Global Navigation

Erkrankungen der Gallenblase

Gallensteine zählen zu den häufigsten Gallenerkrankungen. Entzündungen der Gallensteine können krampfartige Bauchschmerzen hervorrufen.

Gallenkoliken, Komplikationen durch abgehende Gallensteine

Zieht sich die Gallenblase nach einer fettreichen Mahlzeit zusammen, um sich zu entleeren, kann es zum Einklemmen kleinerer Gallensteine im Ausgang der Gallenblase kommen. Dies kann ausserordentlich schmerzhafte Gallenkoliken, einen «Krampf» der Gallenblase, auslösen.

Gelegentlich können kleinere Gallensteine durch den Gallenblasengang abgehen und dann die übrigen ableitenden Gallenwege verstopfen. Dies kann zu einer ganzen Reihe schwerwiegender Komplikationen führen: 

  • Rückstau der Gallenflüssigkeit in die Leber mit Beeinträchtigung der gesamten Leberfunktionen bis hin zum Leberversagen, wenn der Abfluss nicht wiederhergestellt werden kann,
  • Entzündung der Gallenwege mit einer damit einhergehenden schweren Sepsis (Blutvergiftung),
  • Rückstau der Verdauungssäfte aus der Bauchspeicheldrüse. Dies ist eine lebensbedrohliche Komplikation, da die aktivierten Verdauungssäfte der Bauchspeicheldrüse eine Selbstverdauung verursachen und zu schwersten Entzündungen des Bauchraumes führen können.

Gallensteine sind häufig Zufallsbefunde, die keiner weiteren Therapie bedürfen, wenn sie keine Beschwerden verursachen. Bei manifesten Gallenkoliken, Entzündungen der Gallenblase oder schwereren Komplikationen im Sinne eines komplizierten Gallensteinleidens empfiehlt sich jedoch die Entfernung der Gallenblase. Eine alleinige Entfernung der Gallensteine würde keinen dauerhaften Effekt haben, da sich neue Steine entwickeln würden.

Operative Entfernung der Gallenblase

Die Entfernung der Gallenblase macht nach der Operation keinerlei Diäten notwendig. Die Leber produziert weiterhin Gallenflüssigkeit in unveränderter Menge und gibt dies ab.

Die Operation wird standardmässig laparoskopisch (Schlüssellochchirurgie) vorgenommen. Der operative Eingriff dauert knapp eine Stunde. I. d. R. ist eine Hospitalisation von zwei Übernachtungen notwendig, so dass die Patienten am zweiten Tag nach der Operation das Spital nach dem Frühstück wieder verlassen können.

Es ist lediglich darauf achten, während den ersten drei Wochen nach der Operation keinen schweren körperlichen Anstrengungen nachzugehen, um Narbenbrüche zu vermeiden. Der Patient darf ohne Einschränkungen essen und trinken. Während den ersten Wochen nach der Operation ist die Kalorienzufuhr über den Tag auf mehrere Mahlzeiten zu verteilen, um Blähungen vorzubeugen.

Allfällige weitere Eingriffe in den ableitenden Gallengängen

Finden sich in den ableitenden Gallengängen (s. auch Gallenwege) weitere Gallensteine, können zusätzliche Eingriffe nötig werden. Um vor der Operation möglichst genau über die Situation Bescheid zu wissen, findet nebst der Ultraschalluntersuchung eine Blutentnahme zur Überprüfung der Leberwerte statt. Diese geben einen Hinweis, ob mit dem Vorliegen von Gallensteinen in den ableitenden Gallenwegen gerechnet werden muss.

Im Fall einer akuten Entzündung der Gallenblase muss der operative Eingriff möglichst bald nach Beginn der Entzündung stattfinden. Ansonsten kann es zum Durchbruch der Gallenblase kommen. Oder die Entzündung kann so weit fortschreiten, dass der operative Eingriff mit einem deutlich höheren Risiko einhergeht.

Sind mehr als 5–7 Tage seit Beginn der Entzündung verstrichen, muss häufig das Ausheilen der akuten Entzündung während 6–8 Wochen abgewartet werden. Während dieser Zeit können sich aber erneute Koliken ereignen.

Nach der operativen Entfernung der Gallenblase wird diese routinemässig mikroskopisch untersucht. Äusserst selten können sich auch einmal bösartige Tumoren in der Gallenblase entwickeln, deren Diagnose ansonsten verpasst würde.

Wissenswertes zur Galle

Galle ist eine Salzlösung, die in der Leber produziert und durch die Gallenwege in den Zwölffingerdarm abgegeben wird. Dort kommt sie mit dem vom Magen vorbereiteten Darminhalt zusammen.

Die Hauptaufgabe der Galle ist das Vorbereiten und «Verfeinern» der mit der Nahrung aufgenommenen Fette, damit sie über die Darmwand aufgenommen werden können. Die Fette werden in kleine Tröpfchen unterteilt und von Gallensalzen umgeben, so dass sie eine wasserlösliche Form annehmen und der eigentlichen Verdauung zugeführt werden können.

Befinden wir uns in einer Nüchternphase befinden, wird kontinuierlich Gallenflüssigkeit von der Leber produziert und in der Gallenblase zwischengespeichert. In der Gallenblase wird die Gallenflüssigkeit lediglich eingedickt, die Gallenblase ist somit ein Speicherorgan. Da kein kontinuierlicher Durchfluss durch die Gallenblase stattfindet, kann es beim Überschreiten der Löslichkeitsfähigkeit der Gallensalze zum «Ausfällen» der Gallensalze kommen, das heisst zum Absetzen von Kristallen, welche die Entstehung von Gallensteinen begünstigen.

Weitere Informationen

Kontakt