Für die VBZ ist die Ausschreibung ein weiterer Schritt im Projekt «Smarte Haltestelle», in dessen Rahmen sich die VBZ als schweizweit zweitgrösste Anbieterin von Aussenwerbung auch technologisch weiterentwickeln wollen. Bei der Realisierung sind ökonomische, sicherheitstechnische, ökologische und gestalterische Aspekte zu berücksichtigen, was das Projekt nicht nur im Hinblick auf die darin involvierten Behördenstellen komplex macht.
Die Neuausschreibung führt zu Einnahmen von mindestens 14,9 Millionen Franken pro Jahr, verteilt über die Vertragsdauer von sieben Jahren und zugunsten der Stadt Zürich und des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV). Neo Advertising, die damit Clear Channel ablöst, hat sowohl qualitativ wie quantitativ das beste Angebot abgegeben. «Es ist der erfolgreiche Abschluss einer komplexen, fairen und korrekten Ausschreibung nach allen Regeln des öffentlichen Beschaffungswesens», freut sich Martin Suter, Leiter Haltestellen und Kommerzialisierung bei den VBZ. Das grosse Interesse seitens der Vermarkter zeige auch die Attraktivität der Werbeflächen an den Haltestellen der VBZ.
Wie bereits bei den analogen Plakatstellen basierte die Ausschreibung auf einem markt- und nachfrageorientierten Konzept, das die zur Vermarktung ausgeschriebenen Plakatstellen in verschiedene Lose eingeteilt hat. Für diese Lose konnte einzeln oder en bloc geboten werden.
Weil sie an die Zukunft und das grosse Potenzial von digitaler Aussenwerbung (Digital out of Home, DOOH) glauben, legten die VBZ das Gewicht im Rahmen der Ausschreibung weniger auf eine Mindestgarantie als vielmehr auf einen möglichst hohen Abgabesatz. Dieses Ziel ist mit 81,25 Prozent im Angebot von Neo Advertising erreicht.
Nächster Schritt im Projekt «Smarte Haltestelle»
«Mit der Ausschreibung der digitalen Werbeflächen reagieren die VBZ auf die technologische Weiterentwicklung in der Aussenwerbung und passen ihr Angebot den Marktbedürfnissen an», sagt Martin Suter. Das mache auch unternehmerisch Sinn, weil die Aufgaben und Erwartungen an die VBZ ständig steigen würden.
Mehrverbrauch an Strom wird überkompensiert
Der Mehrverbrauch von Strom durch die digitalen Werbeflächen werden die VBZ kompensieren: Der dafür benötigte Strom kommt ausschliesslich aus erneuerbaren Quellen. Ausserdem werden die bestehenden Haltestellenbeleuchtungen vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) umgebaut – LED mit Bewegungssensorik ersetzt künftig die Leuchtstoff-Röhren. Dadurch sparen die VBZ so viel Strom, dass die Ökobilanz der Werbeflächen nicht nur ausgeglichen wird, sondern dass zusätzliche Stromeinsparungen von insgesamt 55’907 kWh pro Jahr generiert werden. Zudem werden die neusten Technologien von digitalen Werbeflächen eingebaut, die deutlich weniger Energie verbrauchen. Gleichzeitig bauen die VBZ für jede digitale Werbefläche eine analoge Werbefläche ab.
Schweizweit ohne Beispiel
Die Digitalisierung von 15 Prozent aller Werbeflächen der VBZ ist schweizweit ohne Beispiel. Zürich wird damit führend im Bereich DOOH. Auch deshalb hat das Projekt eine gewisse Bedeutung für den gesamten Werbemarkt Schweiz. Die Umbauten der analogen auf digitale Flächen werden bereits Anfang 2022 starten.