlinie in den Zürcher Quartieren Unterstrass und Affoltern, entlang der Wehntalerstrasse. Im Rahmen des Projekts ist eine vollständige Neugestaltung der Wehntalerstrasse, zwischen Brunnenhof und Holzerhurd, geplant. Diese umfasst nebst der Realisierung des Tramtrassees ein durchgehendes Veloangebot und breite Seitenbereiche mit Baumreihen.
- Streckenlänge: rund 4 km, acht Haltestellen inkl. Brunnenhof (d.h. sieben neue Tramstationen)
- Voraussichtliche Reisezeit vom Zehntenhausplatz zum Hauptbahnhof: 17 Minuten
- Bauzeit: dreieinhalb Jahre
- Baubeginn: geplant 2026
- Inbetriebnahme: voraussichtlich Ende 2029
Das Tram Affoltern, ein Projekt von Stadt und Kanton Zürich, ist ein zentrales Element der VBZ-Netzentwicklungsstrategie «züri-linie 2030», der ZVV-Strategie sowie der städtischen Gesamtverkehrsstrategie «Stadtverkehr 2025» und im regionalen Richtplan verankert.
Heute leben in Affoltern rund 27.000 Personen, rund 40 Prozent mehr als vor 15 Jahren. Viele nutzen den öffentlichen Verkehr, so dass die Busse während der Spitzenzeiten schon heute stark ausgelastet sind. Bis ins Jahr 2035 wird mit einem weiteren Zuzug von bis zu 5.000 Personen und neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Die erwartete zusätzliche Nachfrage kann mit dem bestehenden Busangebot nicht mehr wirtschaftlich abgewickelt werden. Mit der neuen Tramlinie werden dringend notwendige, zusätzliche Kapazitäten und eine direkte und bequeme Verbindung ins Stadtzentrum geschaffen und die Zuverlässigkeit des Betriebs wird verbessert.
Die Buslinie 32 wird zwischen Bucheggplatz und Holzerhurd durch die Tramlinie 11 ersetzt. Die Haltestellen bleiben in etwa an heutiger Lage.
- Die Tramlinie 11 fährt dann Rehalp – Bellevue – Paradeplatz – HB – Bucheggplatz – Holzerhurd, d. h. Affoltern erhält eine direkte Anbindung an die Innenstadt.
- Die bisher von der Tramlinie 11 bediente Strecke ab Bucheggplatz nach Auzelg wird von der Linie 15 übernommen.
- Die Buslinien 37, 40, 61/62, 80, 491 sowie 42 (neue Linie Seebach – Hönggerberg ab Dezember 2023) verkehren auf unveränderten Routen. Einzig im Zentrum von Affoltern ist aufgrund der veränderten Verkehrsführung für die betroffenen Buslinien eine leicht abweichende Route vorgesehen. Zwischen Neuaffoltern und Zehntenhausplatz wird das ÖV-Trassee so ausgestaltet, dass es nebst dem Tram auch von den Bussen der Linien 61/62 befahren werden kann (wie z.B. heute die Buslinie 32 auf der Hofwiesenstrasse). Somit kann auch für diese wichtige Busverbindung eine behinderungsarme Befahrung der Wehntalerstrasse sichergestellt werden.
Die 43 m langen Flexity-Trams bieten 91 Sitzplätze und 188 Stehplätze. Das Tram kann somit nahezu doppelt so viele Personen transportieren wie die heute auf der Linie 32 eingesetzten Doppelgelenkbusse. Mit dem vorgesehen 7.5 Minuten-Takt kann das Tram pro Stunde und Richtung 2.200 Personen transportieren. Die für 2040 erwartete Nachfrage beträgt 20.000 Fahrgäste je Werktag.
Der Kostenvoranschlag wurde auf Basis des Bauprojekts erarbeitet. Die Kosten für das Tramprojekt betragen CHF 448.5 Mio (inkl. MwSt.).
Die Kostenschätzung Vorprojekt hatte eine Genauigkeit von 20%. Das Projekt hat sich weiterentwickelt und es ist im Zeitraum seit der Kostenschätzung eine grosse Teuerung entstanden, die insbesondere bei den Landpreisen stark ins Gewicht fällt. Ca. die Hälfte der Mehrkosten ist durch Preisänderungen erklärbar. Weitere substanzielle Mehrkosten durch Projektentwicklungen sind bei folgenden Elementen zu finden:
- Grüntrassee
- Strassenbeläge (lärmarm)
- Erdbau, wie durchwurzelbarer Raum
- Entsorgungskosten
- Haltestellenausrüstung
- Leitungsbau
- Lichtsignalanlagen
- Lärmschutz
Das Projekt wird mehrheitlich aus dem Verkehrs-bzw. Strassenfonds des Kantons Zürich finanziert
- Der Bund unterstützt das Projekt über das Agglomerationsprogramm und wird einen Betrag von über CHF 100 Mio. übernehmen.
- Die Stadt Zürich finanziert die kommunalen Anpassungen.
- Im Rahmen von Tram Affoltern werden weitere Sanierungsprojekte der städtischen und privaten Werke im Umfang von ca. CHF 80 Mio. ausgelöst.
Im Rahmen des Bau- und Auflageprojekts wurden die bisherigen Planungen konkretisiert, inkl. Kostenvoranschlag mit einer Genauigkeit von +/- 10%. Dazu gehören u. a. Standorte für Masten und Bäume, die Ausrüstung des öffentlichen Raumes, die behindertengerechte Ausgestaltung, die Erschliessung der angrenzenden Grundstücke sowie die Anpassung und der Neubau von Werkleitungen. Zudem wurde das Konzept für den Verkehrs- und Bauablauf vertieft und der für das Projekt notwendige Landbedarf bestimmt.
Separat wurden auch die Zentrumsentwicklung Affoltern und weitere angrenzende Projekte planerisch fortgeführt. Die Planung erfolgt gemeinsam von Stadt und Kanton Zürich mit Unterstützung durch externe Planerteams.
Eine signifikante Reduzierung der MIV-Leistungsfähigkeit ist aufgrund der Kantonsverfassung Art. 104 Abs. 2 nicht möglich. Dieser besagt, dass eine Verminderung der Leistungsfähigkeit einzelner Strassenabschnitte im umliegenden Strassennetz mindestens auszugleichen ist.
Infolge der Realisierung von Busspuren entlang der Wehntalerstrasse im Jahr 2019/2020 wurde das Spurangebot für den Individualverkehr zwischen Neuaffoltern und Furttalstrasse bereits von vier auf drei Fahrstreifen reduziert. Im Abschnitt Neuaffoltern bis Glaubtenstrasse wird im Rahmen des Tramprojekts eine weitere Reduktion des Spurangebotes umgesetzt (flankierende Massnahme zum Ausbau der Nordumfahrung Zürich).
Tempo 30 für den ÖV ist mit Zeitverlust und Mehrkosten verbunden, sofern dieser nicht auf einem unabhängigen Bahnkörper verkehren kann. Aktuell wird in der Planung von Tempo 50 auf der Wehntalerstrasse ausgegangen. Dies entspricht dem Stadtratsbeschluss zur 3. Etappe Lärmsanierung.
Der Leistungsnachweis für den MIV wurde mit Verkehrssimulationen und statischen Berechnungen erbracht. Es wurde nachgewiesen, dass die Vorgaben der Kantonsverfassung erfüllt werden können.
Aufgrund des absehbaren Baubeginns für das Tram Affoltern sind aktuell keine angebotsseitigen Massnahmen auf der Linie 32 geplant. Die VBZ gehen davon aus, dass mit der weiteren Nachfrageentwicklung bei mehreren Kursen die angestrebte Stehplatzauslastung von maximal zwei Personen pro Quadratmeter nicht mehr eingehalten werden kann.
Während der Bauphase ist – ähnlich wie beim Bau der Limmattalbahn zwischen Altstetten und Schlieren – ein isoliertes Angebot zwischen Bucheggplatz und Holzerhurd geplant. Dabei kann das Angebot gezielt auf die erwartete Nachfrage abgestimmt werden.
Als unabhängiger Bahnkörper gelten Abschnitte, auf denen ausschliesslich Schienenfahrzeuge verkehren. Er muss in geeigneter Art konstruktiv und optisch von der Fahrbahn abgetrennt sein. Wenn ein Tram auf einem unabhängigen Bahnkörper unterwegs ist, darf es ein vom Strassenverkehr abweichendes Temporegime fahren. Ein solcher, unabhängiger Bahnkörper wurde z. B. abschnittsweise auch für die Limmattalbahn realisiert und entspricht dem angestrebten Ausbau für Tramprojekte im Kanton Zürich. Er wird als Grüntrassee aufgeführt, wie er heute beispielsweise in der Irchelstrasse oder Thurgauerstrasse vorhanden ist.
Im Gegensatz zum unabhängigen Bahnkörper können auf sogenannten Eigentrassees oder ÖV-Trassees auch Pneufahrzeuge (Busse) verkehren. Auf ÖV-Trassees gilt aber für das Tram dasselbe Temporegime wie für den Strassenverkehr.
In den Abschnitten zwischen Birchstrasse und Neuaffoltern sowie zwischen Zehntenhausstrasse und Ofenhalle wird ein unabhängiger Bahnkörper realisiert. Im dazwischenliegenden Abschnitt von Neuaffoltern bis Zehntenhausstrasse wird ein ÖV-Trassee realisiert, um dort eine Mitbenutzung durch die Busse der Linien 61 und 62 zu ermöglichen. Im Plan unten ist der Abschnitt Brunnenhof (ehemals Radiostudio) bis Birchstrasse als Mischverkehr gekennzeichnet. Der Mischverkehr betrifft aber nur die Fahrtrichtung stadtauswärts. Nach Realisierung der Tram-Nordtangente, welche die genannten Buslinien zu einem späteren Zeitpunkt ersetzen soll, ist eine Umgestaltung dieses Abschnitts zum unabhängigen Bahnkörper vorgesehen. Im Abschnitt Brunnenhof bis Birchstrasse fährt das Tram stadtauswärts auf einem 150 m langen Abschnitt im Mischverkehr.
Für die Velos gibt es neu ein durchgehendes Veloangebot in beiden Fahrtrichtungen. Zwischen Glaubtenstrasse und Käferholzstrasse wird für die Velovorzugsroute Affoltern ein entsprechend erweitertes Angebot vorgesehen.
Aus Affoltern besteht gemäss vorliegenden Verkehrsprognosen eine wesentlich höhere Nachfrage in Richtung Hauptbahnhof – Bahnhofstrasse als mit dem Tram aus Richtung Oerlikon. Dies liegt vor allem auch daran, dass Fahrgäste aus dem Gebiet Glattpark/Leutschenbach mit Zielen in der Innenstadt ab Oerlikon vermehrt das dichte S-Bahn-Angebot nutzen.
Der Siedlungsrand von Affoltern ist raumplanerisch festgelegt und vor allem auch durch die Autobahn gegeben. Für eine Tramführung bis zum Katzensee bestehen keine ausreichenden Nachfragepotenziale.
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurde auch eine Führung der Tramlinie via Bahnhof Affoltern geprüft. Neben der umwegigen und zeitaufwändigen Führung, dem begrenzten verkehrlichen Nutzen und der zu erwartenden Mehrkosten für Bau und Betrieb sprach auch die fehlende Flächenverfügbarkeit für das Tramtrassee gegen diesen Ansatz.
Das Restaurant Frieden steht deutlich vor der Baulinie. Es muss jedoch nicht abgebrochen werden, sondern soll verschoben werden. Zudem wird der Kiosk neben der alten Wendeschleife Furttal zurückgebaut.
Der Immobilieneigentümer und Bauingenieur Urs Räbsamen will das Restaurant Frieden im Baurecht übernehmen, auf eigene Kosten verschieben, instandsetzen und betreiben. Dazu unterzeichneten VBZ, Liegenschaften Stadt Zürich (LSZ), Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW und Urs Räbsamen eine Absichtserklärung (Letter of Intent). Die Verschiebung kann frühestens in der ersten Hälfte 2026 stattfinden und ist an den Bau des Tram Affoltern gebunden.
Die verschiedenen verkehrlichen und gestalterischen Anforderungen an den Strassenraum machen eine Verbreiterung der Wehntalerstrasse erforderlich. Das Alleenkonzept ist dabei Bestandteil des Projektes.
Durch die Neueinteilung des Strassenraumes (Tramtrassee, Fahrspuren MIV, Velo, Fussgänger) müssen die bestehenden Alleen-Bäume grösstenteils neu gepflanzt werden. Gemäss Vorprojekt werden gleich viele Bäume gepflanzt wie gefällt werden müssen.
Im Zentrumsbereich rund um den Zehntenhausplatz werden ebenerdige Querungen für Fussgänger*innen angeboten. Die heutige Unterführung wird zurückgebaut. Die Zugänglichkeit der Tramhaltestellen wird durch beidseitige Fahrbahnquerungen sichergestellt.
Das Sicherheitsempfinden von Menschen ist subjektiv: Viele Menschen haben ein mulmiges Gefühl oder gar Angst in Unterführungen. Unterführungen sind Relikte aus einer Zeit, als der Verkehrsraum nur den Autos gehörte. Oft entsprechen Unterführungen auch nicht den Anforderungen von Menschen mit besonderen Bedürfnissen und dem gendergerechten Bauen. Daher setzt die Stadt seit gut 20 Jahren bei Strassensanierungen, wenn immer möglich, auf sichere ebenerdige Übergänge für den Fussverkehr. Zudem muss wegen der neuen Tramhaltestelle die Verkehrsfläche am Zehntenhausplatz verbreitert werden. Dies tangiert die bestehenden Zugänge zur Unterführung. Bei einem Erhalt der Unterführung müssten die Zugänge neu erstellt werden, was zusätzlichen Platz bräuchte, der sonst für Baumpflanzungen und Aufenthaltsflächen genutzt werden kann.
Ohne Eingriffe in die bestehende Infrastruktur ist es nicht möglich, für die verschiedenen verkehrlichen und gestalterischen Anforderungen den erforderlichen Raum zur Verfügung zu stellen. Die Aufhebung von Parkplätzen ist deshalb unumgänglich. Dies betrifft sowohl öffentliche wie auch private Parkplätze. Wo möglich, werden die Parkplätze in der Nähe kompensiert. Die Gespräche mit den Eigentümerinnen und Eigentümern der betroffenen privaten Parkfelder haben bereits begonnen.
Wer eine Eisenbahninfrastruktur bauen und betreiben will, benötigt eine Infrastrukturkonzession des Bundes. Der Bundesrat erteilt diese Konzession u.a., wenn:
- ein öffentliches Interesse am Bau und Betrieb der Infrastruktur besteht und
- keine wesentlichen öffentlichen Interessen, namentlich der Raumplanung, des Umweltschutzes, des Natur- und Heimatschutzes oder der nationalen Sicherheitskooperation, entgegenstehen.
Auf Grundlage des Vorprojektes haben die VBZ im Mai 2020 beim Bund die Infrastrukturkonzession für das Tram Affoltern beantragt, um die Freigabe für den Netzausbau und den Betrieb der zukünftigen Tramlinie zu erhalten. Der Bundesrat hat die Infrastrukturkonzession für das Tram Affoltern am 6. April 2022 erteilt und damit die Erfüllung der vorstehend erwähnten Voraussetzungen bejaht.
Das PGV ist notwendig, um beim Bund die Baubewilligung zu erhalten. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) prüft, ob bei der Planung alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden. Im Rahmen des PGV werden auch Einsprachen behandelt. Mit dem Erlangen der rechtskräftigen Plangenehmigung liegt die Baubewilligung für das Projekt Tram Affoltern vor. Mehr dazu finden Sie auf der Website des BAV unter Plangenehmigungsverfahren.
- Pressemitteilung vom 25.06.2024 100 Einsprachen eingegangen
- Pressemitteilung vom 03.04.2024 Bewilligungsverfahren Tram Affoltern gestartet
- Pressemitteilung vom 27.02.2024 Aussteckung und öffentliche Auflage
- Pressemitteilung vom 22.02.2023 Bundesrat nimmt Tram Affoltern in Agglomerationsprogramm der vierten Generation auf.
- Pressemitteilung vom 7.07.2022 Genehmigung Zusatzkredit Projektierung Bauprojekt
- Pressemitteilung vom 6.04.2022 Bewilligung Infrastrukturkonzession
- Pressemitteilung vom 28.6.2021 zur Tramhaltestelle und Gestaltung Zehntenhausplatz
- Pressemitteilung vom 25.6.2020 zum Start Bauprojekt
- Pressemitteilung vom 05.6.2018 zum Start der Vermessungsarbeiten
- Pressemitteilung vom 05.3.2018 zum Projektierungsstart Tram Affoltern
- Pressemitteilung vom 30.5.2017 zur Vorprojektierung Tram Affoltern
- Interview vom 20.4.2016 mit René Volken und Oliver Tabbert, beide Projektleiter VBZ, über das neue Tram
Kontakt
Anfragen von Medienschaffenden beantwortet die VBZ-Medienstelle unter:
Telefon +41 (0)44 411 47 47, E-Mail: medien@vbz.ch
Bitte wenden Sie sich bei Fragen und Anregungen per E-Mail an tram.affoltern@vbz.ch. Sie können uns auch telefonisch erreichen unter 044 411 42 07.