Ein wesentlicher Bestandteil der VBZ-Elektrobusstrategie ist die Umstellung der Linien 69 (ETH Hönggerberg – Milchbuck) und 80 (Bahnhof Oerlikon Nord – Triemlispital) auf Trolleybusbetrieb. Diese beiden frequenzstarken und topographisch anspruchsvollen Linien sollen auf Teilstrecken Fahrleitungsinfrastrukturen erhalten und zukünftig mit modernen Batterietrolleybussen betrieben werden.
Für die Phasen Vorprojekt, Auflageprojekt, Bauprojekt und Begleitung Plangenehmigungsverfahren hat der Zürcher Regierungsrat einen entsprechenden Kredit gesprochen. Der Kantonsrat wird voraussichtlich im Jahr 2022 über den kantonalen Staatsbeitrag für die Realisierung der beiden Vorhaben befinden. Der Bund hat im Herbst 2019 entschieden, die beiden im Agglomerationsprogramm der dritten Generation enthaltenen Vorhaben mit einem Anteil von 40 Prozent zu unterstützen.
Die Bauarbeiten erfolgen unter der Voraussetzung, dass eine rechtskräftige Baubewilligung vorliegt, in den Jahren 2023 bis 2025. Somit verfügen die Linie 69 per Anfang 2024 und die Linie 80 per Mitte 2025 über die notwendigen Fahrleitungsabschnitte, um auf Trolleybusbetrieb umgestellt zu werden.
Gezielte Erweiterung des Zürcher Trolleybussystems
Neben dem ökologischen Nutzen bietet die Umstellung der Buslinien 69 und 80 auf Trolleybusbetrieb auch im Hinblick auf die künftig erwartete höhere Nachfrage auf den betroffenen Linien die Möglichkeit, Doppelgelenktrolleybusse einzusetzen. Sie verfügen über eine rund einen Drittel grössere Beförderungskapazität als die heute eingesetzten Dieselgelenkbusse.
Für Stadtrat Michael Baumer trägt der Ausbau des Trolleybussystems entscheidend dazu bei, die Verkehrsnachfrage in der Stadt auf eine umweltverträgliche und effiziente Art zu bewältigen: «Mit den Investitionen in den Batterietrolleybus modernisieren wir den öffentlichen Verkehr auf den städtischen Hauptlinien. So leisten wir einen Beitrag zur Erreichung der umwelt- und energiepolitischen Ziele der Stadt Zürich.»
Die Elektrifizierung der Linien 69 und 80 ist Gegenstand des aktuellen regionalen Richtplans (Stand Juni 2017), des Agglomerationsprogramms der dritten Generation, der ZVV-Strategie 2020-2023, der Elektrobusstrategie der VBZ und des städtischen Programms «Stadtverkehr 2025».
Batterietrolleybusse
Die VBZ befassen sich seit Jahren intensiv mit Elektrobussen. Das seit 2017 eingesetzte Forschungsfahrzeug «SwissTrolley plus» kann dank seiner leistungsfähigen Traktionsbatterie auch Teilstrecken ohne Fahrleitung zurücklegen: «Die Fortschritte in der Batterietechnologie steigern die Wirtschaftlichkeit und Flexibilität des Systems Trolleybus erheblich. Gegenüber Batteriebussen mit fixen Ladestationen kennt der Batterietrolleybus im Regelbetrieb keine Einschränkungen der Reichweite, da seine Batterie während der Fahrt an der Fahrleitung aufgeladen wird», erläutert Hans Konrad Bareiss, Leiter Markt VBZ.
Seit 80 Jahren innovativ: Der Trolleybus in Zürich
1939 verkehrte erstmals ein Trolleybus auf der Strecke zwischen Bucheggplatz und Bezirksgebäude. Für VBZ-Direktor Guido Schoch steht fest: «Elektrisch angetriebene Busse haben in Zürich Tradition. Bereits seit 80 Jahren ist der Trolleybus als umweltfreundliches und beliebtes Verkehrsmittel in unserer Stadt unterwegs.»
Über die Linien 69/80
Die Buslinien 69 und 80 der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) bilden das Erschliessungsrückgrat für die ETH Hönggerberg. Die Linie 69 schliesst den ETH-Campus Hönggerberg am Bucheggplatz bzw. am Milchbuck ans innerstädtische Tram- und Busnetz an. Die Linie 80 verbindet gleichzeitig als wichtige innerstädtische Tangentialverbindung Oerlikon mit Altstetten und dem Verkehrsknoten Triemli. Das Angebot beider Linien ist in den vergangenen Jahren entsprechend der steigenden Nachfrage stark ausgebaut worden. Heute erschliessen die beiden Linien den ETH-Campus am Hönggerberg während der Vorlesungszeit in einem dichten Takt mit insgesamt bis zu 36 Kursen pro Stunde.