Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) und der Stadtrat der Stadt Zürich haben die finanziellen Mittel für den Kauf der neuen Seilbahn Rigiblick freigegeben. Die Vertragsunterzeichnung zwischen den VBZ und Garaventa fand am 13. Juli 2023 im Beisein von Stadtrat Michael Baumer statt: «Die Fahrt mit der neuen Seilbahn Rigiblick wird dank optimiertem Platzangebot noch komfortabler für alle», so der Departementsvorsteher. Die Projektkosten von rund vier Mio. Franken umfassen neben der Lieferung zwei neuer Fahrzeuge auch die Erneuerung der Seilbahnsteuerung.
In einem separaten Projekt modernisieren die VBZ auch die Haltestellen, um geänderten feuerpolizeilichen Auflagen gerecht zu werden.
Von der Haltestelle «Seilbahn Rigiblick» der Tramlinien 9 und 10 sowie der gleichnamigen Haltestelle der Trolleybuslinie 33 sind es nur wenige Schritte bis zur Talstation der Seilbahn Rigiblick.
Die Seilbahn Rigiblick war die erste vollautomatische, konzessionierte Seilbahn mit Zwischenstationen in der Schweiz. Bei einer Fahrstrecke von 385 Metern überwindet sie eine Höhendifferenz von 94 Metern.
Die Standseilbahn bringt Sie schnell und sicher von der Talstation zur Zwischenstation «Goldauerstrasse», Mittelstation «Hadlaubstrasse», Zwischenstation «Germaniastrasse» bis zur Bergstation «Rigiblick» an der Freudenbergstrasse. Von hier aus geniessen Sie den herrlichen Blick auf die Stadt Zürich oder fahren mit dem Bus Linie 39 zum Irchel oder zum Zoo. Übrigens: Beide Endstationen und die Zwischenstation «Germaniastrasse» sind rollstuhlgängig.
Im Jahre 1893 stellt die Firma A. Grether & Cie. ein Gesuch für den Bau einer Tramlinie, die von der Bergstation des Polybähnli via Rigiplatz-Rigistrasse-Germaniastrasse bis zum Germaniahügel führen soll. Ziel ist es, die bauliche Entwicklung des Quartiers Oberstrass und den Zürichberg als Naherholungsraum zu fördern. Das Projekt wird jedoch nicht verwirklicht. Stattdessen wird am 4. April 1901 die «Seilbahn Rigiviertel» in Betrieb genommen – notabene die steilste und (nach 1919) die erste automatische Seilbahn von Zürich. Sie führt von der Universitätsstrasse bis zur Germaniastrasse.
Die Seilbahn führt bereits im ersten Jahr 18 000 Fahrten aus und transportiert 95 000 Passagiere.
Rund fünfzig Jahre später, in den Jahren 1950/51, werden die alten hölzernen Wagenkasten zerlegt. Die Seilbahn erhält neue, nun rote Wagenkästen mit metallenen Hüllen.
1978 wird die alte Bergstation Germaniastrasse umgebaut. Neben der kompletten technischen Modernisierung der Seilbahn im 1978/79 wird die Strecke zudem um 80 Meter bis zum Rigiblick verlängert. Auch werden die alten roten Wagen durch die heutigen blau-weissen Kabinen ersetzt. Und: Die Seilbahn erhält einen neuen Namen, den sie bis heute trägt: Seilbahn Rigiblick. Am 29. Mai 1979 wird die neue Seilbahn schliesslich in Betrieb genommen. Sie ist die erste vollautomatische, konzessionierte Seilbahn in der Schweiz mit Zwischenstationen.
Die Seilbahn Rigiblick wird heute pro Jahr von rund 600 000 Fahrgästen benutzt, wobei rund 64% der Fahrgäste bergaufwärts fahren. Sie präsentiert sich auch 30 Jahre nach dem grossen Umbau und weit über 100 Jahre nach der Inbetriebnahme noch immer als zeitgemässes und sicheres Verkehrsmittel.