Am 1. April 1966 setzten die VBZ das erste Fahrzeug des Typs Mirage auf der Linie 7 in Betrieb. Es war der Beginn einer über 40-jährigen Laufzeit des beliebten Mirage-Trams. Der Name Mirage ist eine Anspielung an die damals beschafften Kampfflugzeuge der Armee, sowie die damit verbundene, ebenfalls massive Kostenüberschreitung bei der Ablieferung.
Merkmale der Mirage
In den Jahren 1966-1968 wurden 90 Gelenkmotorwagen mit der Bezeichnung Be 4/6 (Mirage), nummeriert von 1601 bis 1690, beschafft. Zusätzliche 36 motorisierte Anhängewagen Be 4/6 (Blinde Kuh), nummeriert von 1691-1726, kamen in den Jahren 1968 und 1969 dazu. Eine Besonderheit der Mirage macht der Hilfsführerstand im Heck aus. Dieser diente den Wagenführern zum Rückwärtsfahren. So ist auch das berühmte Rätsel der Glocke im Fussboden gelöst, die noch immer in den Mirages zu finden ist - sie diente als Warnsignal beim Rückwärtsfahren. Das Fahrzeug bot rund 170 Sitz- und Stehplätze. Ab der Wagennummer 1677 wurden keine Kondukteur-Kabinen mehr eingebaut, da 1969 die Funktion des Kondukteurs definitiv abgeschafft wurde. In ihrer Lebenszeit hat eine Mirage rund 2.5 Millionen Kilometer zurückgelegt.
Die Mirage lebt in der Ukraine weiter
64 Fahrzeuge wurden in drei Etappen in die Stadt Vinnitsa in die Ukraine transportiert. Dank einer Schenkung der Verkehrsbetriebe Zürich an das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) ist die Mirage in Vinnitsa noch einige Jahre im öffentlichen Verkehr unterwegs. Die VBZ waren zwar für die Inbetriebnahme vor Ort, organisiert und finanziert wurde das Projekt jedoch vom SECO. Zwölf Mirage-Trams werden hier in der Schweiz für den allfälligen kurzfristigen Zusatzbedarf aufbewahrt und ein Fahrzeug ist für das Tram-Museum Zürich reserviert.
Eine Mirage bleibt Zürich noch bis Herbst erhalten!
Für die allerletzte Mirage haben sich die VBZ zusammen mit dem Zürcher Ballet etwas ganz Besonders ausgedacht: Von Mitte August bis Ende Oktober 2010 fährt ein Balletttram durch Zürich. Das speziell gestaltete Tram ist eine Hommage an Heinz Spoerli, den erfolgreichen Direktor und Chefchoreographen des Zürcher Balletts, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert.